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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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dunkelroten Haaren gewrungen hatte, wischte sie sich das Gesicht mit einem Handtuch ab. Sie war eine hoch gewachsene und für ihre Größe sehr schlanke Frau, deren Figur der eines Mannequins entsprochen hätte, wäre sie so verrückt gewesen, sich auf ein ungesundes Gewicht herunterzuhungern. Jetzt holte sie das Korallenfragment aus dem Beutel und zeigte es Bud.
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn das so weitergeht, kann ich mein Tauchgeschäft bald vergessen.«
    Der Fischer hatte Recht. Es würde eine gewaltige Anstrengung aller Beteiligten – von den Einheimischen bis hin zum Kongress – erfordern, um die Riffe wieder zum Leben zu erwecken.
    »Hat mein Mann eine Nachricht hinterlassen?«, fragte Gamay.
    »Ja, Sie sollen sich so schnell wie möglich mit ihm in Verbindung setzen. Jemand namens Kurt hat sich bei ihm gemeldet. Ich schätze, Ihr Urlaub ist vorbei.«
    Sie lächelte, so dass die kleine Lücke zwischen ihren strahlend weißen oberen Schneidezähnen zu sehen war, und warf Bud das Korallenstück zu. »Damit dürften Sie richtig liegen«, sagte sie.

10
    Washington, D.C.
    Die heiße Sonne ließ Washington in Verbindung mit der hohen Luftfeuchtigkeit zu einer Art riesigem Dampfbad werden.
    Beim Anblick der Touristenscharen, die der drückenden Schwüle unerschrocken die Stirn boten, schüttelte der Fahrer des türkisfarbenen Jeep Cherokee verwundert den Kopf. Noel Coward hat sich geirrt, dachte er. Verrückte Hunde und Engländer waren nicht die
Einzigen
, die in der sengenden Mittagshitze nach draußen gingen.
    Wenige Minuten später bog der Jeep in die Zufahrt des Weißen Hauses ein, und der Mann am Steuer zeigte seinen NUMA-Dienstausweis vor, laut dem es sich bei ihm um Admiral James Sandecker handelte. Während einer der Wachposten eine lange Stange mit einem Spiegel nahm und den Unterboden des Wagens nach Sprengsätzen absuchte, reichte sein Kollege den Ausweis an den Fahrer zurück, einen durchtrainierten Mann mit leuchtend rotem Haar und sorgfältig gestutztem Bart.
    »Guten Tag, Admiral Sandecker«, sagte der Posten mit breitem Grinsen. »Schön, Sie wiederzusehen. Es ist schon ein paar Wochen her. Wie geht es Ihnen, Sir?«
    »Ich kann nicht klagen, Norman«, sagte Sandecker. »Sie sehen gut aus. Was machen Dolores und die Kinder?«
    »Danke, dass Sie fragen«, sagte der Mann und strahlte vor Stolz. »Allen geht es prima, und die Kinder bekommen gute Noten. Jamie möchte für die NUMA arbeiten, wenn sie mit dem College fertig ist.«
    »
Großartig.
Sorgen Sie dafür, dass sie sich direkt zu meinem Büro durchstellen lässt. Für intelligente junge Leute ist bei uns immer eine Stelle frei.«
    Der Wachposten lachte laut auf. »Das dürfte noch eine Weile dauern. Sie ist erst vierzehn.« Er wies mit dem Daumen auf das Weiße Haus. »Die sind alle schon da und warten nur noch auf
Sie
, Admiral.«
    »Danke sehr«, erwiderte Sandecker. »Bitte richten Sie Dolores einen schönen Gruß aus.«
    Als der Posten ihn durchwinkte, musste Sandecker daran denken, wie sehr es sich doch auszahlte, liebenswürdig zu sein.
    Indem er für die Wachleute, Sekretärinnen, Empfangsdamen und all die anderen vermeintlich niederen Angehörigen der bürokratischen Hierarchie stets ein freundliches Wort übrig hatte, war es ihm gelungen, ein stadtweites Frühwarnsystem einzurichten. Sein Mund verzog sich zu einem schmallippigen Lächeln. Normans Hinweis verriet ihm, dass man ihn absichtlich später als die anderen herbestellt hatte, um sich zuvor ungestört besprechen zu können. Er war berühmt für seine Pünktlichkeit, eine Angewohnheit, die er sich bereits auf der Marineakademie zugelegt und im Laufe der vielen Jahre Militärdienst immer weiter verfeinert hatte. Er traf verlässlich genau eine Minute vor dem jeweils angesetzten Zeitpunkt ein.
    Ein hoch gewachsener Mann, den der dunkle Anzug, die Sonnenbrille und die versteinerte Miene als Agent des Secret Service auswiesen, überprüfte ein weiteres Mal Sandeckers Identität, teilte ihm einen Parkplatz zu und flüsterte etwas in sein Funkgerät. Dann führte er den Admiral zu einem Eingang, wo eine lächelnde junge Assistentin ihn bereits erwartete und durch die stillen Korridore zu einem Raum brachte, vor dem ein hohlwangiger Marine Wache hielt. Der Soldat öffnete die Tür, und Sandecker betrat den Kabinettssaal.
    Präsident Dean Cooper Wallace wusste dank des Mannes vom Secret Service, dass Sandecker unterwegs war, und stand schon mit ausgestrecktem Arm bereit. Der

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