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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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mit dem Kinn auf das kleine rote Buch. Jetzt erst fiel mir auf, dass vier Stühle am Tisch standen. Anscheinend hatte sie sich drei davon bei ihren Nachbarn ausgeliehen, um es uns so gemütlich wie möglich zu machen. Wir nahmen Platz und beobachteten Jarla aufmerksam, als sie das Notizbuch aufschlug.
    Mit einem Mal schloss sie es wieder und musterte mich mit sehr ernster Miene. Ein Ruck fuhr durch meinen Körper und ich sah sie fragend an. Hatte sie etwa ihre Meinung geändert? Ich schluckte den Kloß hinunter, der in meiner Kehle hing, und wartete darauf, dass sie etwas sagte.
    »Bevor wir anfangen, gibt es etwas sehr Wichtiges, was ich euch sagen muss«, erklärte sie uns und rieb sich die faltigen Hände. »Wenn man in eine Zeit reist, in der man niemals zuvor existiert hat, kann man sein Leben dort ganz normal weiterführen. Reist man jedoch in eine Zeit, in der man sich schon einmal zuvor befand, ist das Ganze ein wenig komplizierter.«
    »Was soll das heißen?«, wollte Seamus wissen. Sie hüstelte leise und rieb sich das Kinn.
    »Ich zum Beispiel bin in die Zukunft gereist, in der ich in Wirklichkeit schon lange tot war. Als Imogen starb und ich erneut ein Jahr zurückging, um ihren Tod zu verhindern, reiste ich in eine Zeit, in der ich auch vorher schon existiert hatte. Versteht ihr was ich meine?«, fragte sie und sah uns an. Ich nickte und die beiden Männer taten es mir gleich.
    »Soll das bedeuten, dass es einen dann zweimal gibt?«, fragte ich ungläubig. Sie sah mich lange an.
    »Ja und nein«, entgegnete sie. Ich verstand nicht so recht, was sie mir damit sagen wollte, und machte anscheinend ein ziemlich dümmliches Gesicht, denn nun legte sie ihre Hand auf meinen Arm und lächelte mir aufmunternd zu.
    »Ich will sagen, dass es dich im ersten Augenblick der Ankunft, zweimal geben wird, doch nicht für lange. Einige Sekunden nach dem Eintritt in die gewählte Zeit beginnt eine Art Kampf mit deinem anderen Ich«, versuchte sie zu erklären, aber es verwirrte mich nur noch mehr.
    »Ich muss mit mir selbst kämpfen?« Jarla verdrehte die Augen und seufzte laut. Anscheinend fiel es ihr schwer, eine genaue Beschreibung für diesen Vorgang zu finden.
    »Nicht körperlich sondern geistig. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und dir berichten, wie es mir ergangen ist. Ich tauchte wieder im Jahr 1986 auf und alles, was ich fühlte, war Schmerz. Ich sah mich selbst, wie durch einen Tunnel und ich benötigte all meine Willenskraft, um gegen mein anderes Ich zu bestehen. Meine Absicht und mein Verlangen, Imogen zu retten, waren jedoch so stark, dass mein zweites Ich verblasste und nach einiger Zeit verschwand.« Sie schwieg und musterte mich lange.
    Ich dachte kurz über das nach, was sie eben gesagt hatte und war mir sicher, dass auch ich genügend Willenskraft aufbringen konnte, um gegen mein anderes Ich zu bestehen. Die Liebe zu Caleb würde mir diese Kraft geben.
    Dieselben Absichten hatten Jarla auch bewogen zurück zu reisen und sie hatte den Kampf gewonnen. Was sollte also bei mir schief gehen? Die Schmerzen würden mich nicht stören.
    »Ich werde es schaffen«, versicherte ich mit fester Stimme und begegnete ihrem Blick.
    »Das kann ich nur hoffen, denn wenn dein Wille nicht stark genug ist, wirst du verschwinden und dein zurückgebliebenes Ich wird keinerlei Erinnerung mehr an die Zeit davor haben.«
    »Woher weißt du, dass man verschwindet, wenn man zu schwach ist?«, erkundigte sich Sarin neugierig.
    »Aus dem keltischen Buch, von dem ich euch erzählt habe«, antwortete sie knapp. Danach drehte sie sich wieder zu mir und ich erkannte ein gewisses Maß an Sorge in ihrem Gesichtsausdruck.
    »Tritt diese Reise nur an, wenn du dir ganz sicher bist, dass dein Wille stark genug ist«, warnte sie mit beschwörender Stimme.
    »Ich bin mir ganz sicher«, beteuerte ich ihr. Sie nickte, als hätte sie mit keiner anderen Antwort gerechnet und dann klatsche Jarla einmal in die Hände, als würden wir jetzt mit etwas Fröhlicherem fortfahren.
    »Dann will ich jetzt beginnen, euch die Berechnungen zu erklären«, rief sie und schlug das kleine Notizbuch auf.
     
    Mit geschlossenen Augen rieb ich mir die Schläfen, denn mein Kopf drohte zu explodieren. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass die Berechnung der Zeit so kompliziert sein würde. Viele Faktoren spielten dabei eine Rolle und kaum hatte ich mir einen wichtigen Punkt gemerkt, war etwas anderes, was ich gelernt hatte, wieder verschwunden.
    Es fühlte

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