Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
Vom Netzwerk:
ihr etwa Beweise?«
    »Leider ist es nur eine Vermutung und genau da liegt der Hase im Pfeffer«, seufzte ich.
    Mistress Graham wand den Kopf und warf einen beunruhigten Blick auf ihre Braten, dann drehte sie sich wieder zu mir, anscheinend erleichtert, dass ihre Hasenbraten nicht im Pfeffer lagen.
    »Ich werde Augen und Ohren offen halten«, versicherte sie mir. »Und Ihr solltet vorsichtig sein, denn wenn es jemand auf Euer Leben abgesehen hat, wird er nicht so schnell aufgeben.«
    Bevor ich noch etwas antworten konnte, scheuchte sie mich mit wedelnden Händen aus der Küche, denn es war Zeit für das Abendessen.
    Nachdenklich ging ich zurück in den Speisesaal und stellte erstaunt fest, dass mittlerweile alle am Tisch Platz genommen hatten. Caleb und Cameron lächelten mir freudig zu, Seamus Blick war gleichgültig wie immer und Lady Adelises Augen versprühten wieder einmal blanken Hass.
    Der Hasenbraten, den Mistress Graham servierte, schmeckte köstlich und zerging förmlich auf der Zunge. Sie blieb so lange neben Caleb stehen, bis dieser den ersten Bissen probiert hatte. Dann fragte sie besorgt, ob sie zu viel Pfeffer verwendet hatte.
    Ich hätte mich bei ihren Worten fast verschluckt und konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. Sobald ich sie wieder einmal unter vier Augen traf, würde ich ihr erklären, was es mit dem Sprichwort auf sich hatte.
    Nach dem Essen machten Caleb und ich einen Spaziergang zu den Stallungen, wo wir Sullah besuchten. Er stand ruhig und gelassen in seiner Box und fraß bedächtig das Heu, das Sarin ihm vor die Füße gelegt hatte. Nebenan blähte Jaxus, Calebs schwarzer Hengst, die Nüstern und wieherte vorwurfsvoll.
    »Er war das letzte Geschenk meines Vaters an mich«, erklärte er. »Er ist ein Einzelgänger und lässt nur mich auf sich reiten. Sarin ist der Einzige, den er außer mir noch in seiner Nähe duldet.« Caleb streckte seinen Arm aus und tätschelte Jaxus Hals, der ein zufriedenes Wiehern von sich gab.
    Ohne Vorwarnung zog er mich in eine Umarmung und küsste mich. Kaum hatten seine Lippen die meinen berührt, wurden meine Knie weich und ich war ihm wehrlos ausgeliefert.
    Die einzige Lichtquelle im Stall, eine Laterne, die an der Tür befestigt war, warf einen sanften Schimmer über sein perfektes Gesicht und ich seufzte zufrieden. Dann schloss ich die Augen und gab mich ganz der Zärtlichkeit hin, die in seinem Kuss lag.
    Caleb presste mich mit seinem Körper gegen Sullahs Stall und seine Hände waren plötzlich überall, als wollten sie jeden Zentimeter erforschen. Auf einmal ertönte ein lauter Schrei aus der Burg und wir sahen beide erschrocken auf. Es war Mistress Grahams Stimme und Caleb ließ sofort von mir ab.
    Sein Kopf wanderte hektisch hin und her. Er sah zur Burg, dann wieder zu mir, so als wüsste er nicht, ob er bleiben oder gehen sollte. Schließlich straffte er die Schultern und nahm mein Gesicht in seine Hände.
    »Bitte bleib, wo du bist, und rühr dich nicht von der Stelle. Ich gehe nachsehen, was los ist, und bin sofort wieder bei dir.« Ich nickte zustimmend und dann war er auch schon weg. Im fahlen Mondschein sah ich, wie er den Burghof überquerte und in der Eingangshalle verschwand.
    Ich drehte mich zu Sullah, der immer noch gemächlich auf seinem Heu herumkaute. Was war geschehen? Warum hatte Mistress Graham so entsetzt geschrien?
    Ich malte mir die fürchterlichsten Bilder aus und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Kurz überlegte ich, ob ich auch in die Burg laufen sollte, um zu sehen, was dort vorgefallen war, doch ich verwarf den Gedanken schnell wieder. Caleb wollte ja gleich zurückkommen und dann würde ich erfahren, was geschehen war.
    Ich ließ meinen Blick durch den Stall schweifen, der nur spärlich von einer Öllampe beleuchtet wurde. Allein in dem fast dunklen Stall zu stehen verursachte mir sichtliches Unbehagen.
    Sullah stupste mich mit der Nase an die Schulter, und als ich mich zu ihm wandte, sahen seine großen braunen Augen mich sanft an. Fast als wolle er mich beruhigen und mir sagen, ich solle mich nicht fürchten.
    Hinter mir hörte ich plötzlich das Klirren von Glas und im nächsten Moment war es stockdunkel im Stall.
    Ich wirbelte herum und starrte zur offenen Tür, wo der Mond ein schwaches Licht auf den Boden warf.
    Jaxus wieherte aufgeregt und bewegte sich unruhig in seiner Box hin und her. Unschlüssig stand ich wie gebannt da und wusste nicht, wie ich mich jetzt verhalten sollte.
    Gerade als ich mich

Weitere Kostenlose Bücher