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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Gaumenschmaus war es auch nicht gerade.
    »Ein Sud aus Ringelblumen«, erklärte Sarin. »Es wird gegen die Schmerzen helfen.« Ich nickte und als ich nach einiger Zeit den Becher geleert hatte, glaubte ich schon eine Besserung wahrzunehmen.
    Es dauerte nicht sehr lange, bis sich mein Zustand fast wieder normalisiert hatte und außer einer Schwellung an der Wange, spürte ich kaum noch etwas. Erstaunlich, was Kräuter und Pflanzen bewirken konnten, dachte ich.
    Im 21. Jahrhundert griff man bei jeder Kleinigkeit zu Tabletten und versuchte die Schmerzen mit Chemie zu bekämpfen, obwohl es anscheinend auch wesentlich sanftere Mittel gab, welche zum gleichen Ergebnis führten.
    Caleb saß immer noch schweigend neben mir, sein Blick so voller Zärtlichkeit und Liebe, dass ich mich schämte, jemals an seinen Gefühlen gezweifelt zu haben. Ich stützte mich auf die Ellbogen und holte mehrmals tief Luft, bevor ich sprach.
    »Ich habe Adelise nicht verletzt«, sagte ich leise und wartete auf eine Reaktion von ihm. Er lächelte und strich mir über den Kopf.
    »Ich weiß«, entgegnete er. Ich runzelte fragend die Stirn.
    »Aber warum hast du mich dann weggeschickt?«, wollte ich wissen und erneut flammte so etwas wie Wut in mir auf. Caleb sah mich entsetzt an.
    »Wie kommst du denn auf diese absurde Idee?«, fragte er sichtlich um Fassung ringend. Jetzt war ich völlig verwirrt und starrte einen Moment auf einen Punkt am Mauerwerk, um meine Gedanken zu ordnen.
    Danach erzählte ich ihm, was Cameron zu mir gesagt hatte, als er mir befahl, die Burg zu verlassen. Calebs Gesicht wurde rot vor Zorn. Er sprang auf und wollte seinen Onkel zur Rede stellen, doch ich griff nach seinem Arm.
    »Bitte geh nicht, es gibt noch etwas, das ich dir erzählen muss«, sagte ich leise. Er hielt inne und musterte mich einen Augenblick.
    »Dein Geheimnis?« fragte er und sah mich neugierig an.
    »Ja, mein Geheimnis«, seufzte ich. »Du musst mir versprechen mich nicht zu unterbrechen und mir erst Fragen zu stellen, wenn ich dir alles erzählt habe«, forderte ich.
    Caleb nickte zustimmend und setzte sich so dicht neben mich, dass ich mich an ihn lehnen konnte. Es war still und nur das Gemurmel der Anderen war zu hören, die draußen vor der Kate ein Feuer entzündet hatten und sich unterhielten. Ich überlegte kurz, wo ich anfangen sollte, dann holte ich tief Atem und begann ihm alles zu erzählen.
    Celeb unterbrach mich kein einziges Mal, er hörte einfach nur zu und zeigte keinerlei Regung. Aus seinem Gesicht konnte ich nicht lesen, was er empfand, ob er mir glaubte oder ob er dachte ich hätte den Verstand verloren. Ich suchte nach dem Pfefferspray in meinem Oberteil, um es ihm zu zeigen, doch es war nicht mehr da. Verdammt, es war mir aus der Hand gefallen, als der Soldat mich niedergeschlagen hatte.
    Stattdessen zog ich Imogens Notizbuch heraus und hielt es ihm vor die Nase. Calebs Blick ruhte einige Sekunden auf dem kleinen Buch, dann ergriff er es mit seiner zitternden Hand.
    »Sind das die Aufzeichnungen von dieser Imogen?«, fragte er mit brüchiger Stimme. Ich nickte, sagte aber kein Wort. Er besah sich das gebundene Notizbuch von allen Seiten, dann schlug er es auf und begann zu lesen. Ich rührte mich nicht und beobachtete nur sein Gesicht, um zu sehen, wie er reagierte.
    Nach einer halben Ewigkeit sah er auf und blickte mir in die Augen. Mein Herz schlug so schnell wie die Flügel eines Kolibris, als ich darauf wartete, dass er etwas sagte.
    »Ich glaube dir, Seonaid«, beteuerte Caleb. Er wirkte irgendwie traurig und niedergeschlagen und das Strahlen aus seinen Augen war mit einem Mal verschwunden.
    »Liebst du mich jetzt nicht mehr?«, fragte ich beklommen. Seine Miene war ausdruckslos und undurchdringlich und es machte mich verrückt, nicht zu wissen, was gerade in seinem Kopf vorging.
    »Ich liebe dich mehr als jemals zuvor«, erwiderte er und sah zu Boden, so als könne er meinen Anblick in diesem Augenblick nicht ertragen.
    »Warum bist du dann so bedrückt, was ist denn los?«
    Ich für meinen Teil war erleichtert, dass er nun alles über mich wusste und dass es jetzt keine Geheimnisse mehr zwischen uns gab. Caleb jedoch machte einen so unglücklichen Eindruck, dass mir fast das Herz brach.
    Natürlich musste dies ein Schock für ihn sein und er brauchte eine gewisse Zeit um es zu verarbeiten, aber das durfte doch nichts an seiner Liebe zu mir geändert haben.
    »Du wirst zurückgehen, nicht wahr?«, stellte er urplötzlich

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