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Flammentochter (German Edition)

Flammentochter (German Edition)

Titel: Flammentochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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verstärkt. Arvinja war klar , dass ihr in den Tiefen des Schimmerwaldes womöglich große Gefahr drohte, doch diese Tatsache schob sie in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins. Nah am Rande des Waldes war sie b isher nur friedlich gesinnten Wesen begegnet , die ganz offensichtlich mehr Angst vor ihr gehabt hatten . Weiße Füchse waren darunter gewesen und Rehe, deren Fell glitzerte wie Diamanten in der Sonne. Sogar den Vogel mit den bunten Schmetterlingsflügeln hatte sie entdeckt und war ganz hingerissen von dieser faszinierenden, fremden Tierwelt. Je tiefer sie in den Wald vordrang, umso mehr wuchs die Angst vor seinen gefährlichen Bewohnern. Arvinja wollte gerade umkehren, als sie schließlich auf einer Anhöhe entdeckte, wonach sie gesucht hatte. Mit heißen Wangen kniete sie nieder und strich ehrfürchtig über die üppige Blütenpracht. Die Arnikablumen leuchteten im düsteren Wald wie viele kleine Sonnen.
     
    Plötzlich vernahm Arvinja hinter ihrem Rücken ein Rascheln und hielt inne. Sie wagte kaum zu atmen , als sie nach ihrem Dolch griff . Ohne weiter darüber nachzudenken sprang Arvinja auf , wirbelte herum – und schrie in grenzenlosem Entsetzen . Das , was sich da vor ihr aufgebaut hatte und sie nun mit glühenden Augen anstarrte, befand sich jenseits ihrer Vorstellungskraft. Der Dolch entglitt ihrer zitternden Hand. Panisch stolperte sie rückwärts u nd landete auf ihrem Hinterteil, den Blick auf das Wesen vor sich gerichtet.
    Es war eine Schlange von gewaltigem Ausmaß. Sie war mindestens sechs bis sieben Meter lang, ihr schuppiger, schwarzer Körper hatte den Durchmesser eines Baumstammes und der Kopf war fast so groß wie Darias Küchentisch. Arvinja fühlte sich vor Angst wie betäubt , als sich die Waldschlange vor ihr aufbaute und drohend züngelte. Von ihren gigantischen Giftzähnen tropfte Speichel. Sie würde jeden Moment angreifen. Arvinja musste etwas unternehmen, doch die Furcht vernebelte ihr den Verstand. Sie versuchte verzweifelt an Feuer zu denken und reckte das Kinn.
    „ Verschwinde !“, stieß sie mit zitternder Stimme hervor, ihre Arme schossen zur Abwehr nach vorne . „Ich bin eine Feuermagierin und fackel dich ab , du Monster!“
    Völlig unbeeindruckt zischte die Schlange noch einmal, ihr Kopf schnellte zurück und machte sich zum Angriff bereit. Arvinja brüll te in Todesangst wild auf, i m gleichen Augenblick hüpften lächerlich kleine Feuerbällchen aus ihren Handflächen . E s waren eher Funken, die die Schlange am Kopf und in die Augen traf en . Das Monster griff so schnell an, dass sich Arvinja gerade noch hinter einen Baumstamm retten konnte. Sie stürzte und wollte sich gerade wieder aufrichten, doch die Schlange war schneller. Arvinja wurde zurück auf den Boden gestoßen, sie spürte einen reißenden Schmerz in der Schulter und schrie auf. Das Monster verbiss sich in ihrem Fleisch und ließ nicht los . Das Gift strömte durch Arvinjas Körper, der starke Schmerz wurde rasch von einem Gefühl der nahenden Bewusstlosigkeit abgelöst. In ihren Ohren begann es zu rauschen, der Wald verschwand im Nebel , die Zeit stand still . Irgendwann ließ d ie Schlange von ihr ab . K urz darauf wurde Arvinja behutsam auf den Rücken ge dreht. Sie sah nur verschwommen, konnte keinerlei Geräusche wahrnehmen. Jemand neigte sich über sie … blondes langes Haar streifte ihre Wange . Der oder die Fremde hob Arvinja in eine halb sitzende Position und machte irgendetwas an ihrer verletzten Schulter. Sie spürte etwas Feuchtes … Lippen. Sie saugten an ihr er Wunde. Arvinja nahm einen angenehmen Duft wahr. Erde, Kräuter, Moos. Sie war zu schwach und zu benebelt , um klar denken zu können . Ihre Lider waren schwer wie Blei und sie schloss die Augen, als sie in starke Arme gehoben wurde . Sie war so entsetzlich müde und merkte, wie sie allmählich wegdämmerte.
     
    „Hab keine Angst“, sagte eine männliche Stimme ruhig . „Das Gift der Schlange lähmt den gesamten Körper, aber ich denke, ich habe so gut wie alles erwischt . Du hattest Glück, dass ich in der Nähe war. Ruh dich aus, ich passe auf dich auf, Arvinja. “
    Er kennt meinen Namen, dachte sie noch verwundert, bevor sie die Müdigkeit endgültig übermannte.
     
     
     
     
    ****
     
     
    Arvinja sah sich blinzelnd um , als sie erwachte . Sie lag unter eine r Eiche im weichen Moos. Erschrocken tastete sie nach ihrer verletzten Schulter und fühlte, dass die Wunde versorgt worden war .
    „Es wird schnell heilen,

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