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Flammentochter (German Edition)

Flammentochter (German Edition)

Titel: Flammentochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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anblickte, stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen, das ihr eine Gänsehaut bescherte.
    „Ich stehle mich oft heimlich fort und beobachte die Menschen. Sie faszinieren mich einfach. Ich war schon immer anders als die anderen Zentauren – neugierig und wissbegierig. Deswegen bin ich wohl auch nicht besonders beliebt.“
    Arvinja konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen. Die weiblichen Zentauren mussten doch verrückt nach ihm sein, so wie er aussah. Ihre Wangen glühten.
    „Ich … ich würde gerne aufstehen“, sagte sie rasch, um von ihren Tomatenwangen abzulenken. Aries nickte und richtete sich auf. Sie fragte sich, wie man gleichzeitig solch eine Anmut und Stärke ausstrahlen konnte.
    Er hielt ihr seine Hand hin.
    „In Ordnung, aber langsam. Der Blutverlust hat dich geschwächt.“ Er zog sie vorsichtig hoch, seine Hand war warm und stark. Schwindel ließ sie schwanken, doch er hielt sie sicher am Arm fest. „Arvinja.“ Oh Gott, die Art wie er ihren Namen aussprach , verursachte ihr Herzrasen.
    „Geht schon wieder.“ Sie sah zu ihm auf und versuchte zu lächeln. „Danke , Aries. I ch verdanke dir mein Leben. Schon wieder einmal . “
    „Du hattest Glück, dass ich in der Nähe war“, erwiderte Aries. „Was machst du hier im Schimmerwald? Wolltest du dich umbringen?“
    Arvinja sc hüttelte den Kopf. „Ich wollte H eilk räuter und Pflanzen sammeln .“
    Als Aries sie verwirrt anblickte, musste sie ein K ichern unterdrücken . „ Das ist eine lange Geschichte “, sagte sie .
    „Ich habe Zeit“, erwiderte Aries lächelnd.
    „ E igentlich bin ich Schmiedin, weil mein Vater das so wünscht. Er ist der Dorfschmied. A ber ich habe andere Pläne. Meine Mutter war Heilerin und das ist es, was ich auch machen möchte .“
    „War?“ Aries blickte sie ehrlich interessiert an, seine türkisfarbenen Augen blitzten auf.
    „Sie ist in der Nacht meiner Geburt verschwunden – hier im Schimmerwald.“
    Sie erzählte dem Zentauren , was sie von Daria wusste und bemerkte, wie gut es tat, mit jemandem darüber sprechen zu können . Nachdem sie geendet hatte, sah Aries nachdenklich aus.
    „Nachts ist es besonders riskant, sich im Schimmerwald aufzuhalten. Dann kriechen die gefährlichsten Kreaturen aus ihren Löchern. Tut mir leid, was mit deiner Mutter geschehen ist.“ Er blickte sie eindringlich an. „Du solltest nicht mehr hierher kommen, Arvinja. Ich wer de nicht immer da sein, um dich retten zu können .“
    „Das brauchst du auch nicht“, antwortete sie schärfer , als beabsichtigt. „Nichts kann mich davon abhalten, den alten und kranken Menschen im Dorf zu helfen!“
    „Du bist stur“, erwiderte er , seine Mundwinkel zuckten amüsiert . „Was würdest du sagen, wenn ich dich begleite? Ich weiß eine Menge über die Pflanzen und ihre Heilkraft.“ Er griff erneut nach der kleinen Phiole. „Hiermit habe ich dein Leben gerettet … Holunder, Arnika, Königskerze und Schafgarbe. Alle Pflanzen und Lebewesen hier haben magische Kräfte. Die einen mehr, die anderen weniger. “
    Arvinja überlegte einen Moment. Es war sicher Schicksal, dass sie Aries begeg net war. E r hatte ihr zweimal das Leben gerettet, e s musste so sein. Dennoch blickte sie ihn zweifelnd an.
    „Warum solltest du das tun ?“, fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. „ Muss es für alles einen Grund geben?“, war seine Gegenfrage. „A ls Gegenleistung könntest du mir alles über die Menschen erzählen . Wie sie leben, arbeiten … einfach alles.“
    „Warum interessiert dich das?“
    „ Ich habe mich schon immer dafür interessiert. Ich wollte wissen, ob die Menschen so schlecht sind, wie alle behaupten. Stimmt es, dass ihr auf … Pferden reitet?“, fragte er mit zusammengekniffenen Lidern und musterte sie scharf.
    Arvinja starrte ihn an und nickte unsicher. „Na ja … als o wir haben Pferde, das stimmt . Aber deswegen sind wir nicht schlecht . Es ist einfach so. “ Sie zuckte die Schultern und fühlte sich plötzlich schuldig . Aries jedoch sah gar nicht aus, als würde er ihr irgendetwas übel nehmen. Im Gegenteil.
    „Ich möchte mehr wissen“, sagte er sichtlich gefesselt . „Morgen?“ Seine unglaublichen Augen leuchteten erwartungsvoll auf. Arvinja musste lachen und hätte zu gerne ja gesagt, doch sie schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube , ich werde heute noch ziemlichen Ärger bekommen“, erwiderte sie kleinlaut . „ Mein Vater und meine Großmutter haben keine Ahnung davon , dass ich im

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