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Flammenzorn

Flammenzorn

Titel: Flammenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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haben?«
    Ihr Blick huschte zu der hässlichen Prellung in seinem Gesicht. »Ja ... nein. Nicht so.« Sie betrachtete ihn, wie er sie durch die Scheibe musterte. »Du wolltest mich nicht von Mimi befreien, weil das deine Pläne beeinträchtigt hätte. Wirst du es jetzt tun?« Der Gedanke, sie könnte die Dämonin endlich loswerden, weckte neue Hoffnung in ihr.
    Er schüttelte den Kopf. »Noch nicht, leider.«
    Mimi kicherte. »Ich glaube, er befürchtet, dass ich eine bessere Liebhaberin bin als du. Und er hat recht.«
    Anya achtete nicht auf die Stimme der Dämonin in ihrem Hinterkopf und konzentrierte sich stattdessen auf Drake. »Du bist nicht hier, weil ich dich hier haben will.« Sie lehnte sich auf dem knirschenden Plastikstuhl zurück. Es war noch nicht vorbei. »Du bist hier, weil du es so willst.«
    Er lächelte rätselhaft. »Architekten sind Planer. Warte ab, was passiert.«
    Der Geist beugte sich vor und kam Anya dabei so nahe, dass sie die Kälte spüren konnte, die er verströmte. Er sprach nicht, er konnte ihr nichts tun, aber das Gefühl der Bedrohung lag dennoch in der Luft. Anya starrte durch ihn hindurch. Sparky knurrte aus tiefster Kehle, aber Anya hatte die Finger fest in der lockeren Haut an seinem Nacken vergraben. Dennoch fühlte sie, wie Sparky die Muskeln zum Sprung spannte.
    Drake tippte gegen das Glas, und beide, der Geist und Anya, drehten sich zu ihm um.
    »Hey, Kumpel«, sagte Drake. »Ich habe dir etwas zu sagen.«
    Der Geist ging näher an die Plexiglasscheibe heran.
    »Komm näher. Ich möchte dir etwas geben.«
    »Nein, nicht«, sagte Anya.
    Der Geist tat einen Schritt, dann noch einen in Richtung Tisch. Anya ließ Sparky los in der Hoffnung, der Salamander würde ihn zu Boden reißen, ihn aus Drakes Reichweite holen, aber es war zu spät.
    Kaum hatte der Geist des Gefangenen die Plexiglasscheibe passiert, erwischte ihn Drake. Der Geist verschwand in einer dünnen Rauchfahne, die sich sogleich auflöste. Sparky landete auf dem Boden und schüttelte orientierungslos den Kopf.
    Drake beugte sich nah an die Scheibe heran. »Keine Sorge. Ich habe alles unter Kontrolle.«
    »Er ist nicht ohne Grund im Gefängnis.« Anya trommelte mit den Fingern auf Ciros Tresen. Die Kreidesymbole waren alle abgewischt worden. Jules und Max waren damit beschäftigt, neue Spiegelfliesen über der Bar anzubringen. Für die Kundschaft war die Bar geschlossen, und das war Ciro in der Nacht des Teufels durchaus recht. Viel zu viele Gäste waren über die Jahre außer Kontrolle geraten. Nun hatte er wenigstens eine Ausrede, die Tür gar nicht erst zu öffnen. Nur dann und wann pochte ein Haufen trunkener Feiernder im Vorübergehen an die Sperrholzplanken und rüttelte die Bewohner des Devil's Bathtub auf.
    Im Hintergrund brummte der Fernseher. Die Lions verloren zu Hause auf dem Ford Field gegen die Steelers, und es war, als würde dieses bisschen Normalität ein wenig von der schwer belasteten Atmosphäre, die seit dem Exorzismus in der Bar hing, vertreiben. Sparky kauerte auf dem Tresen, den Kopf so verdreht, dass er die Bilder auf dem Bildschirm über der Bar betrachten konnte. Immer wieder ruckte er hoch und leckte den Bildschirm ab, was einen Moment statischer Entladung bewirkte. Max und Jules brüllten dann regelmäßig, er solle sich hinsetzen, woraufhin das Bild sogleich zurückkehrte.
    »Tja, nun. Er ist ein Verbrecher. Und er wurde geschnappt.« Katie blickte von dem Kuchen auf, den sie zusammen mit Ciro in einer Sitznische vertilgte. Zur Feier der Tatsache, dass Brian sich von seinem Krankenlager erhoben hatte, hatte sie einen Kuchen in der Form eines Footballhelms der Detroit Lions gebacken. Außerdem hatten die DAGR zusammengelegt, um Brian einen echten Detroit Lions-Helm zu kaufen - eine Sicherheitsmaßnahme für seine nächste Begegnung mit dem Paranormalen. Angesichts der jämmerlichen Bilanz der Lions schien das ein passendes Geschenk für jemanden zu sein, der glücklos genug war, sich beim Sturz von einer Toilette eine Hirnverletzung zuzuziehen.
    »Nein. Seine Kaution wurde festgelegt, und er hat sich nicht die geringste Mühe gegeben, sie aufzubringen. Laut Marsh hat er sich den Beamten am Tatort mehr oder weniger auf einem Silbertablett serviert.« Anya schubste ihren Kuchen mit der Gabel auf dem Pappteller herum. Das Essen schmeckte ihr nicht mehr. Drakes Verhalten hatte sie mattgesetzt. Ihre Unterhaltung mit ihm verriet ihr, dass er seine Pläne weiterverfolgte, aber wie? Er hatte keine

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