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Flammenzorn

Flammenzorn

Titel: Flammenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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musterten sie vom Scheitel bis zur Sohle ihrer Sandalen. »Ich freue mich, so großzügig begrüßt zu werden.«
    Lilitu senkte den Kopf und neigte den Oberkörper vor, um ihm das bronzene Fleisch ihrer Brüste zu präsentieren. »Mein Name ist Lilitu. Ich bin eine Priesterin.«
    Der Fremde legte den Kopf schief. »Ich bin Darius. Wenn du sagst, du bist Priesterin, bedeutet das ...?« Bestrebt, sie nicht zu kränken, brach er ab, und es war klar erkennbar, dass Darius die örtlichen Gepflogenheiten nicht kannte. Wie viele Reisende hatte er Gerüchte über die wunderschönen Priesterinnen der Ischtar vernommen, doch er hatte keinerlei eigene Erfahrungen, auf die er sich stützen konnte.
    Lächelnd ergriff Lilitu seinen Arm. »Gewiss, ich bin eine der heiligen Dirnen der Ischtar, eine Inkarnation ihres Leibes. Und ich lade dich ein, dich der Gastfreundschaft der Göttin zu erfreuen.«
    Ein Grinsen breitete sich in dem breiten Gesicht des Fremden aus. »Es wäre mir eine Ehre, mich den Gepflogenheiten der Stadt zu unterwerfen, in der ich zu Gast weile«, murmelte er, als Lilitu ihn schon durch die schmutzigen Straßen davonführte.
    Er folgte ihr die Stufen eines Tempels aus glattem, sandfarbenen Felsgestein hinauf und zwischen den Skulpturen zweier brüllender Löwen hindurch. In dem Tempel hing der schwere, dumpfe Geruch von Räucherwerk. Gewölbte Decken verschwanden hoch oben in der Dunkelheit, während weiter unten flackernde Fackeln ihr Licht verbreiteten. Priesterinnen trugen Speisetabletts herum, zupften an Lautensaiten und huschten wie Schmetterlinge vor dem Hintergrund aus glasiertem Mauerwerk her.
    Weiter hinten im Tempel stand ein mächtiger Altar, bedeckt von Blumen und erleuchtet von dem Lichtschein einer Vielzahl von Lampen. Eine lebensgroße, vergoldete Statue der Ischtar stand auf einem Podest und begutachtete ihr Reich. Die Göttin wies einige Charakteristika eines Adlers auf. So hatte sie ihre Schwingen hinter dem Rücken gefaltet, und auf dem Podest ruhten klauenbewehrte Füße. Ihre goldene Rüstung schimmerte im Kerzenschein, der zuckende Schatten auf ihre mit Lapislazuli ausgefüllten Augen warf. Juwelen und Blumengirlanden schmückten ihre ausgestreckten Arme.
    »Hier entlang.« Lilitu führte Darius zu einem Raum auf der rechten Seite, der durch Vorhänge vom Hauptraum getrennt war. Es war einer von sechs Räumen, die von der großen Halle abzweigten; aus den anderen erklang leises Kichern und wohliges Seufzen.
    Mit einem erwartungsfreudigen Grinsen folgte Darius Lilitu, die den Vorhang hinter ihm zuzog. In dem Raum machte er es sich auf einem Stapel Kissen bequem und sah zu, wie die Priesterin näher kam. Sein Blick wanderte über ihren sinnlichen Leib, seine Hände griffen nach ihrem Hintern, als sie sich mit gespreizten Beinen auf ihn setzte. Langsam zog sie die Bänder aus ihrem goldenen Korsett und entblößte ihre Brüste in dem schwachen Licht.
    Und sie flüsterte ihm ins Ohr: »Mein Fleisch ist das Fleisch Ischtars. Genieße die Gunst, ihre Haut auf deiner zu spüren.«
    Er erbebte vor Wonne.
    Lilitu lächelte ihn an, hob ihren Rock an und strich mit der Hand über ihre entblößte, kupferbraune Haut. Dann griff sie nach ihren Sandalen und dem kleinen, juwelenbesetzten Dolch, der in die Bänder geknüpft war. Darius Aufmerksamkeit ruhte allein auf ihren Brüsten, und so sah er es nicht kommen. Sie aber lächelte, beugte sich vor, wiegte seinen Kopf in der Armbeuge und bedeckte seine Lippen mit ihrem Mund.
    Und zugleich zog sie den Dolch aus seiner Scheide, hob ihn hoch über den Kopf und rammte ihn zwischen seine Rippen. Unter ihrem Mund schrie er auf, doch die Dämonin hielt ihn fest, presste seinen Kopf mit übermenschlicher Kraft an den ihren. Ihr Mund dämpfte seine Schreie, während die Dämonin die Klinge drehte und das Metall über die Knochen kratzte. Die Lunge des Fremden entließ alle Luft, und er sank zurück in die Kissen.
    Mimi lächelte mit Lilitus Lippen. »Ein Opfer des Fleisches für das Fleisch.«
    Anya erwachte. Ihre Handfläche fühlte sich heiß und glitschig an, nachdem sie den Dolch in ihrem eigenen Griff gespürt hatte. Statt der Fackeln im Tempel flackerte nun der Fernseher in ihrem Wohnzimmer und zeigte ihr einen Mann, der Liegestütze mithilfe eines abscheulich aussehenden Sportgeräts vorführte. Neben ihr schlief Katie. Sie hatte sich zu einem kleinen Knäuel zusammengerollt und sabberte auf die Lehne der Couch.
    Sparky regte sich auf Anyas Schoß. Er

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