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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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gefällt Euch selber nicht?«, hakte Iguraz nach. »Warum um alles unter dem Himmel sprecht Ihr dann davon?«
    »Würdet Ihr denn Insubordination dulden?«, erwiderte Flandry.
    »Auf See nicht«, räumte Dragoika ein. »Doch an Land ist es etwas anderes.«
    »Nun, in gewisser Weise befinden wir Vaz-Terraner uns hier in einer ähnlichen Situation wie Seeleute.« Flandry versuchte, seine Nerven zu beruhigen, indem er auf und ab zu schreiten begann. Seine Stiefel kamen ihm schwer vor.
    »Warum löscht Ihr die Vaz-Siravo nicht einfach für uns aus?«, fragte Ferok. »Das sollte doch nicht so schwer sein, wenn Ihr wirklich so mächtig seid, wie Ihr behauptet.«
    Dragoika überraschte Flandry, indem sie mit gesenkten Wärmefühlern entgegnete: »Kein Wort mehr davon. Willst du die Welt aus den Angeln heben?« An Flandry gewandt fuhr sie fort: »Die Schwesternschaft steht ihnen nicht feindselig gegenüber. Sie müssen wie alle gefährlichen Tiere im Zaum gehalten werden; doch wenn sie uns auf See in Ruhe lassen würden, gäbe es keinen Grund für einen Kampf.«
    »Vielleicht sehen sie es genauso«, sagte Flandry. »Seit Euer Volk ins Meer vorgestoßen ist, macht Ihr ihnen Schwierigkeiten.«
    »Das Meer ist weit. Sie sollen sich von unseren Inseln fern halten.«
    »Das können sie nicht. Im Sonnenlicht gedeiht das Leben, deshalb brauchen sie die Untiefen, um Nahrung zu finden. Außerdem fahrt ihr weit hinaus, jagt die großen Seetiere und erntet den Tang. Beides aber benötigen die Vaz-Siravo genauso dringend.« Flandry verstummte und versuchte, sich durchs Haar zu fahren, stieß jedoch nur mit der Hand gegen den Helm. »Ich bin gewiss nicht gegen einen Frieden im Zletowar, und sei es nur, weil die Vaz-Merseianer sich darüber ärgern würden. Wie Ihr wisst, waren sie es, die als Erste das eine Volk gegen das andere bewaffnet haben. Und sie haben hier etwas vor. Was kann es schaden, mit den Vaz-Siravo zu reden?«
    »Wie denn?«, entgegnete Iguraz. »Jede Toborko, die hinuntergeht, wird kurzerhand abgeschlachtet, es sei denn, man rüstet sie entsprechend aus, dass sie das Abschlachten übernimmt.«
    »Sei ruhig«, befahl Dragoika. »Ich habe dich hinzugebeten, weil du die Liste mit den Schiffen hast, die im Hafen liegen, und Ferok, weil er Dommannieks Freund ist. Aber das ist ein Gespräch unter Frauen.«
    Die Tigerys ließen sich die Rüge gutgelaunt gefallen. Flandry erklärte: »Die Delegierten wären aus meinem Volk. Wir möchten das Seevolk nicht über Gebühr beunruhigen, indem wir eines unserer eigenen Schiffe verwenden, aber wir brauchen eine zweckdienliche Basis. Deshalb bitten wir um Eure Schiffe, eine Flotte, die so groß ist, dass ein Angriff darauf unwahrscheinlich wird. Selbstverständlich müsste jede Einigung, die wir erzielen, von der Schwesternschaft ratifiziert werden.«
    »So einfach ist das aber nicht«, sagte Dragoika. »Das Janjewar va-Radowik erstreckt sich weit über kursowikische Gewässer hinaus. Ich nehme an, dass bei einer Einigung deshalb viele unterschiedliche siravische Interessen eine Rolle spielen würden.« Sie rieb sich das spitze Kinn. »Dennoch … ein örtlich begrenzter Waffenstillstand wenigstens … hm, darüber müsste man nachdenken …«
    Und dann blies auf der Burg ein Horn.
    Riesig, bronzen und mit einem Blasebalg betrieben, hallte sein Ruf über die Stadt und von den Bergen wider. Vögel stoben von den Bäumen auf. Hoo-hoo! Feuer, Flut oder Feind! Zu den Waffen, zu den Waffen! Hoo, hoo-hoo, hoo-oo!
    »Was zum …?« Ferok war aufgesprungen und hatte sich Schwert und Schild von der Wand gerissen, bevor Flandry überhaupt hatte wahrnehmen können, dass er sich bewegt hatte. Iguraz ergriff seine gewaltige Streitaxt. Dragoika kauerte sich auf der Stelle nieder und fauchte. Bronze und Kristall klirrten.
    »Angriff?«, brüllte Flandry über die Hornrufe hinweg. »Aber das können sie doch nicht tun!«
    Er sah das Bild deutlich vor sich. Die Einfahrt in die Goldene Bucht bewachten verankerte Hulke. Schwimmer konnten unter Wasser zwar recht nahe herankommen, ohne von den Garnisonen entdeckt zu werden, aber sie niemals ungesehen passieren. Und selbst wenn es ihnen gelingen sollte, mussten sie noch Kilometer zurücklegen, bevor sie die Hafenanlagen erreichten, die gemeinsam mit der Burg der Seehändler die gesamte Stirnfläche von Ujanka beherrschte. Die Seetrolle konnten weit außen landen, am Weißstrand etwa, und auf ihren mechanischen Beinen zur Stadt marschieren, die keinen Wall

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