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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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besaß. Doch nein … Jedes außerhalb gelegene Haus stellte eine eigene Verteidigungsbastion dar, und Tausende von Tigerys würden ihnen aus der Stadt entgegensetzen; außerdem …
    Das terranische Hauptquartier hatte sich über Sturmangriffe auf die Kolonien im Archipel gesorgt. Ujanka jedoch hatte seit Hunderten von Jahren keinen Krieg mehr gesehen, und davor nur gegen andere Tigerys … Hoo, hoo!
    »Sehen wir nach.« Dragoika hatte ihr wunderschönes Fell gesträubt, ihr Schweif war starr, die Ohren zitterten; doch sie sprach in einem Ton, als schlage sie vor, zum Abendessen auszugehen, und glitt ohne offensichtliche Hast von der Couch. Auf dem Weg schlang sie sich ein Schwert auf den Rücken.
    Den Strahler in der Hand, folgte Flandry ihr in einen Saal, den eine gewundene, drei Meter hohe Steinfigur dominierte; sie stammte von den Eisinseln. Hinter einem Torbogen führte eine enge Wendeltreppe nach oben. Flandrys Schultern streiften an den Wänden entlang. Durch Schießscharten fiel ein wenig Licht. Ferok stapfte hinter ihm her; Iguraz bildete keuchend den Schluss.
    Sie befanden sich gerade auf halber Höhe, als die ganze Welt Krach! sagte, und der Stein erbebte. Dragoika wurde nach hinten gegen Flandry geschleudert. Er fing sie auf. Es war, als hielte er in Samt gehüllten Stahl und Hartgummi in den Händen. Das Rumpeln zusammenbrechenden Mauerwerks drang durch seinen Helm. Schreie kamen dünn und wie aus weiter Ferne.
    »Was ist passiert?«, bellte Iguraz. Ferok fluchte. Selbst in dieser Situation prägte sich Flandry einige seiner Ausdrücke ein, um sie später zu benutzen – falls es denn ein Später gab. Dragoika erlangte das Gleichgewicht wieder. »Danke«, murmelte sie und strich dem Menschen über den Arm. »Kommt.« Sie eilte weiter.
    Sie kamen auf dem Hausturm ins Freie, als eine zweite Explosion erfolgte. Sie war weiter entfernt als die erste, doch der Donner rollte laut durch die starkadianische Luft. Flandry rannte an die Brustwehr. Er spähte über die steilen roten Ziegeldächer hinweg, in deren Balkenenden Blumen und Ungeheuerköpfe geschnitzt waren. Im Norden jenseits der alten grauen Mauern, erhob sich das Hohe Haus smaragdgrün und funkelnd, eine Villa nach der anderen. Flandry sah den Pylon des Platzes, auf dem der Weg des Stolzes, der Hochlandweg, die Große Oststraße und der Weg der Sonne und des Mondes zusammentrafen. Die Rauchsäule daneben überragte ihn.
    »Da!«, brüllte Ferok. Er deutete aufs Meer. Dragoika ging an ein Fernrohr, das unter einem Baldachin aufgestellt war.
    Flandry kniff die Augen zusammen. Das Licht auf dem Wasser blendete ihn. Er entdeckte die Hulke außen vor der Langen Mole. Sie standen in Flammen. Hinter ihnen … Dragoika nickte grimmig und zog ihn an ihr Fernrohr.
    Wo die Bucht sich erweiterte, zwischen Weißstrand im Westen und der Sorgenklippe im Osten, badete eine walförmige Gestalt in der Sonne. Ihre Haut bestand aus nassem Metall. Mittschiffs ragte ein Turm heraus; Flandry sah, dass er offen stand und mehrere Gestalten enthielt, die Menschen nicht unähnlich waren. Am Bug und Heck befanden sich weitere Türme; sie waren niedriger, flacher, und Rohre ragten aus ihnen hervor. Noch während er hinsah, spie eine dieser Drachenschnauzen Feuer. Im nächsten Moment brach Rauch aus dem hohen Mauerkarree der Burg der Seehändler hervor. Steine stürzten wie eine Lawine auf den Kai darunter. Eines der Schiffe, die sich im Hafen drängten, wurde unter ihnen begraben. Der Mast schwankte und brach, der Rumpf sackte ab. Lärm grollte vom Ufer zu den Bergen und zurück.
    »Bei Luzifer! Das ist ein Unterseeboot.«
    Und es glich dem, gegen das er auf See gekämpft hatte, in keiner Weise. Das Boot dort stammte aus merseianischer Fertigung, war vermutlich atomgetrieben und hatte mit Sicherheit eine merseianische Besatzung. Sehr groß war es nicht, Länge über alles ungefähr zwanzig Meter, und musste auf Starkad montiert worden sein. Die Geschütze feuerten, wenngleich großkalibrig, nur Brisanzgeschosse. Der Feind führte also noch keine Atomwaffen in den Krieg ein. (Noch nicht. Sobald jemand damit anfing, brach die Hölle los, ehe man sich’s versah.) In dieser dicken Suppe von Atmosphäre genügten die Druckwellen allerdings bei weitem, um jede Stadt niederzureißen, die ihnen schutzlos ausgesetzt war.
    »Wir brennen nieder!«, jaulte Ferok.
    Auf diesem Planeten bedeutete es für niemanden eine Schande zuzugeben, dass er sich vor dem Feuer fürchtete. Flandry beeilte

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