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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Eine Frau hetzte die Shivgasse entlang. Zwei Männchen folgten ihr, die weinenden Jungen im Arm.
    »Ujanka Station, Lieutenant Kaiser.« Eine weitere Detonation übertönte die anglischen Worte beinahe. Die Druckwelle traf Flandry wie ein Schlag. Der Turm schien zu schwanken.
    »Hier Flandry.« Er hatte sich rechtzeitig daran erinnert, dass er besser vergaß, seinen Rang zu nennen, und bemühte sich nun um einen forschen Ton. »Ich bin unten auf der Ostseite. Haben Sie gesehen, was in der Bucht vor sich geht?«
    »Sicher. Ein Unter …«
    »Ich weiß. Ist Hilfe unterwegs?«
    »Nein.«
    »Was? Aber das Ding ist merseianisch! Es wird die Stadt zerlegen, wenn wir nicht zurückschlagen.«
    »Bürger Flandry«, sagte die Stimme rau, »ich habe gerade mit dem HQ gesprochen. Die Aufklärung meldet, dass die ganze Grünhaut-Luftflotte in der Atmosphäre schwebt. Genau über Ihnen. Unsere Flieger haben einen Alarmstart gemacht, um Highport zu schützen. Woandershin fliegen die nicht.«
    Das können sie wohl auch kaum, dachte Flandry. Wenn sich ein allgemeiner Luftkampf entwickelt, ist der Ausgang offen. Ein Merseianer könnte sogar durchbrechen und ein Ei auf unsere Hauptbasis legen.
    »Soweit ich weiß, versucht Admiral Enriques sein Gegenstück an den Apparat zu bekommen und energisch Protest einzulegen«, spöttelte Kaiser.
    »Schon gut. Was können Sie unternehmen?«
    »Kein bisschen, Bürger. Das HQ hat uns zwei Transporter versprochen, die mit Feuerlöschsprühern ausgestattet sind. Sie werden niedrig hereinkommen und sich dabei lauthals identifizieren. Wenn die Krokoschwänze sie nicht trotzdem abschießen, könnten sie in ungefähr einer halben Stunde hier sein. Und Sie? Wo sind Sie? Ich schicke Ihnen einen Flitzer.«
    »Ich habe meinen eigenen«, sagte Flandry. »Bleiben Sie auf Empfang. Ich melde mich wieder.«
    Er schaltete sein Gerät ab. Vom anderen Flussufer her drang ein hohes, anhaltendes Glockengeläut.
    »Und?« Dragoikas rubinrote Augen funkelten ihn an.
    Flandry erstattete Bericht.
    Im ersten Moment ließ sie die Schultern hängen; dann richtete sie sich wieder auf. »Kampflos werden wir nicht untergehen. Wenn ein paar Schiffe mit Decksgeschützen dicht genug …«
    »Keine Chance«, widersprach ihr Flandry. »Das Boot ist viel zu gut gepanzert. Außerdem könnte es Euch schon auf doppelter Gefechtsentfernung versenken.«
    »Ich werde es trotzdem versuchen.« Dragoika umschloss lächelnd seine Hände. »Lebt wohl. Vielleicht werden wir einander im Land jenseits der Bäume wiedersehen.«
    »Nein!«, entfuhr es ihm; er wusste nicht, wieso. Flandry hatte die Pflicht, sich zu retten, um dem Imperium weiterhin zu dienen. Sein Instinkt stimmte damit überein. Dennoch wollte er nicht zulassen, dass ein Haufen selbstgefälliger Merseianer diese Leute, mit denen er gefahren war, auf den Meeresgrund sandte. Nicht, wenn er etwas dagegen unternehmen konnte!
    »Kommt«, sagte er. »Zu meinem Flitzer.«
    Ferok versteifte sich. »Ich soll fliehen?«
    »Wer redet denn davon? Ihr habt doch Gewehre hier im Haus, oder etwa nicht? Sammeln wir sie ein und ein paar Helfer dazu.« Flandry klapperte die Stufen hinunter.
    Mit einer Projektilwaffe und seinem Strahler trat er auf die Gasse hinaus. Die drei Tigerys folgten ihm; sie trugen etliche moderne Handwaffen. Sie eilten in die Straße-wo-sie-kämpften und näherten sich auf diesem Weg der Burg der Seehändler.
    Massen von Tigerys drängten sich in beide Richtungen. Keiner von ihnen besaß den Reflex des Zivilisierten, Deckung zu suchen, wenn die Artillerie zu hören war. Andererseits irrten auch nicht sehr viele von Furcht geblendet umher. Eine Panik würde sich vermutlich in Form eines Massenansturms zum Ufer äußern, bewaffnet mit Schwert und Bogen gegen Pentanitro. Matrosen schoben sich durch den Tumult; die Glocken hatten ihnen die Entschlossenheit zurückgegeben.
    Eine Granate schlug unweit von ihnen ein. Flandry wurde in den Stand eines Kleiderhändlers geschleudert. Ihm klingelten die Ohren, während er sich, in bunte Fetzen gehüllt, wieder aufrappelte. Zwischen den Wänden lagen Leichen. Blut rann zwischen den Kopfsteinen hindurch. Verletzte heulten entsetzlich unter einem Haufen herabgefallener Steine. Dragoika hetzte auf ihn zu. Ihr orange-schwarzer Pelz war rot verschmiert. »Seid Ihr wohlauf?«, brüllte Flandry.
    »Ja.« In großen Sprüngen eilte sie weiter. Ferok begleitete sie. Iguraz lag mit zerschmettertem Schädel am Boden, und Ferok hatte seine Waffen

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