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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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aber im Übrigen zusehen, was Sie tun. Schließlich muss Brechdan von Ihrer Aufrichtigkeit überzeugt sein.«
    Ardaig war außer Sicht. Im Mondlicht leuchteten Berge, Hochebenen und eine Wolkendecke, die den Planeten in Weiß hüllte. Das Heulen der Luft wurde dünn und erstarb. Sterne gingen auf, wintrig-klar.
    »Je mehr ich darüber nachdenke«, sagte Hauksberg, »desto lieber hätte ich Sie auf der richtigen Seite. Im Frieden braucht man tüchtige Männer noch dringender als im Krieg.«
    »Dann wollen wir doch zuerst mal Frieden schaffen, was?« Flandrys Finger ratterten über die Computertasten. Routinemäßig hatte er die sechs Komponenten der Kreisbahn von Hauksbergs Raumschiff um Merseia auswendig gelernt. Bahnstörungen dürften bislang noch keine große Abweichung verursacht haben.
    »Das versuche ich ja gerade. Ich sage Ihnen, wir können Frieden bekommen. Sie haben diesen Fanatiker Abrams doch selbst gehört. Geben Sie mir eine Chance.«
    »Sicher«, sagte Flandry geistesabwesend. »Fangen Sie an, indem Sie mir erklären, weshalb Brechdan Geheimnisse über Starkad bewahrt.«
    »Meinen Sie etwa, wir hätten keine Geheimnisse? Brechdan muss sich verteidigen. Wenn wir zulassen, dass sich gegenseitiger Hass und Angst voreinander aufbauen, dann bekommen wir selbstverständlich den großen Krieg.«
    »Ich stimme Ihnen so weit zu, Mylord: Wenn wir zulassen, dass Terra in die Ecke gedrängt wird, dann fliegen die Planetenzünder.«
    »Haben Sie die Sache je vom merseianischen Standpunkt aus betrachtet?«
    »Ich sage ja nicht, dass es klug wäre, ihnen keine andere Wahl zu lassen als den Versuch, uns zu vernichten«, entgegnete Flandry schulterzuckend. »Das ist aber Sache der Staatsmänner, hat man mir gesagt. Ich arbeite hier nur. Bitte seien Sie jetzt ruhig, damit ich das Rendezvous berechnen kann.«
    Korych stieg leuchtend über den Rand der Welt. Der Sonnenaufgang war golden und amethystfarben unter einer Million Sterne.
    Der Kommunikator summte wieder. »Weitblickender«, sagte der Merseianer, »Sie dürfen Ihr Schiff für eine begrenzte Zeit betreten, vorausgesetzt, wir begleiten Sie.«
    »Bedaure«, erwiderte Hauksberg, »aber das ist vollkommen unmöglich. Ich muss Material holen, das nur Schutzherr Brechdan sehen darf. Sie dürfen gern an Bord dieses Bootes kommen, sobald ich es habe, und mich umgehend nach Burg Afon begleiten.«
    »Ich werde die Worte des Weitblickenden an meine Vorgesetzten weiterleiten und ihm ihre Entscheidung mitteilen.« Der Schirm wurde wieder dunkel.
    »Du bist großartig«, sagte Persis.
    Hauksberg lachte bellend. »Verleite deinen ungestümen jugendlichen Helden bloß nicht, mich in seinen Götterwind-Sturzkampfangriff einzuschließen.« Ernst fuhr er fort: »Ich nehme an, Sie hoffen, mit einem Beiboot entkommen zu können. Das steht jedoch außer Frage. Die Raumpatrouille wird Sie einholen, lange bevor Sie auf Hyper gehen können.«
    »Nicht, wenn ich sofort auf Hyper gehe«, erwiderte Flandry.
    »Aber … Zum Donnerwetter noch mal, Junge! Sie wissen selbst, wie hoch so nah an einer Sonne die Materiekonzentration ist. Wenn ein Mikrosprung Sie in ein kleines Steinchen trägt, ja, nur ein …«
    »Das Risiko gehen wir ein. Die Chancen stehen gut für uns, besonders, wenn wir das System im rechten Winkel zur Ekliptik verlassen.«
    »Die Ortungsreichweite beträgt ein Lichtjahr. Ein Schiff mit höherer Geschwindigkeit kann Sie einholen – und wird es auch.«
    »Das kann Ihnen ja egal sein«, erwiderte Flandry. »Klappe zu. Ich bin beschäftigt.«
    Die Minuten vergingen. Flandry bemerkte kaum, dass der Anruf kam, in dem gebilligt wurde, dass Hauksberg und seine Begleiter allein an Bord gingen. Allerdings rekonstruierte er die Überlegung, die hinter der Zustimmung stand. Die Dronning Margrete war unbewaffnet und leer. Zwei oder drei Personen würden Stunden brauchen, um sie startklar zu machen. Lange vorher wären Kampfschiffe in der Nähe, um sie gegebenenfalls abzuschießen. Hauksberg musste aufrichtig sein. Sollte er seinen Willen haben und sehen, was er damit erreichte.
    Der große, verjüngte Zylinder kam in Sicht. Flandry kontaktierte die Maschinen des Schiffes und führte ein Rendezvous mit Hilfe von Instrumenten und geschulten Sinnen durch. Eine Beibootschleuse öffnete sich weit. Er glitt hindurch. Das Tor schloss sich, und Luft strömte in den Turm. Flandry schaltete den Motor ab und stand auf. »Ich muss Sie fesseln, Mylord«, sagte er. »Die Merseianer werden Sie

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