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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Der Urquell Merseias. Man musste eine Halle wie diese sehen, um in seinem Innersten zu begreifen, dass die Merseianer dem Menschen immer fremd bleiben würden.
    Ich wünschte, meine Ahnen wären hier. Während Abrams neben einem stillen Hauksberg auf die Estrade zuging, seine Stiefelschritte hohl widerhallten und er bitteren Weihrauch in der Nase spürte, rief er sich Dayan vor Augen. Auch ich habe meinen Platz im Kosmos. Das darf ich nicht vergessen.
    Unter einem aus schwarzem Holz geschnitzten Drachen wartete die Hand der Vach Ynvory in einem schwarzen Gewand. Die Männer verbeugten sich vor ihm. Er hob einen kurzen Speer und knallte ihn zum Gruß auf den Boden. Brüsk sagte er: »Was geschehen ist, ist eine üble Sache.«
    »Gibt es Neuigkeiten, Sir?«, fragte Hauksberg. Seine Augen waren eingesunken, und ein Tic ließ einen Mundwinkel zucken.
    »Nach dem letzten Bericht hat ein Zerstörer Flandrys Kielwelle erfasst. Er wird ihn einholen, doch das kostet Zeit, und mittlerweile sind beide Schiffe aus der Ortungsreichweite verschwunden.«
    »Dem Schutzherrn sei mein tiefstes Bedauern versichert. Ich erhebe Anklage gegen den Übeltäter. Sollte er lebendig gefangen genommen werden, kann er als gewöhnlicher Pirat behandelt werden.«
    Yah, dachte Abrams. Unter eine Hypnosonde gezerrt und ausgewrungen. Na, er kennt keine wichtigen militärischen Geheimnisse, und nichts, was er über mich aussagen kann, kann mich in noch tieferen Schlamassel bringen. Trotzdem, hoffentlich stirbt er sofort.
    »Mylord«, sagte er, »Ihnen und der Hand gegenüber protestiere ich in aller Form. Dominic Flandry besitzt ein imperiales Offizierspatent. Laut Gesetz steht ihm allermindestens ein Militärgerichtsverfahren zu. Außerdem kann ihm seine diplomatische Immunität nicht per Erlass genommen werden.«
    »Er war nicht von der Regierung Seiner Majestät akkreditiert, sondern durch mich«, fuhr Hauksberg ihn an. »Das Gleiche gilt für Sie, Abrams.«
    »Seien Sie still«, befahl Brechdan ihm. Hauksberg starrte ungläubig die massive grüne Gemütsruhe an. Brechdans Augen lagen auf Abrams. »Commander«, sagte der Merseianer, »als Sie gestern Abend festgenommen wurden, bestanden Sie darauf, Informationen zu besitzen, die ich persönlich hören müsste. Als mir dies berichtet wurde, habe ich eingewilligt. Möchten Sie mich unter vier Augen sprechen?«
    Ganz ruhig, jetzt geht’s los. Da habe ich doch glatt vor Dom geprahlt, sie würden mich niemals in einem Zustand bekommen, in dem ich etwas ausplaudern könnte, und dass ich mein Leben teuer verkaufen würde. Nun, hier bin ich mit heiler Haut und entwaffnet. Wenn ich meine Prahlerei gutmachen will, muss ich mich mit meiner erbärmlichen Wortgewandtheit vor der Verhörzelle bewahren. »Ich danke der Hand«, sagte Abrams, »doch die Angelegenheit betrifft auch Lord Hauksberg.«
    »Sprechen Sie frei. Heute ist keine Zeit für Umschweife.«
    Abrams’ Herz dröhnte laut, doch er redete mit ruhiger Stimme. »Ein juristischer Punkt, Hand. Im Abkommen von Alfzar anerkennt Merseia die Regeln der Kriegführung und Diplomatie, die sich auf Terra entwickelt haben. Entwickelt und von Ihnen aus dem ausgezeichneten Grund übernommen, dass sie funktionieren. Wenn Sie nun wünschen, uns zu Personae ingratae zu erklären und auszuweisen, hat die Regierung Seiner Majestät keinerlei Anlass zur Beschwerde. Doch jeder andere Schritt gegen irgendeinen von uns, ganz gleich, woher unsere Akkreditierung stammt, wäre ein Grund, die Beziehungen abzubrechen, wenn nicht gar für einen Krieg.«
    »Diplomatisches Personal hat kein Recht zu Spionageaktivitäten«, erwiderte Brechdan.
    »Nein, Hand. Genauso wenig aber darf die Regierung, zu dem es geschickt wurde, es ausspionieren. Und Dwyr der Haken wurde zu Spionagezwecken in mein Boot eingebaut. Das war wohl kaum ein freundlicher Akt, Hand, umso mehr, da wichtige Unterhandlungen im Gange sind. Zufälligerweise galten seine Sympathien Terra …«
    Brechdan lächelte düster. »Ich glaube nicht, dass dies einfach so gekommen ist, Commander. Ich habe den deutlichen Eindruck, Sie haben dafür gesorgt, dass er an einer Stelle eingesetzt wurde, wo er mit Ihnen Kontakt aufnehmen könnte. Kompliment für Ihr Geschick.«
    »Hand, Seiner Majestät Regierung wird jede Behauptung dieser Art zurückweisen.«
    »Wie können Sie es wagen, für das Imperium zu sprechen?«, fuhr Hauksberg ihn an.
    »Ich könnte Sie das Gleiche fragen, Mylord«, erwiderte Abrams. »Ich habe nur meiner

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