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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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umzudrehen, ohne ihm je zu verraten, um was für einen Schatz es ging. Ach, dieses Detail kanntet Ihr noch nicht, Herr? Das gehörte zu dem Plan, mich in die Falle zu locken.
    Ammon muss versuchen aufzudecken, was schief ging; dann wird er alle töten, die ihn betrogen haben – die, die er finden kann, und die, von denen er glaubt, dass er sie gefunden hätte. Er muss dafür sorgen, dass nicht sie ihn als Erstes töten, und dann muss er einen anderen geeignet erscheinenden Aufklärerpiloten suchen, ihn monatelang unter die Lupe nehmen und warten, bis sein nächster Einsatz ihn auf die Route führt, auf der man Wieland am nächsten kommt, und … nun ja, Ihr seht, dass mehr als ein Jahr lang nichts geschehen wird, worüber Ihr Euch Sorgen zu machen braucht? Wenn Ihr ultravorsichtig sein wollt, könntet Ihr ein Kampfschiff im Mimirischen System postieren; ich kann Euch die Koordinaten nennen, aber offen gesagt glaube ich, dass Ihr damit Eure Zeit verschwendet. Alles in allem betrachtet hat Eure Seite alles zu verlieren und nichts zu gewinnen, wenn sie rasch gegen Ammon vorgeht.«
    »Khraich.« Ydwyr rieb sich mit dem Handteller über das Kinn, ein Geräusch wie von Sandpapier – das trotz des lärmenden Sturmes deutlich zu hören war, und das, obwohl er keinen Bart hatte. »Ihre Argumente leuchten allesamt ein. Ja, ich glaube, ich werde Morioch diese Vorgehensweise nahe legen. Und während ich in militärischen Fragen ihm theoretisch untergeordnet bin, ist es in der Praxis anders …«
    Sein Blick wurde scharf. »Ich gehe davon aus, Dominic Flandry, dass Sie mir weniger aus der Hoffnung, mich Ihnen zu verpflichten, Rat erteilen, als vielmehr in der Absicht, die Ereignisse auf Irumclaw in der Schwebe zu halten, bis Sie entkommen können.«
    »Ähem, nun ja, Herr …«
    Ydwyr lachte. »Antworten Sie nicht. Auch ich bin einmal ein junger Mann gewesen. Ich vertraue allerdings darauf, dass Sie nicht so töricht sein werden, einen Ausbruch zu versuchen. Selbst wenn Ihnen das gelingen sollte, würde der Planet Sie bald töten. Wenn Sie jedoch scheitern, bliebe mir keine andere Wahl, als Sie an Moriochs Inquisitoren zu übergeben.«

 
XIII
     
     
    Der Flugbus war stabiler und besaß einen stärkeren Motor als die meisten Modelle, damit er dem entsetzlichen Wetter standhalten konnte. Der Himmel wallte ruhig unter seiner hohen grauen Wolkendecke, während Flandry zu den Domrath flog.
    Seit seiner Ankunft waren mehrere von Talwins Achtzehn-Stunden-Tagen vergangen. Ydwyr hatte den Menschen einen Raum in dem Gebäude zugewiesen, in dem seine Wissenschaftler untergebracht waren. Flandry und Djana teilten sich mit ihnen die Messe. Die merseianischen Zivilisten waren herzlich und aufrichtig an den Menschen interessiert. Die beiden Spezies aßen und tranken der jeweils anderen Essen und Bier ebenso zum Vergnügen wie zur Ernährung. Flandry verbrachte die meiste Zeit damit, seine physische Form zurückzuerlangen und sich über den Planeten zu informieren. Nach einer weitgehenden Aussöhnung mit Djana – die sich in den Wirrnissen des Krieges verstrickt hatte, wie er dachte, und nun alles tat, um ihren einzigen menschlichen Mitgefangenen zu besänftigen – verlebte er bemerkenswert angenehme Nächte. Im Großen und Ganzen fand er seinen Aufenthalt auf Talwin recht amüsant – wenn er davon absah, dass er ein Gefangener mit ungewissem Schicksal war und keinerlei Tabakwaren mehr besaß.
    Und auch Djana ging es nicht gerade schlecht. Sie hatte wenig zu fürchten und vielleicht viel zu gewinnen. Wenn sie niemals ins Imperium zurückkehrte, so traf sie diese Trennung nicht sehr tief, denn auch unter dem Roidhunat lebten Menschen. Wie eine Katze auf den Pfoten landet, begann sie rasch, sich mit ihrer neuen Umgebung zu befassen, was lange Gespräche mit den über dreißig Angehörigen von Ydwyrs Gruppe einschloss. Bis auf die üblichen Lehnwörter kannte sie die merseianische Sprache nicht, und keiner ihrer Gastgeber sprach mehr als nur einige Brocken Anglisch. Die Wissenschaftler besaßen allerdings einen Übersetzungscomputer, der es ihnen ermöglichte, mit den Eingeborenen zu sprechen. Die Speicher eines derartigen Gerätes enthielten standardmäßig die wichtigsten Sprachen des erforschten Weltalls.
    Sie schafft es, entschied Flandry. Sie ist von der Sorte, die es immer schafft, sie schwimmt selbst dann noch oben, wenn sie vor dem Jüngsten Kadi steht.
    Nach einigen Tagen bot Ydwyr ihm an, sich einer Gruppe anzuschließen, die zu

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