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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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damit ich versuchen kann, ihm den Respekt zu erweisen, der ihm zusteht?«
    »In meiner Gruppe hier stellen wir die meisten Rituale – notwendigerweise – zurück«, entgegnete der Merseianer. »Doch ich bin überrascht, dass jemand, der Eriau so fließend spricht und auf unserem Heimatplaneten gewesen ist, dem Begriff noch nie begegnet ist.«
    »Der … äh, der Datholch … darf ich den Datholch darüber informieren, dass seine Sprache mir in großer Eile beigebracht wurde. Mein Aufenthalt auf seiner bezaubernden Welt war kurz, und was man mich auf der Akademie gelehrt hat, befasste sich vor allem mit … äh …«
    »Ich sagte ja schon, dass bei den meisten Gelegenheiten die einfachen Respektbekundungen genügen.« Ydwyrs Lächeln zog die Mundwinkel diesmal nach unten, was ein gewisses Maß an Grimm bedeutete. »Und ich weiß, wieso Sie sich entschieden haben, Ihren letzten Satz nicht zu Ende zu führen. In Ihrer Ausbildung befassten Sie sich mit uns vornehmlich als militärischem Gegner.« Er seufzte. »Khraich, ich fürchte die taktlose Wahrheit nicht. Weiß der Gott sind wir Merseianer euch in vielerlei Hinsicht äquivalent. Das ist bedauerlich, aber unvermeidbar, bis Ihre Regierung eine andere Politik verfolgt. Ich hege keinerlei persönliche Feindschaft, Lieutenant Dominic Flandry. Ich bevorzuge die Freundschaft und hoffe, ein wenig davon verwurzelt sich zwischen uns, während wir beisammen sind.
    Was Ihre Frage betrifft, so ist Datholch eher ein ziviler als ein militärischer Rang.« Er benutzte keine genauen Entsprechungen, denn Merseia trennte zivil und militärisch anders als Terra und weniger klar; doch Flandry begriff, was Ydwyr meinte. »Der Titel bezeichnet einen Adligen, der ein Unternehmen anführt, das sich damit befasst, die Grenze der Rasse zu erweitern.« (Die Grenze des Wissens, Handels, Einflusses, Territoriums, oder was? Ydwyr erklärte es nicht, und es war durchaus denkbar, dass ihm die Existenz eines Unterschieds gar nicht bewusst war.) »Was meine Stellung betrifft, so gehöre ich zu den Vach Urdiolch, und …«, er stand auf und berührte seine Stirn, während er weitersprach, »… und es ist mir eine große Ehre, dass ein Bruder meines edlen verstorbenen Vaters in der Glorie des Gottes, dem Allmächtigen Roidhun von Merseia, in der Glorie der Rasse und allen Grundbesitzes, aller Herrschaftsgebiete und aller Untertanen der Rasse ist.«
    Flandry sprang auf und riss Djana ebenfalls hoch. »Salutiere!«, zischte er ihr auf Anglisch ins Ohr. »Genau wie ich! Der Kerl hier ist ein Neffe ihres Großobermotzes!«
    Der je nach den Umständen seiner Herrschaft vielleicht eine Galionsfigur war, vielleicht aber auch nicht – fest stand, dass er stets aus der Sippe der Urdiolchs gewählt wurde, von den Händen der Vachs und den Oberhäuptern der merseianischen Staaten, die anders strukturiert waren als die dominante, alte Kultur … aus den Reihen der Urdiolchs, des einzigen landlosen Vach … gewiss sollten durch diese Tradition seiner Macht auch Grenzen gesetzt werden … doch ganz gewiss betrachtete auch der unbarmherzigste, diktatorischste Schutzherr seinen Roidhun mit einem Quäntchen der gleichen heiligen Scheu und des Stolzes, die den niedrigsten ›Fuß‹ oder ›Schwanz‹ beseelte … denn der Roidhun stand für den Gott, die Einheit der Spezies und die Hoffnung eines Kriegervolkes – Flandrys Gedanken wirbelten fast im Chaos umher, bevor er sie wieder unter Kontrolle brachte.
    »Rühren.« Ydwyr setzte sich und bedeutete den Menschen, ebenfalls wieder Platz zu nehmen. »Ich selbst bin nichts als ein Wissenschaftler.« Er beugte sich vor. »Selbstverständlich habe ich meine Zeit in der Flotte gedient und halte noch ein Reserveoffizierspatent; mein Interesse jedoch gilt der Xenologie. Diese Flottenstation ist im Grunde eine Forschungsbasis. Talwin wurde durch Zufall vor etwa … hm … fünfzehn terranischen Jahren entdeckt. Astronomen hatten einen ungewöhnlichen Typ von Pulsar in der Nachbarschaft entdeckt: extrem alt, kurz vor dem Erlöschen. Ein Physikerteam reiste an, um einen Blick darauf zu werfen. Auf dem Rückweg stellten sie Routinemessungen an und entdeckten das einzigartige Bahndurcheinander um Siekh und untersuchten es ebenfalls.«
    Flandry dachte traurig, dass in früherer Zeit sehr wohl auch Menschen diesen Pulsar besucht hätten – zweifellos stand er in den Navigationsdaten für diese Gegend, da seltene Himmelskörper nützlich waren zur Orientierung –, doch in

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