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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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zeigten zugespitzte, stumpfe Reißzähne, was auf einen Fleischfresser hinwies, der sich zum Allesfresser entwickelt hatte. Die ovalen Augen waren grau wie Graupelschauer und standen dicht beieinander. Ein kurzes, dichtes Fell bedeckte den ganzen Leib und bildete an der Kehle eine Halskrause; es war rostrot.
    »Ist das eine Uniform?«, fragte Flandry.
    Catherine beugte sich näher, um zu sehen, was er meinte. Der dargestellte Ardazirho trug eine Art Kilt mit schachbrettartigem Muster in verschiedensten Farben. Flandry quälten einige der Farbkombinationen: Rosa neben Scharlachrot, ein leuchtendes Zinnober zwischen zwei zarten Gelbtönen. »Das sind allerdings Barbaren«, brummte er. »Ich will hoffen, dass Chives den Schock übersteht.« Zu dem Kilt trug das Wesen Stiefel aus weichem Leder und Gurtzeug, an dem verschiedene Beutel und Ausrüstungsgegenstände hingen. Er war mit einem Projektilgewehr bewaffnet, das offensichtlich nach dem magnetronischen Prinzip funktionierte, und trug am Gürtel ein Kampfmesser, das aussah, als würde es sehr hässliche Wunden schlagen.
    »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete die junge Frau. »Entweder benutzen sie keine Uniformen, oder sie haben solch eine Vielfalt, dass wir keinen Sinn darin erkennen. Einige sind mehr oder weniger so gekleidet wie er, andere in eine Art Tunika mit Burnus; wieder andere haben Brustpanzer und Helme mit prächtigen Federn.«
    »Sie sagen, es ist ein Er«, sagte Flandry. »Sie sind also alle männlich?«
    »Ja, Sir, so sieht es aus. Die Bodenkämpfe hielten so lange an, dass unsre Biologen ein paar von ihr’n Toten sezieren konnten. Dem Bericht zufolge sind es lebend gebärende Säugetiere. Es steht fest, dass sie von ’nem mehr oder weniger terrestroiden Planeten kommen, wahrscheinlich mit einer etwas höheren Schwerkraft. Der Aufbau des Auges deutet darauf hin, dass ihre Sonne sehr hell ist, Spektraltyp A5 oder etwa die Kante. In unserm Ödland müssten sie sich wohl ziemlich zuhause fühlen.« Catherine Kittredge zuckte traurig mit den Schultern. »Wahrscheinlich haben sie sich uns deswegen ausgesucht.«
    »Sie könnten schon einige Zeit auf Eroberungszug sein«, sagte Flandry. »Ein so heißer Stern wie ein A5 ist für Menschen unbrauchbar, und ich könnte mit vorstellen, dass ein F-Stern wie Ihre Sonne gerade noch erträglich kalt für die Ardazirho ist. Sie könnten schon ein kleines Königreich aufgebaut haben, das sich mit dem Imperium überschneidet und eine Anzahl von B-, A- und F-Sternen in Ihrem Quadranten umfasst, irgendeine Region, die wir nicht einmal richtig vermessen haben, geschweige denn erforscht … Hm. Hatten Sie vielleicht eine Möglichkeit, lebende Gefangene zu verhören?«
    »Ja. Aber viel Sinn hatte es nicht. Während der Kämpfe hat eines unserer Regimenter eine ganze Einheit von ihnen eingeschlossen und sie mit Schockstrahlen ausgeschaltet. Als sie wieder aufwachten und sahen, dass sie gefangen waren, sind zwei von ihnen sofort gestorben.«
    Flandry nickte. »Präkonditionierung«, sagte er. »Weiter.«
    »Die Übrigen sprachen überhaupt kein Anglisch, bis auf einen, der ein bisschen was aufgeschnappt hatte. Er wurde verhört.« Das Mädchen verzog gequält das Gesicht. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es besonders angenehm war. Im Bericht steht, dass am Ende sein Herz immer wieder aussetzte und sie ihn wiederbelebten, aber dann starb er endgültig … Auf jeden Fall scheint es ziemlich wahrscheinlich zu sein, dass er die Wahrheit gesprochen hat. Und er wusste nicht, wo sein Heimatstern war. Er verstand unser Koordinatensystem und konnte es in ihres übertragen. Doch dessen Nullpunkt liegt willkürlich bei S Doradus, und er hatte keine Ahnun’, welche Koordinaten Ardazir hat.«
    »Gedächtnislöschung.« Flandry machte ein finsteres Gesicht. »Eine Behandlung, die wahrscheinlich alle untergeordneten Rangstufen erhalten. Die Offiziere, die voll informiert bleiben müssen, werden präkonditioniert, bei der Gefangennahme zu sterben. Die müssen wirklich ein Herzchen von Herrscher haben.« Nervös zwirbelte er seinen Schnurrbart. »Wissen Sie, das deutet aber darauf hin, dass sie daheim verwundbar sind. Vielleicht sollten wir uns wirklich darauf konzentrieren, wo das ist.«
    Das Mädchen senkte den Blick. Sie hatte ein wenig Farbe verloren. »Glauben Sie denn, das können wir, Mylord?«, flüsterte sie. »Oder sterben wir nur einfach auch?«
    »Wenn der Einsatz irgendetwas Verbotenes oder Unmoralisches erfordert, habe

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