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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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wählte eine Zigarette. »Und wenn ich zurückdenke, ist mir der Zufall ein wenig zu groß, dass du meine Aufmerksamkeit ausgerechnet an dem Tag auf Kossara Vymezal lenken solltest, an dem sie auf Terra eintraf. Man konnte ziemlich sicher darauf wetten, dass ich sofort mit ihr nach Diomedes gehen würde, wo sie als unbequeme Zeugin und ich als unbequemer Ermittler auf eine Weise zu Trotteln gemacht werden konnten, die den Ärger maximierte.« Er entzündete die Zigarette, inhalierte tief und stieß den Rauch aus, bis er ihn verschleierte. Seufzend sagte er: »Du warst übereifrig. Du hättest abwarten sollen, bis sie wenigstens ein paar Tage lang benutzt worden ist, und dann dafür sorgen sollen, dass ein respektabler Dennitzaner davon erfuhr.«
    »Ich habe nicht … – Was redest du denn da?«, fuhr Hazeltine auf.
    Flandry spielte mit dem Etui. »So aber«, fuhr er gleichmütig fort, »konnte nur eine Nachricht gesendet werden, weil der Gospodar Beweise verlangt hätte und kein Narr ist … nur die Nachricht, dass sie in die Sklaverei verkauft worden sei. Gewiss eine ausreichende Provokation. Wo warst du zwischen deinem Aufbruch von Terra und deiner Landung hier? Hast du Aycharaych vielleicht direkt Bericht erstattet?«
    Hazeltine schlug mit dem Glas auf die Sessellehne. »Lügen!«, brüllte er. Rot und Weiß zogen pulsierend über sein Gesicht. »Hör zu, ich bin dein Sohn. Ich schwöre dir bei -«
    »Kannst du dir sparen. Und verschwende den guten Tropfen nicht. Was hätten wir für Scotch zahlen müssen, wenn ich mich wie geplant auf Dennitza niedergelassen …« Flandry gönnte seiner Lippe Erholung von der Zigarette und schwenkte Letztere. »Wie bist du angeworben worden? Von den Merseianern, meine ich natürlich. Eine Hirnlöschung kann es nicht gewesen sein. Die Symptome kenne ich zu gut. Erpressung? Nein, unglaubwürdig. Du bist ein helles Bürschchen und hättest dich nie zu diesem ersten Fehler verleiten lassen, mit dem sie dich einsacken – ein tapferer Junge, der für Drohungen nur Spott übrig hat. Aber irgendwann konnte eine Bekanntschaft, die du in Erfüllung deiner Pflicht gemacht hast -«
    Hazeltine atmete rasselnd ein. »Ich bin kein Verräter! Wie soll ich es dir beweisen, Vater, ich habe nichts getan!«
    »Ganz einfach«, erwiderte Flandry. »Du wirst die übliche Narko-Immunisierung haben. Aber wir können dich hypnosondieren.«
    Hazeltine sank in den Sessel. Sein Glas rollte über den Fußboden.
    »Der Flottenverband hat Nachrichtenkorpspersonal mitsamt Gerätschaften dabei, weißt du«, fuhr Flandry fort. »Ich habe um einen Termin gebeten, und du kommst morgen früh an die Reihe. Natürlich werden alle Privatsachen, die ans Licht kommen, vertraulich behandelt.«
    Hazeltine hob eine Hand, die wie Espenlaub zitterte. »Du kannst es nicht wissen … ich … ich bin tiefenkonditioniert.«
    »Von Terra?«
    »Ja, selbstverständlich. Selbstverständlich. Ich kann nicht sondiert werden … ohne dass mein Verstand vernichtet wird …«
    Flandry seufzte erneut. »Na, komm schon. Wir konditionieren unsere eigenen Leute doch nicht dagegen, uns Informationen zu liefern, von gelegentlichen Supergeheimnissen abgesehen. Schließlich kann eine Sondierung viele nützliche Dinge zutage fördern, die der bewusste Verstand vergessen hat. Wenn du ehrlich bist, hast du nichts zu befürchten, Sohn. Die niedrigste Stufe wird dich entlasten, und tiefer dringt das Team nicht vor.«
    »Aber … oh … nein …!«
    Unvermittelt warf sich Hazeltine vor Flandry auf die Knie. Wörter quollen ihm im gleichen Maße aus dem Mund wie der Schweiß aus den Poren. »Ja. Also gut, ja, ich habe für Merseia gearbeitet. Ich bin nicht gekauft worden, nein, aber ich dachte, ihnen gehört die Zukunft, sollte ihnen gehören, nicht diesem wandelnden Leichnam von Imperium … Gnädige Engel, begreifst du denn nicht, dass ihre Art die einzige Hoffnung für die Menschheit ist …?« Flandry blies Rauch auf, um dem Gestank der Furcht entgegenzuwirken. »Ich werde kooperieren. Ja, das werde ich. Ich bin kein schlechter Mensch, Dad. Ich hatte in Hinsicht auf dich meine Befehle, ja, aber ich habe gehasst, was ich tun musste, und Aycharaych bezweifelte, dass du wirklich zu Tode kommst, und ich wusste, dass ich das Mädchen zuerst von jemand anderem kaufen lassen sollte, ehe ich dir von ihr erzählte, aber als wir rechtzeitig auf Terra eintrafen, konnte ich mich nicht zurückhalten …« Er umschloss Flandrys Knie. »Dad, in Mutters Namen,

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