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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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wollte, und Kunstwerken von einem Dutzend Welten gegenüberstanden. In der Luft hing ein Hauch von Weihrauch. Chives wartete ihre Wünsche ab und ging. Sie zündeten Zigaretten an.
    »Also?«, fragte Banner. »Raus mit der Sprache … Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht anfahren.«
    »Wäre Ihnen nach etwas Nervenberuhigendem?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nur den Cognac, bitte. Ich … in meinem Beruf vermeiden wir medikamentöse Beruhigung nach Möglichkeit. Die Versuchung könnte zu groß werden … ich rede natürlich nicht von Sucht, aber von Versuchung.«
    Er nickte und sagte leise. »Ja, Sie haben viel Anspannung und Leid erfahren, aber auch Erregung, indirekt, meine ich?«
    »Indirekt? Nein! Für mich ist es so wirklich wie für Yewwl!« Banner staunte selbst über ihre Vehemenz. Sie unterdrückte sie. »Ich werde es später erklären, wenn wir Gelegenheit haben.«
    »Ach, das sollten Sie«, sagte Flandry. »Wir starten gemeinsam nach Ramnu.«
    »Wie bitte?« Sie starrte ihn an.
    Chives brachte die Getränke. Flandry hatte sich Bier bestellt. Er nahm einen langen Zug. »Aaah.« Er lächelte. »Wissen Sie, das gehört zu den Dingen, die ich während eines fortgesetzten Einsatzes am meisten vermisse. Harte Getränke können in hinreichenden Vorräten mitgeführt oder vor Ort beschafft werden – wenn man nicht allzu wählerisch ist –, aber ein gutes altes Bier verträgt die Konzentrierung und Wiederverdünnung nicht, auch wenn gewisse Personen ohne Geschmacksknospen es behaupten, und es nimmt zu viel Volumen ein, um mehr als ein paar Kästen an Bord der Hooligan zu verstauen.« Er schnüffelte an seinem Glas. »Ja, blubber nur, solange du kannst.«
    »Scherzen Sie über alles?«, staunte Banner.
    Er zuckte wieder die Schultern. »Warum nicht? Das Traurige nimmt sich schon seinen gebührenden Raum, nur keine Angst.« Er presste den Mund zusammen, seine grauen Augen begegneten ihrem Blick. »Also schön, ich werde schon ernst. Vorweg: Inwieweit sind Sie über die Lage informiert?«
    »Sicher weiß ich eigentlich kaum etwas«, erinnerte sie ihn. »Ich habe Vermutungen angestellt und sie Ihnen mitgeteilt, aber Sie, nun ja, Sie haben sich nicht festgelegt.«
    »Dazu hatte ich zu wenige Fakten«, erläuterte er, »und leere Spekulation ist nicht nur Zeitvergeudung, sondern sie neigt dazu, einen in die Irre zu führen. Allerdings haben Sie für jemanden, der vor den hässlicheren Tatsachen des politischen Geschehens behütet gelebt hat, die eine oder andere recht scharfsinnige Mutmaßung angestellt. Aber vielleicht sollte ich am besten alles von meinem Standpunkt aus zurückverfolgen.«
    Er feuchtete sich wieder die Kehle an, füllte die Lungen und fuhr fort: »Mir kam es nach Ihren Aussagen plausibel vor, dass Cairncross etwas tut, von dem er nicht will, dass es bekannt wird, ehe die Zeit reif ist. Wenn es nicht sein Zentrum auf Ramnu hat, so ist Ramnu dafür doch von unverzichtbarer Wichtigkeit. Vor mehreren Jahren hat er das Management der dortigen hermetianischen Industrieniederlassung komplett ersetzt. Seither hat sie expandiert, doch zugleich ist es bemerkenswert still um sie geworden. Außerdem schränkt die Niederlassung die Zusammenarbeit mit Ihrer wissenschaftlichen Station immer weiter ein. Die Vorwände sind nicht überzeugend. Dadurch wird Ihre Arbeit behindert und beschnitten und vielleicht letzten Endes völlig erstickt.
    Weiterhin hat Cairncross auch nur zu erwägen abgelehnt, Ramnu zu sanieren. Er könnte mit Fug und Recht behaupten, dieses Vorhaben überschreite sein Budget, aber wieso leitet er Ihre Bitte nicht an Terra weiter? Im Rang steht er hinreichend hoch, um eine gute Chance auf Genehmigung zu erhalten; heutzutage beginnt der Politische Rat gern Projekte, die den Aufwand wert sind, aber wenig kosten und einem Imperium Ansehen verschaffen, das es dringend nötig hat. Der Zustrom von Technikern und Geld, der Stimulus, den die hermetianische Industrie erhielte, würde der Wirtschaft gut tun, die im Augenblick nicht gerade in Hochform ist.
    Nun, Sie entschieden sich, aufgrund alter Zeiten auf meinen Einfluss zurückzugreifen. Ihre Vorstellung von seiner Größenordnung ist unrealistisch, aber das konnten Sie nicht wissen. Sie hätten mich zumindest überzeugen können, mir den Planeten einmal anzusehen, und vielleicht hätte ich sogar einen Hebel gefunden, mit dem Sie dem Rat die Genehmigung entringen könnten.
    Ehe Ihr Schiff Terra erreichte, traf Cairncross persönlich an Bord eines

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