Flandry 7: Am Ende des Weges
Schnellboots ein. Er wollte, dass ich auf der Stelle mit ihm nach Hermes reise. Zufall? In einigen begrenzten Kreisen innerhalb des Imperiums hat er tatsächlich eine üble Reputation. Sein Ruf ist nicht so schlecht, dass er unser schwerfälliges, knarrendes, halbprogrammiertes Imperium zum Handeln reizen würde, aber dennoch … Wie auch immer, wieso besteht er darauf, dass gerade ich ihm diese Kastanien bringe und sonst niemand? Warum stemmt er sich so halsstarrig dagegen, bequem und behaglich an Bord der Queen zu reisen? Könnte es sein, dass jemand mit ihr hierher unterwegs war, jemand, von dem er nicht wollte, dass ich ihn spreche?
Sie erinnern sich vielleicht, wie ich mich in allen Einzelheiten erkundigt habe, was im Haus Ihres Gastgebers in Starfall vor sich ging, und sogar den Grundriss des Gebäudes wissen wollte. Sie hatten sicher Vorkehrungen getroffen, doch auf diesem Gebiet sind weder Sie noch Bürger Runeberg ein Profi. Mir würden tausend Möglichkeiten einfallen, Sie zu belauschen.«
Flandry hielt inne und trank sein Bier aus. »Chives!«, brüllte er. »Nachschub!« An Banner gewandt sagte er: »Ich brauche eine ganze Kanne davon, sobald ich über meinen Beruf rede, was zweimal im Jahr an der Korpsakademie geschieht. Verzeihen Sie, wenn ich eintönig werde. Professorales Gehabe ist eine Gewohnheit, von der man nur schwer lässt.«
Sie tröstete sich leiblich mit Cognac. »Nein, das war gut«, wisperte sie. »Das soll heißen, dass mir das Meiste zwar selbst klar geworden ist, aber Sie haben es in die richtige Perspektive gerückt.«
»Der Rest ist schneller dargelegt. Man soll auch für Kleinigkeiten dankbar sein«, sagte er. Chives brachte ihm ein neues Glas Bier, schaute, ob er etwas für Banner tun konnte, und zog sich zurück.
»Sie haben die Angelegenheit mit einer Ausflucht hinausgezögert«, sagte sie, um zu demonstrieren, dass sie ihm hatte folgen können. »Dazu mussten Sie unsichtbar bleiben, bis die Queen Terra wieder verlassen hatte, damit es so aussah, als hätten Sie ihr keine weitere Beachtung geschenkt. Aber Ihren Stab haben Sie alarmiert.«
»Auf Grundlage von Vermutungen. Ich hatte kaum eine Ahnung, wer oder was wenn überhaupt eintreffen würde oder ob diese Ankunft mit mir zu tun hätte. Es handelte sich dabei nur um eine mögliche Entwicklung, die abgedeckt werden musste. Wäre daraus nichts entstanden, hätte ich die Zeit genutzt, mir weitere Möglichkeiten zu entwickeln und zu versuchen, dafür Vorkehrungen zu treffen. Ich spielte nach dem Gehör. Es kommt mir wahrscheinlich vor, dass Cairncross die Agenten engagiert hat, die Sie entführen sollten, aber ich kann es nicht beweisen. Den einen, den ich schlafen gelegt habe, zur Vernehmung mitzunehmen wäre nutzlos gewesen; er hätte nichts gewusst. Seine Auftraggeber sind ebenfalls Profis.«
»Was haben Sie seither unternommen?«
»Recherche, ausgewählte Vorbereitungen und … Gestern habe ich mein Büro hier kontaktiert und stellte fest, dass ich per direktem kaiserlichen Befehl dem Großherzog unterstellt werde, mich ohne Verzögerung bei ihm zu melden habe und damit rechnen müsse, nach Hermes aufzubrechen, und zwar pronto, wenn nicht noch schneller.« Flandry grinste listig. »Da es klar ist, dass ich den Kontakt zu meinem Stab nicht abbrechen würde, konnte ich mich auf Grundlage von Unwissen nicht mehr fern halten. Probehalber ersuchte ich um eine Audienz bei Seiner Majestät und war wenig überrascht, als man mir mitteilte, dass er bis nächsten Monat keine Zeit für mich habe.« Er trank von seinem Bier. »Daher bin ich wie ein braver Junge zurückgekehrt«, sagte er. »Königliche Hoheit waren ebenso brav. Wenn er glaubt, falls er glaubt, ich hätte bei der plötzlichen Schläfrigkeit seines Agenten und Ihrem Verschwinden die Hand im Spiel, so ließ er es sich nicht anmerken. Vielleicht glaubt er es wirklich nicht. Ein Treffer mit einem schweren Schocker verursacht Gedächtnisschwund, was die letzten Stunden vorher angeht, müssen Sie wissen. Nach allem, was der Bursche sagen kann, haben Sie ihn hereingelassen und selbst niedergeschossen, ehe Sie flohen. Der Großherzog weiß, dass Sie ihm nicht so recht trauen und viele Jahre an einem gewalttätigen Umfeld teilhatten. Einer Sache, der ich mich vergewissert habe, ist die, dass er diese Mietrabaukenfirma mit einer umfassenden Jagd nach Ihnen beauftragt hat. Wie auch immer, er war sehr froh zu erfahren, dass ich morgen früh aufbrechen kann.« Er verzog gequält
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