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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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verhältnismäßig warm … doch hier gibt es Schwankungen.
    Die Welt wurde früh in den Pionierjahren nicht von Menschen, sondern den Cynthianern entdeckt. Fasziniert errichteten sie eine wissenschaftliche Basis auf dem inneren Mond und vergaben Namen, die einer ihrer Mythologien entnommen waren. Politisch-ökonomische Faktoren, die immer im Wechsel sind, veranlassten die Cynthianer schon bald, die Welt zu verlassen. Später trafen Menschen ein, die bleiben und in größerem Maßstab operieren wollten. Doch die Einrichtungen, die ihnen zur Verfügung standen, reichten nie aus, und im Laufe der Jahrhunderte verschlechterte sich die Situation. Trotz seiner Einzigartigkeit blieb Ramnu selbst unter Planetologen unbekannt.
    Es gibt so viele, viele Welten in diesem winzigen Segment des Alls, das wir ein wenig erforscht haben.
     
    Als die Hooligan im Potentialbrunnen Sols auf sichere Höhe gestiegen war, schaltete sie auf Sekundärantrieb. Ihre Oszillatoren verliehen ihr eine Pseudogeschwindigkeit, die fast doppelt so hoch lag wie die der meisten Schiffe, und sie legte mehr als ein halbes Lichtjahr pro Stunde zurück. Dennoch benötigte sie einen halben Monat, um die Umgebung von Sols nahem galaktischen Nachbarn Antares zu erreichen. Hätte sie so lange durchgehalten, hätte sie zwanzig Jahre benötigt, um die Milchstraße zu durchqueren. Ihre Kompensatoren glichen die optischen Effekte der konstanten Raumversetzung aus, und ihre Bildschirme zeigten einen Himmel, der sich ganz langsam veränderte, während alte Sternbilder zu neuen wurden; schaltete man die Lichtverstärkung ab, war Sol schon am vierten Tag nicht mehr zu sehen.
    »Was Ihnen zeigt, wo wir im Plan der Dinge stehen, oder?«, bemerkte Flandry nebenbei. Banner und er entspannten sich bei Drinks, nachdem sie ihn durch eine harte Lektion gepeitscht hatte. Die Drinks summierten sich nun auf etliche.
    Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch und sah ihn ernst an. »Kommt darauf an, was Sie damit meinen«, erwiderte sie. »Wenn Gott die Kunstfertigkeit in einem einzelnen Elektron wichtig ist, dann sind wir ihm ebenfalls wichtig.«
    Er sah sie an. Das Ansehen lohnte sich bei ihr unbedingt, fand er. Nach konventionellen Maßstäben war sie keine Schönheit, doch ihr Gesicht hatte einen guten Schnitt und war lebendiger als viele – genau wie ihr elastischer Körper und diese blattgrünen, seegrünen Augen … »Ich wusste nicht, dass Sie religiös sind«, sagte er. »Nun, Max war es, aber er hat es nie hervorgehoben.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich religiös nennen würde«, gab sie zu. »Ich hänge keinem Glauben an. Aber die Schöpfung muss einen Zweck haben.«
    Er trank von seinem Scotch und ließ dem rauchigen Biss ein wenig Wasser folgen. »Der gegenwärtige Augenblick könnte mich zu dieser Ansicht verleiten«, sagte er. »Leider habe ich zu viele Augenblicke erlebt, die dazu überhaupt nicht angetan waren. Ich finde auch nicht besonders viel selbst geschaffenen Zweck in unserem Leben. Und unsere öffentlichen Schöpfungen wie das Imperium sind Übungen in Absurdität.« Er nahm sein Zigarettenetui hervor. »Na ja, diese Argumente haben wir mit achtzehn ja schon einmal durchgekaut, oder nicht? Eine Zigarette?«
    Sie nahm an, und sie entzündeten sie gemeinsam. Als Musik hatte er sich für ein Konzert entschieden, das von einem Ensemble gestimmter freyanischer Ornithoiden gespielt wurde. Sie zwitscherten, sie trällerten, sie sangen von Baumwipfeln und dämmrigem Himmel. Er hatte der Luft einen Waldduft verliehen und auf sommermild gestellt. Das Licht war gedämpft.
    Banner schien ihre Umgebung plötzlich zu vergessen. Sie holte scharf Luft, während ihr Blick ihn fixierte. »Wirklich?«, fragte sie. »Haben Sie in dem Alter nicht viel mehr dem Imperium gedient – unter dem Befehl meines Vaters? Und danach war alles, was Sie taten … Nein, bitte ersparen Sie mir Ihr zynisches Spielchen.«
    Er zuckte mit den Schultern und lachte. »Touché! Ich gebe zu, dass ich ein wenig spät gereift bin. Max war natürlich ein unverzagter Imperiums-Loyalist, und ich habe ihn mehr bewundert als irgendeinen Mann, dem ich je begegnet bin, einschließlich dem, von dem es hieß, er sei mein Vater. Deshalb brauchte ich eine Weile, um das Imperium so zu sehen, wie es wirklich ist. Seither habe ich, wenn Sie es unbedingt wissen müssen, tatsächlich Spielchen getrieben, wie jeder, der denken kann, weil es mir an besserer Betätigung fehlte. Meine Beschäftigung ist

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