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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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würden uns besser kennen.«
    »Ich hoffe, dass wir uns noch besser kennenlernen. Als Freunde. Ob du nun mehr haben möchtest oder nicht. Die Hand darauf?«
    Tränen verschleierten ihr die Sicht, als sie sich die Hände reichten. Banner blinzelte sie wütend von ihren Wimpern. Ehe sie sich zügeln konnte, stieß sie hervor: »Ach zum Teufel, wenn ich normalen Geschlechtstrieb hätte, würden wir uns jetzt auf dem Deck wälzen.«
    Er neigte den Kopf zur Seite. »Du meinst, den hättest du nicht? Ich weigere mich, das zu glauben.« Hastig fügte er hinzu: »Nicht dass es eine Schande wäre. Niemand ist auf allen Gebieten stark, und kein einziges Gebiet ist der Kern des Lebens. Aber ich glaube, du irrst dich. Der Grund ist leicht zu erkennen.«
    Sie starrte auf ihre Füße. »Ich hatte nie viel … dort … jemals … und hab es auch nicht besonders vermisst.«
    »Der gleiche Grund. Du hast dich zu sehr den Nichtmenschen zugewandt.« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Da ist nichts Falsches dran. In vielerlei Hinsicht ist es sogar wunderbar. Aber dadurch äußern sich deine Gefühle anders als üblich, und ich glaube, dass sie deshalb auch auf dich selbst ein wenig verwirrend wirken. Aber das ist kein Grund zur Sorge, Liebes.«
    Plötzlich vergrub sie ihr Gesicht an seiner Schulter, und er hielt sie an der Taille, streichelte ihr Haar und murmelte beruhigend.
    Schließlich konnte sie zurückweichen. »Möchtest du gern darüber reden?«, fragte er. Er lachte entwaffnend auf. »Ich leihe dir gern ein mitfühlendes Ohr, aber es wird auch fasziniert sein. Wie ist es, das Leben eines Xenosophonten zu teilen – ein Xenosophont zu sein?«
    »Ach, nein, jetzt übertreibst du.« Erleichterung durchlief sie. Ja, ich möchte darüber sprechen, was mir wichtig ist. Ich kann nicht einfach duschen gehen, als wäre nichts geschehen, ich muss dieses Feuer herauslassen. Er hat mir gezeigt, dass ich mich nicht zu fürchten brauche, weil das Gespräch sich nicht um uns drehen muss. »Es ist im Grunde nichts weiter als eine Breitband-Funkverbindung, weißt du.«
    (Der Kragen, den Yewwl trug, war elektronisches Zauberwerk. Eine Kamera sah in die gleiche Richtung wie sie. Ein Mikrofon hörte, was sie sagte. Thermoelemente, Vibrationssensoren und Chemospürer analysierten ihre Umgebung, um noch den letzten Hinweis zu erhalten, was Yewwl spürte, schmeckte, ertastete. Das Gesamtergebnis überstieg die Summe der Einzelteile, nachdem sie Banner erreichte.
    Dies geschah mittels einer Funkverbindung auf den höchsten Frequenzen, für die Ramnus Atmosphäre durchlässig war. Ein gut abgeschirmtes Gramm eines Radioisotops genügte, um ein Signal zu speisen, das von Menschenhand erbaute Relaissatelliten auffangen und weiterleiten konnten. Ein Spezialcomputer in Wainwright Station empfing die Signale und wandelte sie in sensorische Daten zurück. Die letztendliche Übersetzung musste durch einen Menschen geschehen, durch Körper und Gehirn, Intellekt und Fantasie, eine Empathie, die sich im Laufe der Jahre erst entwickelt hatte. Unter dem Helm sitzend, vor dem Bildschirm, die Hände flach auf ein Paar leicht vibrierender Platten gelegt, konnte sich Banner fast – fast – in ihre Eidesschwester versenken.
    Wie sie sich wünschte, es könnte eine zweiseitige Vereinigung sein. Doch wenn sie nicht gerade physisch zusammenkommen, könnten sie nur über ein Knochenleitungsgerät miteinander sprechen. Dennoch waren sie wahre Eidesschwestern. Das waren sie wirklich!)
    »Es ist keine Telepathie«, sagte sie. »Der Rapport überträgt nur einen winzigen Bruchteil der Gesamtinformation. Das Meiste von dem, was ich erfahre, entstammt tatsächlich meiner Intuition, die die Lücken füllt. Meine ganze Laufbahn lang habe ich diese Intuition trainiert. Ich versuchte zu entdecken, wie präzise sie eigentlich ist.«
    »Ich verstehe«, sagte Flandry. »Und du bist nicht fortwährend verbunden oder auch nur einen halben Tag lang, ganz zu schweigen von den Zeiten, in denen du den Planeten verlässt. Dennoch nimmst du sehr tiefen Anteil an diesem Wesen. Dein Hauptziel bestand darin zu lernen, so zu empfinden und zu denken wie sie, richtig? Solange das fehlt, kann es kein echtes Begreifen geben. Deshalb bist du selbstverständlich beeinflusst worden, und zwar so tief greifend, wie es nur geht.«
    Sie setzten sich, an das Schott gelehnt, nebeneinander auf den gummiartigen Decksbelag. »Und daher kann ich dich nicht kennen, Banner, ehe ich mehr über Yewwl

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