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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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nach außen. Wainwright Station bestand aus mehreren miteinander verbundenen Gebäuden, deren niedrige Profile und tiefen Fundamente nach den Ansprüchen dieser Welt ausgerichtet waren. An einem Flaggenstock hing eine Fahne aus bunten, fluoreszierenden Streifen. Jenseits davon breitete sich die gewaltige Landschaft aus.
    Niku stand frühnachmittäglich und rotgolden an einem schimmernden Himmel; in der dunstigen Luft streute ihr Licht auf eine Weise, die an die herbstliche Terra erinnerte. Davon abgesehen war nichts wie in der Heimat. Breit und graugrün floss ein Fluss schneller vorbei, als er sollte, und versprühte Gischt, die glänzend über Felsen und Strudeln stand. Der Wald am gegenüberliegenden Ufer war nicht dicht, erstreckte sich aber, so weit das Auge reichte. Aus gedrungenen braunen Baumstämmen sprossen Äste wie von Weiden mit übergroßen, schalenförmigen Blättern in Dunkeloliv, Bernsteingelb oder Rotbraun. Ein langsamer, aber kräftiger Wind rührte die Halme auf und schüttelte das Unterholz.
    Von diesem Ufer erstreckte sich offenes Land, eine Prärie, die von Pyrasphalen dominiert wurde. Die meisten erinnerten an hohes Gras, in dem der Wind Wellen erzeugte. Hier und da brachen Wäldchen oder Röhricht das stumpf lohfarbene Meer mit leuchtenden Blüten und weißen Dampffahnen auf. Wegen der Dunstigkeit konnte Flandry nicht bis zum fernen Horizont blicken, aber er machte in jener Richtung kleine Hügel aus, und gen Norden musste die dunkle Wand von Bergen stammen, denn dort sandte ein Vulkan seinen Rauch in die Höhe. Die schwarze Rauchsäule breitete sich rasch aus und bildete eine Pilzwolke, deren Oberseite sich auflöste wie eine Nebelbank.
    In geringer Höhe zogen ledrige Schwingen vorüber, die sehr groß waren im Vergleich zu den Körpern, die sie in der Luft hielten. Flandry wusste, dass in den Pyrasphalen Tierherden lebten, doch die Pflanzen verbargen ihre niedrigen Gestalten vor ihm. Nicht allzu weit entfernt ragte darüber eine Familie von Riesen auf. Sie grasten mit der Ruhe von Geschöpfen, die keine natürlichen Feinde kannten. Menschen sahen davon ab, in der Nähe der Station zujagen, und ramnuanische Einheimische waren im Augenblick nicht in der Nähe.
    Flandry beobachtete die Tiere interessiert, denn er erkannte sie als wilde Onsaren. Domestiziert bildete das Onsar auf einem Großteil der Welt die Lebensgrundlage des Sophonten. Es war mehr als nur ein Träger von Lasten und Reitern; es war eine Plattform, von der aus ein Jäger die Beute schon von weitem sehen und zu einem ausgedehnten Gleitflug abstoßen konnte. Ehe sie diese Hilfe errangen, waren die Ramnuaner auf die Wälder und die hügligsten Teile ihres Planeten beschränkt gewesen, dessen Landfläche weitgehend aus Savannen, Pampas, Prärien, Buschland und Steppe bestand.
    Ein Onsar war so groß, dass ein Mensch darauf reiten konnte, wenn es ihm nichts ausmachte, dass seine Füße dicht über dem Boden baumelten. Sein Körperbau erinnerte vage an ein Nashorn mit einem hohen Buckel am Vorderviertel und dem hohen schwarzen Dreieck einer Rückenflosse am Hinterrücken. Die Haut war grau und dünn von braunem Haar bewachsen, das am Kopf mit den großen Ohren und der abgerundeten Schnauze dichter wurde. Am auffälligsten erschienen Flandry freilich die Strecker. Sie ähnelten am ehesten einem Paar Elefantenrüsseln, die den Muskelmassen hinter dem Buckel entsprangen, aber in Fußballen und klauenbewehrten, greiffähigen Tentakeln endeten.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, erinnerte Chives ihn aus dem Eingang.
    Flandry wurde gewahr, dass ein druckfester Wagen zur Hooligan unterwegs war. Er besann sich auf die Gegenwart und eilte, um sich Banner anzuschließen. Sie wartete an der Personenhauptschleuse. »Willkommen daheim«, sagte er.
    »Willkommen in meiner Heimat, Dominic«, erwiderte sie leise. Sie küssten einander.
    Der Wagen hielt neben ihnen und fuhr eine Zugangsröhre von seiner Metallhaut aus. Als sie sich dicht um die Luftschleuse gelegt hatte, passierte sie zuerst Banner, dann Flandry. Er hatte dergleichen schon getan, doch jeder Planet war ein Sonderfall mit seinen eigenen Anforderungen an die Ausrüstung, und er ließ sich gern von ihr einweisen. Sicherheitsgurte … achtsames Positionieren auf dem Förderband … im Gefährt doppelt achtsam in einen Sitz kriechen und sich dankbar entspannen, sobald er sich zurückstellte … Der Wagen besaß keinen Gravgenerator und führte für solch einen kurzen Transport weder

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