Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson

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seelenverwandt, und der spöttische Humor des Geheimdienstoffiziers konnte den Kaiser in seinem strengen Ernst Erleichterung verschaffen. Doch wie die Dinge sich entwickelten, lagen die Chancen hoch, dass Cairncross den anderen festnehmen und ihm mit einer tiefgehenden Hypnosondierung alles entreißen musste, was er wusste, um dann gnädig zu vernichten, was übrig blieb.
    Die Zivilisation war todkrank; die Fäulnis hatte ihr Herz erreicht. Nichts außer einem radikalen Eingriff konnte sie noch retten.

    Als Erstes begegnete Yewwl zwei eingeborenen Arbeitern. Ihre Gruppe ritt auf Dukeston zu, das noch immer von einem Hügelkamm verdeckt wurde. Seine Lichter schufen ein Leuchten, das an die Nacht adaptierte Augen als strahlend empfanden. Ein leises Grollen lag in der Luft, das Geräusch arbeitender Maschinen. Hier schien das Land noch unberührt zu sein. Hügel erhoben sich steil, ganz unter weißen Mänteln außer dort, wo Klippen über mit Schwärze gefüllten Abgründen aufragten. Unter den Hufen knirschte der gefrorene Boden; Steine klapperten, Buschwerk knackte. Die Luft war ruhig und bitterkalt; die Reisenden hatten sich in ihre Schwingen gehüllt. Ihr Atem bildete Eiskriställchen, die als glitzernde Fahnen in der Luft hängenblieben. Über ihnen funkelten mehr Sterne, als ein Mensch mit bloßem Auge erkannt hätte, doch es waren nicht so viele, wie Yewwl auf Bildern von Terra gesehen hatte. Muttermond war eine Sichel, die sich zwischen den Sternen kaum bewegte, während Vatermond tief am Himmel stand. Kindmond stieg winzig im Osten auf.
    Die Fremden erschienen unvermittelt, sie kamen um die Ecke eines Felsens. Sie blieben stehen, und Yewwls Gruppe tat es ihnen gleich. Blicke zuckten hin und her. Yewwl sah die Fremden recht deutlich, doch sie war sich nicht sicher, welche Farbe ihr Pelz genau hatte. Er war bleicher als bei ihr, und die beiden waren groß und schlank. In den Händen und an die Schenkel geschnürt trugen sie Dinge, die vom Sternenvolk gemacht sein mussten.
    Nach einem Augenblick sprach einer von ihnen etwas, das eine Frage sein konnte. Yewwl öffnete und senkte die Schwingen, um zu zeigen, dass sie nicht verstehe. Sie betonte es, indem sie laut sagte: »Wir sprechen nicht die gleiche Sprache.«
    Zu ihrer Überraschung sprach der Mann des Paares sie auf Anglisch an. Er verfügte über ein kleineres Vokabular und eine schlechtere Grammatik, als Yewwl sie von Banner erlernt hatte, und keiner von ihnen trug einen Vokalisator, der ihre Worte in Laute übertrug, die ein Mensch verstanden hätte. Dennoch kam etwas hinreichend Verständliches bei ihr an. »Kennst du diese Sprache?«
    »Ja«, antwortete sie.
    – »Gib nicht zu viel Wissen zu«, warnte Banner sie in ihrem Kopf. »Sie dürfen dich nicht erkennen.«
    »Ein bisschen«, fügte Yewwl hinzu und befingerte nervös den Schal, der ihr Halsband verdeckte. »Wie habt ihr es erraten?«
    »Ihr kommt von weit her«, erwiderte der Mann listig. »Ich habe noch niemanden wie euch gesehen, obwohl meine Frau und ich durch unsere Arbeit ziemlich herumgekommen sind. Doch es heißt, tief im Westen liege noch eine Siedlung der Menschen, und ich hielt es für möglich, dass ihr von dort kommt. Keiner der Barbaren, von denen wir wissen, treiben mit uns irgendwelchen Handel.«
    Die Verständigung gestaltete sich wahrhaft nicht einfach. Das Gespräch war geprägt von Unklarheiten, falschen Ansätzen, Bitten um Wiederholung, gereizten Neuformulierungen. Doch die Beharrlichkeit hielt es in Gang.
    Wie viele Einheimische dieser Hügel und der Marschen darunter wurde das Paar vom Sternenvolk beschäftigt. Lebende Holzsammler, Erntehelfer und so weiter – einschließlich Bedienpersonal für verschiedene Maschinen – waren billiger als Roboter. Sie wurden mit Handelsgut bezahlt, durch die diese Region wohlhabend geworden war, von denen sie jedoch nach Jahrhunderten vollkommen abhing. (– »Findest du nicht, dass wir in Wainwright zu deinem Volk freundlicher gewesen sind?«, murmelte Banner.) Das Paar waren Prospektoren und suchten nach Erzen, nach denen Dukestons Appetit in letzter Zeit unersättlich geworden war. Die Kolonie war in entsprechendem Tempo gewachsen. Wieso? Wer konnte es wissen? Die Menschen müssten ihre Gründe haben, sagten die Prospektoren, doch diese gingen über das Begriffsvermögen einfacher Ramnuaner hinaus.
    Yewwl stellten sich die Haare auf, als sie es hörte.
    Sie erklärte kurz ihre offensichtliche Absicht, und das Paar führte ihre Gruppe