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Flandry 7: Am Ende des Weges

Flandry 7: Am Ende des Weges

Titel: Flandry 7: Am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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weiter. Für sie war es eine aufregende Entwicklung! Auf dem Weg zu ihren Führern warnte Yewwl ihre Begleiter erneut: »Vergesst nicht: Sagt nichts davon, dass wir hierher geflogen wurden, sollten wir jemanden treffen, der unsere Zunge kennt. Angeblich sind wir tagelang über Land gereist. Erwähnt niemals, dass ich mit jemandem von den Sternen in Verbindung stehe. Wir kundschaften in Gestalt von Gesandten ein Territorium aus, das durchaus feindlich sein könnte. Lasst mich für alle sprechen.«
    »Ich erfasse keinen Sinn«, beschwerte sich Ngaru von Raava.
    In Wahrheit war die Vorstellung organisierter Feindschaft so vage und trügerisch wie der Wind und fühlte sich genauso eisig an. »Nimm an, zwischen Banner und dem Klanshaupt dieses Ortes herrscht eine Fehde«, sagte Yewwl. »Dessen Gefolgsleute sind ihm natürlich treu, und daher stehen sie uns feindlich gegenüber.«
    »Aber wir bitten ihn oder sie um Hilfe«, erwiderte Kuzhinn. »Warum sollten wir dem Haus des Banners ergeben sein, das uns gar nichts gibt?«
    Die Zeit für Erklärungen war viel zu kurz gewesen – nicht dass Yewwl viel mehr hatte, auf das sie zurückgreifen konnte, als das Vertrauen, das sie in ihre Eidesschwester setzte. »Banner würde uns helfen, wenn sie könnte, und auf mächtigere Art«, sagte Yewwl. »Zuerst muss sie jene überwinden, die sie daran hindern wollen. Sie glaubt, dass die hiesigen Anführer zu ihren Widersachern zählen. Ich rechne nicht damit, dass sie uns jemals wirklich Hilfe gewähren würden. Warum sollten sie auch? Das Haus des Banners ist es, mit dem die Klane alte Freundschaft verbindet.«
    »Was sollen wir noch einmal tun?«, erkundigte sich Iyaai.
    Yewwl rumpelte als Zeichen ihrer Verstimmung mit den Schwingen. »Was immer ich euch sage«, versetzte sie. »Ihr müsst höchstwahrscheinlich nur vorsichtig bleiben. Ich allein werde wissen, wonach ich Ausschau halten soll.«
    – »Werde ich es wirklich wissen?«, fragte sie ihre ferne Kameradin.
    – »Ich werde es wissen, wenn ich durch deine Augen sehe«, erinnerte Banner sie. »Werde nicht unvorsichtig. Ich könnte es nicht ertragen, sollte dir etwas Schlimmes zustoßen … meinetwegen.«
    – »Unser aller wegen doch eher.«
    Skogda schlug mit der Hand auf sein Messer. »Wenn uns das Glück verlässt«, sagte er, »überlasst mir die Führung. Ich sorge dafür, dass sie sich immer erinnern werden, einen Kampf geführt zu haben!« Sein Gefolgsmann Ych knurrte zustimmend.
    »Du wirst tun, was ich dir sage, solange ich gleite«, erwiderte Yewwl ärgerlich. Bei sich überlegte sie jedoch, ob ihr Sohn überhaupt zum Gehorsam fähig war. Sie wünschte, sie könnte sich mit ihren Ängsten Banner anvertrauen. Doch was hätte es genützt? Ihre Eidesschwester hatte schon genügend Sorgen. Sie konnte nicht einmal ihren Körper rühren, solange die Mission im Gange war. Das erforderte eine raue Kühnheit, von der Yewwl wusste, dass sie ihr selbst abging.
    Die Reisenden erreichten die Kuppe des Kammes, und vor ihnen funkelte Dukeston. Yewwl wusste von Banner genügend über solche Orte, um nicht vollkommen erstarrt zu sein. Sie erkannte einen alten zentralen Gebäudekomplex ähnlich dem von Wainwright Station. Neuere, größere Bauwerke breiteten sich über mehrere Kilometer Hügellandschaft aus. Sie erkannte Behausungen für eingeborene Arbeiter, auch wenn die Anlage und die Materialien fremd waren. Andere Gebäude, die summten und schnurrten, mussten unterschiedliche Fabriken sein. Die fremdartigen Gebilde, die sich auf den Straßen bewegten, waren Maschinen. Turmhohe Luftansaugschächte verrieten ausgedehnte Anlagen unter der Oberfläche. (Banner erkannte sie und fügte hinzu, dass die Luft aufbereitet werden musste, damit ihr Volk sie atmen konnte.) Ein glattes Feld, das um einiges entfernt lag und von Aufbauten umgeben war, trug zwei Dinge, die Banner als Mondschiffe benannte. Über ihren Köpfen kreisten regen tropfenförmige Gebilde, von denen sie sagte, es seien Flugzeuge, bewaffnet für den Kampf.
    Trotzdem war es für Yewwl ein unwirkliches Durcheinander, das sie kaum ansehen konnte; ihr Verstand erfasste diese Formen nicht, weil diese ihr so derart fremd waren. Außerdem strahlten die Leuchtröhren über den Straßen grausam hell. Sie schirmten den Himmel ab. Wäre Banner nicht im Geiste bei ihr gewesen, hätte Yewwl vielleicht kehrtgemacht und wäre geflohen.
    Ihren Gefährten musste sie Mut machen. Sie hatten die Schwingen weit gespreizt, die Pelze zum

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