Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Flashback

Titel: Flashback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
allem, wenn noch der Sohn von irgend so einem berühmten japanischen Industriellen im Spiel ist.«

    »Nakamuras Leute kooperieren mit uns«, erwidert Nick. »Für einen Polizeibeamten besteht da keine Gefahr.«
    Dara verdreht die Augen. »Irgendwie ist es doch immer gefährlich, verdammt. Du sollst mich nicht behandeln, als wäre ich vom Mond. Ich weiß genau, was Polizisten treiben.«
    Nick schüttelt den Kopf und grinst. »Das Verb gefällt mir.«
    »Was für ein Verb?«
    »Treiben. Wie in es miteinander treiben. «
    Der schwebende Nick war überrascht. Hatten sie sich in dieser Nacht geliebt? Er hatte noch nie darauf geflasht – fast hätte er keinen Eintrittspunkt für den halbstündigen Flash gefunden – und keine Ahnung, ob sie den Abend mit Sex beschlossen hatten. Nur mit Mühe konnte er sich an das Gespräch erinnern.
    Jetzt schüttelt Dara den Kopf. Sie bleibt ernst und will sich nicht ablenken lassen. »Sie schicken dich doch nicht wieder nach Santa Fe, oder?«
    Die zerfetzten Bauchmuskeln des damaligen Nick Bottom verkrampfen sich vor Furcht. »Nein.« Wieder sucht er ihren Blick. »Nein, das ist völlig ausgeschlossen, Dara.«
    »Du hast gesagt, dass da unten ein Verdächtiger oder ein möglicher Zeuge ist …«
    »Der Mann ist nicht so wichtig, dass Captain Sheers dafür das Leben eines der Hauptermittler aufs Spiel setzt. Das Gebiet von New Mexico ist inzwischen noch gefährlicher als vor drei Jahren, als … Wir rufen den Sheriff in Santa Fe an und bitten ihn, die Vernehmung durchzuführen.«
    Dara wirkt noch immer unsicher. Sie hat Thomas Hardy auf den Nachttisch gelegt.
    »Ich schwöre es, Kiddo. Keine zehn Pferde bringen mich mehr nach Santa Fe. Eher kündige ich.«
    »Gut.« Zum ersten Mal blitzt auf Daras Lippen ein Lächeln auf. »Denn sonst müsste ich dich vorher erschießen.«

    Er lässt die Autozeitschrift fallen und legt den Arm um sie.
     
    Als Nick fünfzehn Minuten später aus dem Flash auftauchte, wunderte er sich, wie er den Sex an diesem Tag je hatte vergessen können. Es war kurz vor zehn Uhr abends. Er hatte nicht die geringste Absicht, Satos Ampullen für das Auffrischen seiner Erinnerung an die Vernehmungen von Delroy Brown oder anderer Verdächtiger zu verschwenden. In den nächsten sechs oder acht Stunden wollte er jedes Gespräch mit Dara aufspüren, in dem es um ihre Tätigkeit für den stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt Harvey Cohen ging, und herausfinden, weshalb sie am Tag von Keigos Interview mit Danny Oz im Six Flags Over the Jews aufgekreuzt waren.
    Nick war klar, dass er diese Untersuchung – inzwischen seine wahre Untersuchung – nicht auf Flashbacksitzungen beschränken konnte. Er musste Daras und Cohens damaligen Chef befragen, den Bezirksstaatsanwalt Mannie Ortega, und wahrscheinlich auch seine frühere Partnerin K. D. Lincoln um die Beschaffung von Akten bitten.
    Bei der Vorstellung, K. D. wiederzusehen und sie um Hilfe zu bitten, drehte sich Nick der Magen um.
    Außerdem musste er Sato abschütteln, damit er Zeit für Ortega, K. D. und andere fand. Er musste mehr über den Verkehrsunfall erfahren, bei dem seine Frau das Leben verloren hatte. Und darüber, womit sie und der dicke, kahle Harvey Cohen vor diesem Unfall beschäftigt waren.
    Das Telefon piepte.
    Hideki Sato hielt sich nicht damit auf, seinen Namen zu nennen. »Was meinen Sie zu dem Ausflug nach Santa Fe, Bottom-san? Morgen im Anschluss an Coors Field oder später in der Woche?«
    Nick wartete, bis sich seine Eingeweide ein wenig entkrampft hatten. »Sobald Mr. Nakamuras Flugzeug oder Hubschrauber bereitsteht. «

    »Flugzeug? Hubschrauber? Es gibt kein Flugzeug und auch keinen Hubschrauber.«
    »Quatsch.« Wie eine Flut stieg die Angst in ihm hoch. Arme und Beine wurden schwach. »Sie sind doch neulich hier vom Dach in einem abgeflogen. Diese Flüsterlibelle oder Sasayaki-Tonbo, wie Sie es nennen. Und auch Keigo ist vor sechs Jahren in einem Firmenhelikopter von seinem Daddy hingeflogen.«
    »Damals war der Luftraum zwischen hier und Santa Fe noch nicht so gefährlich«, antwortete Sato. »Mr. Nakamura hat kein geeignetes Fluggerät für diese Reise. Die Versicherungsprämien wären unerschwinglich.«
    »Aber wie sollen wir dann hinkommen?« Nick merkte, dass er gebrüllt hatte.
    »Zwei Fahrzeuge. Gepanzert und bewaffnet. Vier zusätzliche Sicherheitskräfte.«
    »Ich fass es nicht.«
    »Dann setze ich den Ausflug also für Mittwoch an«, meinte Sato ungerührt.
    Weil er seiner Stimme nicht

Weitere Kostenlose Bücher