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Flavia de Luce   Halunken  Tod und Teufel

Flavia de Luce Halunken Tod und Teufel

Titel: Flavia de Luce Halunken Tod und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradley Alan
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fand ich.
    Und wie ich meine Schwester kannte, würde sie der Verlockung nicht widerstehen können, den Absatz zu Ende zu lesen:
    Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Verwirrung des Geistes. Und du wirst tappen am Mittag, wie ein Blinder tappt im Dunkeln, und wirst auf deinem Wege kein Glück haben; und wirst Gewalt und Unrecht leiden müssen dein Leben lang, und niemand wird dir helfen.
    Wetten, dass Feely der Frühstückstoast wieder hochkam?
    Sie würde an ein Telegramm von Gott glauben – und endlich ihre Sünden bereuen!
    Ich sah es richtig vor mir, wie sie sich auf den Boden warf
und auf allen vieren über den Teppich kroch, wie sie um Vergebung für die Grausamkeiten winselte, die sie ihrer kleinen Schwester jahrelang zugefügt hatte.
    Hinterher würde sie bleich, verhärmt und stumm bei Tisch sitzen.
    Ich konnte es kaum erwarten. Voller Vorfreude hüpfte ich die Treppe zur Eingangshalle hinunter.
    Unten an der Treppe stand Inspektor Hewitt.

15
    D er Inspektor sah unzufrieden aus.
    Dogger, der ihn hereingebeten hatte, schloss geräuschlos die Tür und löste sich dann auf die ihm eigene Art und Weise in Luft auf.
    »Sie sollten sich überlegen, ob Sie nicht hier auf Buckshaw eine Zweigstelle aufmachen wollen«, sagte ich leutselig, um den Inspektor aufzumuntern. »Das würde ordentlich Benzin sparen.«
    Der Inspektor fand das nicht lustig. »Wir müssen uns unterhalten«, sagte er, und ich hatte den Eindruck, dass er mich nicht so schnell wieder laufen lassen würde.
    »Aber gern. Ich stehe zu Ihrer Verfügung.«
    Wenn mir danach war, konnte ich durchaus liebenswürdig sein.
    »Es geht um deine Entdeckung am Brunnen …«, setzte er an.
    »Sie meinen Brookie Harewood? Ja, das war wirklich schrecklich.«
    Der Inspektor machte ein verdutztes Gesicht.
    Verflixt! Zehn Sekunden nach dem Anpfiff hatte ich schon einen folgenschweren Fehler gemacht.
    »Du kennst ihn?«
    Ich hatte mich wieder gefangen. »Ach, Brookie kennt doch jeder. Er ist eins der Dorforiginale … zumindest gewesen. «
    »Kanntest du ihn persönlich ?«

    »Ich bin ihm hin und wieder begegnet. Irgendwo im Dorf. Sonst nicht.«
    Ich spann ein unsichtbares Garn zwischen Wahrheit und Unwahrheit, eine Fähigkeit, auf die ich ganz besonders stolz war. Einer der Tricks bestand darin, freiwillig immer neue Informationen zu liefern, ehe der Frager nachhaken konnte. Ich fuhr fort: »Ich bin noch mal ins Gehölz gegangen, weil ich mir Sorgen um Gry gemacht habe. Gry ist das Pferd der Wahrsagerin. Ich wollte nachschauen, ob er auch genug zu fressen hatte.«
    Gry hätte sich auf der Lichtung natürlich wochenlang von frischem Gras ernähren können, aber selbstlose Motive ziehen immer.
    »Sehr lobenswert«, sagte Inspektor Hewitt. »Ich hatte Wachtmeister Linnet angewiesen, dem Pferd etwas Heu hinzulegen. «
    Ich stellte mir vor, wie Wachtmeister Linnet mit einem Bündel Heu durch die Gegend radelte, verscheuchte den Gedanken aber sofort, um nicht grinsen zu müssen.
    »Das habe ich gesehen. Und ich habe Porcelain beim Wohnwagen angetroffen. Sie meinte, Sie hätten sie in London aufgespürt. «
    Während ich sprach, zückte der Inspektor sein Notizbuch, klappte es auf und fing an zu schreiben. Ab jetzt musste ich höllisch aufpassen, was ich sagte.
    »Ich fand, dass Porcelain dort nicht gut aufgehoben ist, jedenfalls nicht, solange der Täter, der ihre Oma überfallen hat, noch frei herumläuft. Ich habe darauf bestanden, dass sie mit nach Buckshaw kommt, und unterwegs haben wir die Leiche entdeckt.«
    Ich sagte absichtlich nicht »wir haben Brookie entdeckt«, denn das hätte zu freundschaftlich geklungen, und ich wollte weitere Fragen hinsichtlich unseres Bekanntschaftsgrades vermeiden.

    »Um welche Uhrzeit war das?«
    »Warten Sie … als ich aufgestanden bin, war es Frühstückszeit, und Sie waren schon hier, das muss so gegen halb zehn gewesen sein.«
    Der Inspektor blätterte ein paar Seiten zurück und nickte. Ich hatte die Weichen richtig gestellt.
    »Danach kam auch schon Sergeant Graves und hat meine Fingerabdrücke genommen, das war um halb elf oder elf. Und Wachtmeister Linnet kann Ihnen bestimmt sagen, wann ich ihn angerufen habe, und das war höchstens eine Viertelstunde, nachdem wir die Leiche am Brunnen gefunden haben.«
    Ich hielt ihn hin, trat Wasser, zögerte den Augenblick hinaus, in dem er mich unweigerlich zu meinem angeblichen Überfall auf Fenella befragen würde. Ich beschloss, ins kalte Wasser zu

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