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Flavia de Luce   Halunken  Tod und Teufel

Flavia de Luce Halunken Tod und Teufel

Titel: Flavia de Luce Halunken Tod und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradley Alan
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geh jetzt runter in den Heizungsraum und mach mir’n Tee, Quench hin oder her. Die Oberschwester ist mit den neuen Schwestern auf der Anson-Station zugange. Arme Dinger. Hoffentlich haben sie an ihre Asbestuniformen gedacht!«

    Ich wartete, bis ich die schweren Türen zuschlagen hörte, dann kletterte ich rasch auf die Laderampe.
    »Verdammt!«, fluchte ich unterdrückt, als sich ein Splitter in mein Knie bohrte. Ich zog ihn heraus, steckte ihn in die Tasche, um keine Spuren zu hinterlassen, und tupfte mir mit dem Taschentuch das Blut ab. Um mein Knie richtig zu verbinden, fehlte mir jetzt die Zeit.
    Ich holte tief Luft, zog die schwere Tür auf und schlüpfte hindurch – in einen schummrigen Flur.
    Die Böden waren mit Marmor gefliest und die Wände farbig gestrichen – bis zu einer Höhe von gut einem Meter braun, von da an bis zur Decke in scheußlichem Grün. Die Decke selbst schien in einem anderen Jahrhundert weiß getüncht worden zu sein.
    Rechts gingen drei kleine Räume ab. In einem stand eine fahrbare Pritsche, auf der eine in weiße Laken gehüllte Gestalt lag. Es war unschwer zu erraten, worum es sich dabei handelte!
    Am liebsten hätte ich die Gurte gelöst und das Laken gelüftet, aber auch dafür war keine Zeit.
    Abgesehen davon wollte ich im Grunde gar nicht wissen, ob es sich um Fenellas Leiche handelte.
    Noch nicht. Nicht so.
    Der Gang schien kein Ende zu nehmen.
    Ich setzte bedächtig einen Fuß vor den anderen – rechts … links … rechts … links. Ich kam an einer Tür mit der Aufschrift »Wäscherei« vorbei. Dahinter hörte man dumpfes Rumpeln und helles Frauenlachen.
    Links … rechts … erst auf die Zehenspitzen, dann auf die Ferse.
    Die nächste Tür führte in die Küche. Geschirrgeklapper, Stimmengewirr und der überwältigende Mief von fettiger Kohlsuppe drangen bis zu mir auf den Gang.
    Suppe zum Frühstück? Mir fiel ein, dass ich seit gestern
nichts mehr gegessen hatte, und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.
    Im nächsten Abschnitt des Flurs waren die Wände auf einmal moosgrün, und im übernächsten unvermittelt abstoßend senfgelb. Wer diese Farben auch ausgesucht haben mochte, er hatte offenbar dafür sorgen wollen, dass jeder, der beim Betreten des Krankenhauses noch putzmunter war, sich garantiert sterbenselend fühlte, wenn er das Gebäude wieder verließ.
    Hinter der nächsten Tür lag, nach dem belebenden Duft von Formalin zu schließen, die Leichenhalle. Ich schauderte ein wenig beim Vorübergehen, aber nicht vor Furcht, sondern eher vor Entzücken.
    An der nächsten Tür stand »Röntgen«, und darauf folgten auf beiden Seiten des Ganges halb offene, mit Nummern versehene Türen. In jedem Zimmer schlief jemand oder wälzte sich hin und her. Einer schnarchte, ein anderer stöhnte, und einmal glaubte ich, eine Frau schluchzen zu hören.
    Das sind die Krankenzimmer, dachte ich. Davon muss es im ersten und zweiten Stock noch mehr geben.
    Aber wie sollte ich Fenella finden? Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Wie findet man auf die Schnelle die Nadel im Heuhaufen?
    Bestimmt nicht, indem man einen Halm nach dem anderen umdreht!
    Inzwischen stand ich am Eingang zu einer Art Foyer. Eine Frau im dicken schwarzen Wollpullover saß hinter einem Tresen und betrachtete ein vor ihr ausgelegtes Kartenspiel. Sie hörte nicht, dass ich hinter sie trat.
    »Entschuldigung«, sagte ich, »aber Sie können die Karofünf auf die schwarze Sechs legen.«
    Die Frau wäre fast vom Stuhl gekippt. Sie sprang auf und fuhr herum.
    »Mach das nicht noch mal!« Ihr Gesicht wurde dunkelrot wie Rote Bete. »Mach das nicht …« Sie ballte die Fäuste.

    »Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe«, sagte ich. »Das wollte ich wirklich nicht.«
    »Was hast du hier zu suchen?«, wollte sie wissen. »Besuchszeit ist erst um halb zwei, und jetzt ist es gerade mal …« Sie warf einen Blick auf ihre winzige Armbanduhr.
    »Ich warte auf meine Cousine«, erklärte ich ihr. »Sie hat sich grade reingeschlichen, weil sie unserer Oma …«
    Ich musste mir rasch etwas einfallen lassen, aber das Einzige, was mir in den Sinn kam – beziehungsweise in die Nase stieg – war der scheußliche Mief, der von der Küche durch die Flure zog.
    »… Suppe bringen wollte!«, sagte ich. »Wir haben unserer Oma Suppe mitgebracht.«
    »Suppe?«, fragte die Frau ungläubig mit hochgezogenen Augen. »Ihr bringt eurer Oma Suppe ins Krankenhaus?«
    Ich nickte verlegen.
    »Wer ist denn eure Oma? Wie heißt

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