Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)
deine Gesellschaft und erst recht nicht darauf, dass ...
„Na?“
Mila schluckte. Seine Augen waren schuld. Die so schwer auf ihr lagen, dass sie kaum Luft bekam. Geschweige denn, die Kraft fand für ...
„Willst du, dass ich bleibe?“
Verdammt, er wollte sie festnageln. Spätestens jetzt musste sie den Kopf schütteln. Nein sagen! Zur Tür gehen, sie aufreißen, ihm aufhalten. Ihm an den Kopf werfen, dass sie ihn nie wiedersehen wollte.
„Du musst dich schon entscheiden“, war Johanns mitfühlend vorgebrachte Meinung. „Ich richte mich ganz nach deinen ... Bedürfnissen.“
Der Schauer, den er damit über Milas Rücken schickte, schien sich zwischen ihren Beinen zu sammeln, erzeugte dort ein Gefühl, als müssten im nächsten Moment ihre Knie einknicken und in sich zusammensinken und ...
„Du kannst dich nicht entscheiden?“ Seine Stimme nahm genau denselben Weg durch ihren Körper. Oh, sie wollte das. Sie wollte dieses feine Rieseln durch Mark und Bein, sie wollte nachgeben und fallen und, dass er seine Hand nach ihr ausstreckte und sie ...
Ja ... und dann – stand er auf. Wandte seinen Blick von ihr ab. Machte einen Schritt in Richtung Tür. Er wollte ... er würde ...
Mila stand noch immer am selben Fleck, starr, atemlos.
Sollte er doch gehen, es war ihr egal! Außerdem würde er doch sowieso wiederkommen. Das Spiel weiterspielen, wie er das nannte. Er spielte mit ihr, die ganze Zeit, auch jetzt.
Eine Art Krächzen bahnte sich den Weg durch ihre Kehle.
Johann fuhr zu ihr herum, als hätte er nur darauf gewartet. „Hast du etwas gesagt?“
Konnte sie nicht antworten? Konnte sie den Kopf schütteln? Konnte sie ... sich erneut räuspern, das war alles, was sie zustande brachte.
„Na gut.“ Langgezogen. „Das will ich fürs Erste mal gelten lassen.“
Sein Spott ließ Mila empört den Mund öffnen, seine Widersprüchlichkeit war ja wohl der Beweis schlechthin, dass er nicht die Kraft aufbrachte, sie nun zu verlassen.
Da war er schon bei ihr. Seine Hände, Arme, seine Brust, direkt an ihrem Kopf. Klopfend. Sein Herz. Ebenso rasch wie ihres. Sie atmete ein, tief, durch die Nase. Seinen Geruch, seine Wärme. Sein Atem an ihrem Ohr. Seine Lippen. An der Schläfe, am Hals und überall. Und dann – an ihrem Mund. Nachdrücklich und sanft und weich und langsam und ... unendlich genüsslich. Genuss. Das war es, nach all dem anstrengenden Reden und Wüten um den heißen Brei endlich küssen und fallen und sehnen. Sehnen und noch mehr ersehnen, sich an ihn pressen und seine Hände an ihrem Po haben und während all dessen weiterküssen, damit er gleich ... endlich ...
Leere. Mila schwankte.
„Das ist es, worum es geht“, traf sie Johanns Stimme von weit her – erst da realisierte sie, dass sie ihre Augen öffnen musste.
„Äh ...“ Ihr Mund war mit aufgegangen.
Johann lachte. Ein echtes Lachen. „Es hat gewirkt“, stellte er mit wissend schief gelegtem Kopf fest.
Hey, sein Herz hatte genauso schnell geklopft wie Milas! Herausfordernd hob sie das Kinn. „Willst du jetzt gehen?“
Dasselbe Lachen. „Ich will, dass du mich dazu bringst zu bleiben.“
Milas Kinn fiel.
Johanns Augen. Glitzernd. Auf der Röte in ihren Wangen. „Zeig mir, was mich erwartet, wenn ich bleibe“, flüsterte er.
Unwillkürlich war Mila zurückgewichen.
In Johanns Gesicht flackerte Unsicherheit auf. Seine Stirn runzelte sich. „Du willst doch, dass ich bleibe.“ Das hatte nun fast bittend geklungen.
Mila konnte nur schlucken.
Doch da war Johann schon wieder bei ihr. Nicht ganz, er hielt Abstand, berührte sie nicht. Noch immer nicht, als sie ihren angehaltenen Atem wieder loslassen musste. Er war so nah, dass sie die Wärme seines Körpers fühlen konnte, seinen warmen Atem – doch machte er keine Anstalten, den Rest des Raumes zwischen ihnen zu überbrücken.
Mila wagte nur ganz flache Atemzüge – brauchte viele, denn ihr Herz jagte schneller als je vorher, das in ihr pulsierende Blut machte alles zittern, ihre Knie, ihre Hände, die sie in ihren Rock verkrallen musste, um das zu verbergen.
„Du willst mich doch“, mischte sich Johanns dunkel schwingende Stimme in dieses Zittern. „Dein Körper ist bereit für mich, das ...“, selbst er musste schlucken, ehe er weitersprechen konnte, „sehe ich doch.“
Mila stand starr. Unfähig, irgendetwas anderes zu tun, als ihren Beinen zu befehlen, nur ja nicht einzuknicken. Als ebenfalls zu schlucken. Trocken. Während ihr Schoß ...
Wie lange
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