Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
Vom Netzwerk:
würde sich Johann noch weigern, seine Hand zu ihr herüber zu ...
    „Sag es“, erreichte sie sein Raunen. „Sag, was du von mir willst.“
    Mila rang nach Luft. Die Augen aufgerissen. Schüttelte den Kopf.
    „Du weigerst dich?“ Unvermittelt laut.
    Mila zuckte zusammen. Schüttelte ihren Kopf immer noch. Schon wieder.
    „Du kannst nicht sprechen?“ Ehe er dazu imstande gewesen war, hatte auch er sich räuspern müssen.
    Mila schüttelte den Kopf.
    „Du musst nicken.“ Dies wieder ein Wispern. Wie es möglich war, in ein solches so viel Belustigung hineinzulegen, war ihr ein Rätsel. Und wie diese seine Belustigung es schaffte, sich auf ihrer Haut in ein Prickeln zu verwandeln, sich von da aus fortsetzend ins Innere ihres Körpers, und dort ...
    Mila nickte.
    „Willst du meine Hand?“
    Mila nickte.
    Und zuckte schon wieder, als seine Berührung durch ihren Arm schoss. Hinauf zum Ellenbogen. Den umfassend, ließ Johann seine Finger darum spielen. Mila stöhnte. Gänsehaut. Von dort nach überall. Und auch ...
    „Willst du das?“, forderte Johann.
    Sie nickte sowieso schon.
    Seine freie Hand ergriff ihren anderen Ellenbogen. Härter. Er hielt sie und verhinderte, dass sie schwankte.
    „Ich ...“ Das war ihre Stimme gewesen.
    Noch während sie schluckte, stand sie allein.
    „Zieh deine Bluse aus.“
    Milas Augen sprangen weit auf. Johanns Hände erhoben, zeigend, dass er sie sonst nicht mehr anrühren würde.
    Mila holte Luft.
    „Na los!“
    Der Befehlston machte jeden weiteren Moment ohne Berührung unerträglich.
    Hastig zerrte sie sich ihre Bluse vom Leib. Ihre nackten Brüste zogen sich zusammen, als ob sie sich vor seinem Blick verstecken könnten. Mehrere keuchende Atemzüge lang Schweigen. Von beiden.
    „Du bist schön, Mila.“ Sein Tonfall ehrfürchtig – doch davon zeugend, dass er das nicht zum ersten Mal feststellte. „Du bist ...“, sein Atem plötzlich ganz nah an ihren Brustwarzen, „heiß.“
    Heiß. Milas Kehle zu eng, um ausreichend Luft hindurchzulassen. Ihr Atemholen ein hörbarer Laut. Seine Lippen ... warum, verdammt, waren die noch immer entfernt?
    Dann, erst dann die Erlösung. Druck. Seine Hände fest an ihren Schultern. Sein Haar an ihrem Mund. Sein Mund an ihren Brüsten. Hitze. Feuchtes Saugen. Durch Milas Bauch rieselnd, bis nach ganz unten, ihren Unterleib nach vorn treibend, zu ihm, an ihn, zugleich ihren Kopf in den Nacken, um ihm Platz zu machen, seinem Mund, der noch immer ihren Busen küsste, der nicht damit aufhören durfte, bitte nicht aufhören ...

Lida und die Spinne
     
    Gegenwart – August 2012
     
    ... H itze. Stöhnen. Milas Kopf im Nacken, um Johann Platz zu machen, seinem Mund, der noch immer ihren Busen küsste, der nicht damit aufhören durfte, bitte nicht ...
    Aufhören!
    Verdammt noch mal, hört auf, hör auf ... Schweißgebadet schoss Matthias im Bett hoch.
    Solche Träume waren – eine Zumutung. Selbst das Aufwachen ließ die Bilder einer sich an Johann windenden Mila nicht rasch genug verblassen.
    Noch ehe sich Matthias' wirre Gedanken auch nur etwas geglättet hatten, kam der Kopfschmerz. Stöhnend presste er seine Hand gegen die Stirn und blies den nächsten Atemzug mit einem Stoß aus.
    Wie konnte das sein? Da lebte er wochenlang friedlich und schmerzfrei vor sich hin – und kaum tauchte dieser dämliche Gönner von Verleger auf, um ihn an die Flederzeit zu erinnern, ging es auf der Stelle wieder los. Und nicht genug, dass er tagsüber gequält wurde von psychotischen Fledermausangriffen und chronisch leerem Bildschirm, was ihm nachts widerfuhr, war vollkommen unerträglich.
    Vom allerersten Moment, da er sich in diesen verflixten Träumen wiedergefunden hatte, war es ihm klar gewesen. Dass es nicht real war, was sich da in seinem Kopf abspielte, auch wenn ihm war, als steckte er mitten drin. Und dass er es genau deswegen nicht wollte – weil es sich so verteufelt real anfühlte.
    Er wollte das nicht! Keine Bilder, keine Erlebnisse, keine Gefühle. Um Himmels willen, gehörte das zum Schriftstellersein dazu? Die sich permanent erneuernde Schreibblockade? Die einen in den Wahnsinn trieb, wenn man nicht bereit war, sich in einem fort mit den eigenen Abgründen zu plagen?
    Mit meinen Abgründen? Mit Mila! Mit Johann! Äh – verdammt. Mit Lida und Iven! Denn um diese beiden ging es hier doch offensichtlich.
    Wie lange lag seine Trennung von Lida nun zurück? Bald fünf Jahre. Was zum Teufel war mit ihm verkehrt, dass er noch immer nicht

Weitere Kostenlose Bücher