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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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wegrennen, bis er ...
    „Ich habe dich sehr lieb, Matthias.“
    Nein. Nein, nicht das. Er musste anfahren, es wurde grün. Lieb haben – er war doch kein Teddybär, verflucht noch mal!
    „Ich“, auch Lida fiel das Sprechen nicht leicht, „ich war nicht stark genug, dich aufzufangen, gegen deine Depression anzukämpfen.“ Ihre Stimme bebte. „Stattdessen habe ich den leichteren Weg gewählt und ...“
    „... bist zu dem Mann zurückgegangen, den du doch sowieso von Anfang an gewollt hast. In Wirklichkeit.“ Jetzt war es raus. Endlich. Denn es war die Wahrheit.
    „Nein!“ Lida griff nach seinem Arm, mit beiden Händen. „Matthias, nein.“
    Sie hielt ihn fest, während er den ersten Gang einlegte – und kurzentschlossen rechts hinüberschwenkte, um auf den Parkplatz dort drüben einzubiegen. Unter diesen Umständen konnte er nicht fahren.
    Lida hatte ihre Hände zurückgezogen, wartete ab, bis sie in einer Parklücke im Schatten zum Stehen kamen und Matthias den Motor abstellte. Erst nachdem es vollkommen still geworden war, brach sie das unangenehm auf ihnen lastende Schweigen. „Ich habe dich wirklich geliebt, Matthias. Ich schwöre. Iven war weit weg in dieser Zeit, und ich hatte nicht das Bedürfnis, ihn wieder zu haben, glaub mir bitte.“
    „Aber du bist zu ihm gegangen, als ich ...“, dir nicht das gegeben habe, was du wolltest. Im Gegensatz zu ihm.
    Was hatte Matthias geritten, sich dieses Gespräch hier anzutun? Er ruckte den Rückwärtsgang ein. Ehe ihm bewusst wurde, dass es mehr als komisch rüberkäme, wenn er jetzt einfach wieder losfahren würde. Aber aussteigen? Spazierengehen? Verdammt.
    Versteinert saß er neben der Frau, die ihm noch immer ganz genauso wehtun konnte wie an dem Tag, als sie ihn verlassen hatte.
    „Es tut mir leid.“ Sie hörte nicht auf. „Ich habe mir damals so sehr gewünscht, dass du und ich einen Weg gefunden hätten. Dass wir wirklich miteinander hätten reden können.“
    Aber das haben wir nicht. Und jetzt ist es zu spät. Matthias spürte, wie seine Starrheit ins Wabern geriet, zu zerfließen drohte.
    Stopp! Er hatte sich Lida bedürftig genug gezeigt. Hastig blinzelte er, räusperte sich.
    Irgendetwas musste er antworten, Lida wartete darauf.
    „Wir konnten vielleicht nicht reden. Aber mit Iven kannst du das doch auch nicht“, war das, was dann aus seinem Mund kam.
    Dämlich. Als ob er sich rechtfertigen wollte. Oder argumentieren: Iven verdient dich doch ebenso wenig wie ich!
    „Ich muss ihn zwingen“, gab Lida leise zu. „Aber das ist das, was ich aus den Schwierigkeiten mit dir gelernt habe. Dass das notwendig ist. Und Iven lässt sich zwingen. Mittlerweile.“
    Na, toll. Iven profitiert von unseren Schwierigkeiten, geht als strahlender Sieger aus alledem hervor. Und ich?
    „Um auf deine Frage von eben zurückzukommen: Iven war natürlich auch irgendwie da. In meinem Leben mit dir. Als eine Art unverarbeitete Erinnerung. So ungefähr jedenfalls. Die Liebe, die ich vor dir für ihn hatte – die war noch da. Verschüttet. Irgendwo in mir drin. Genauso wie es jetzt umgekehrt ist, irgendwie.“
    Matthias zuckte weg. Oh nein, nun reichte es. Er wollte einfach nichts mehr hören! Riss den Zündschlüssel herum und setzte zurück, ohne sich umzublicken. Trat abrupt in die Bremsen, gerade noch rechtzeitig vor einem blauen VW, der prompt in Gehupe ausbrach. Matthias war nicht einmal imstande, entschuldigend die Hand zu heben. Lida erledigte das für ihn.
    Vor Scham gab er noch mehr Gas und brauste Richtung Straße.
    Lida schwieg. Beklommen jetzt, das konnte er fühlen.
    Verflucht, er konnte ihr nicht helfen!
    Das versuchte sie. Ihm zu helfen. Sie mochte es nicht, wenn sich jemand ihr unterlegen fühlte. Das zeichnete sie aus, diese Eigenschaft gehörte zu denen, die er am meisten an ihr liebte.
    „Du bist ein ganz wundervoller Mensch, Matthias.“
    Aber dass sie ihn jetzt mit so albernen wie leeren Worten fütterte, das war einfach nur erbärmlich!
    „'Mensch', nicht 'Mann'“, schlug er zurück, einen Tick zu spät aus der Ausfahrt preschend, die Autos auf der Straße mussten seinetwegen abbremsen. Deren empörtes Hupen machte quasi unüberhörbar, wie hilflos und schwach Matthias sich machte, mit allem was er tat, in jeder einzelnen Sekunde. Und doch war er unfähig, es zu lassen.
    „Ach Quatsch, das habe ich doch nicht gemeint.“ Lida wand sich.
    Matthias beschleunigte, um den lahmen Kadett vor ihm zu überholen. „Iven hättest du 'Mann'

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