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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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genannt.“ Oh, Scheiße, warum konnte er nicht einfach bis in alle Ewigkeiten seinen Mund halten?
    Lida seufzte ergeben. „Du hast überhaupt keinen Grund, dich Iven unterlegen zu fühlen, Matthias. Du bist ganz anders als er. Anständig und verlässlich und verantwortungsbewusst und liebevoll und – einfach großartig!“
    Vor seinen Augen war kurzfristig Mila erschienen, die zornig ausschnaubte: „Ich will dich nicht, Johann.“ Nur um sich ihm bei der nächsten Gelegenheit wieder an den Hals zu werfen. So viel zum Thema 'Großartigkeit'!
    „Großartig – nur leider völlig unerotisch“, fügte er Lidas dümmlich schwärmerischen Worten hinzu.
    Lachen. Verschämt. Und ertappt. Wegwerfend. Und doch den Kern beinhaltend. Nämlich, dass sie das nicht leugnen konnte.
    „Du bist nicht unattraktiv, natürlich nicht, ich habe so gern mit dir geschlafen.“
    „Aber?“
    „Mit Iven ist es ...“
    Wie? Toller, beglückender, umwerfender, überragend, GROßARTIG?
    „Speziell“, vollendete sie den Satz.
    „Iven ist ein arrogantes Arschloch“, war Matthias da auch schon herausgerutscht. Er unterdrückte den Impuls, sich mit der Hand auf den Mund zu schlagen.
    Wieder Lachen von Lida. Plätschernd. Spöttisch und selbstironisch.
    Ihm recht gebend.
    „Ist das vielleicht ein Relikt aus der Steinzeit? Dass manche Frauen auf so arrogante Arschlöcher abfahren?“ Ihr Lachen mündete in ein Schnauben. Aber in ein wohlwollend belustigtes. „Iven kann ein Arsch sein“, sprach sie ernst weiter. „Aber er hat auch eine andere Seite. Die er niemandem zeigt, und dir schon gar nicht. Nur mir, verstehst du? Und das ist, glaube ich, das, was ich so unwiderstehlich an ihm finde. Dass ich die Einzige bin, der er sich öffnet, die einzige Frau auf der Welt.“
    Bitte sei doch endlich still, ich will das nicht hören! Die Zähne gewaltsam aufeinandergepresst, bohrte Matthias seinen Blick in das Heck des Vordermannes.
    Der sich in diesem Moment seiner Beifahrerin zuwandte, die – extra für Matthias? – ihren Arm hob, um dem Mann an ihrer Seite zärtlich die Hand an die Wange zu legen.
    Seine eigenen Hände krampften sich um das Lenkrad. Lasst mich alle in Ruhe, ich ertrage es einfach nicht mehr!
    Anders als sonst hatte Lida jetzt offenbar keinen Schimmer davon, wie es in Matthias aussah. „Nach außen hin gibt Iven sich stark und unverwundbar, sogar arschig“, erzählte sie freimütig. „Während ich seine verletzliche Seite sehen darf. Die, die an sich selbst zweifelt. Er hat ein sehr schwieriges Verhältnis zu seinem Vater gehabt. Hatte immer das Gefühl, seiner Anerkennung hinterher zu hechten. Weißt du?“
    „Und du bist seine Mutter, die ihn heilt?“, entfuhr es Matthias bitter.
    „Du wirst lachen“, selbst für Lida war der Spaß jetzt vorbei, daran ließ der unverhohlene Ärger in ihrer Stimme keinen Zweifel, „ein bisschen ist es so. Und ich verstehe nicht, warum du das so verwerflich findest. Es ist doch kein Zeichen von Schwäche, wenn man dem Partner seinen Schmerz zeigt, im Gegen...“
    „Iven kennt doch überhaupt keinen Schmerz“, zischte sein Zorn aus Matthias heraus.
    „OH DOCH, DAS TUT ER.“ Lida war nicht minder zornig. „Und er hat gelernt, mit mir darüber zu sprechen“, fuhr sie erbarmungslos fort. „Genau das ist notwendig für eine Beziehung, Matthias.“
    Der atmete einfach nicht mehr. Fuhr stur geradeaus, ohne etwas zu sehen.
    Lida schwieg, schien zu überlegen. Holte dann entschlossen Luft. „Weißt du, Iven war vor mir schon einmal sehr verliebt. Unglücklich. Diese Frau hat ihn verlassen – für einen Mann wie dich übrigens – weil er früher ja wirklich total beziehungsunfähig war.“ Sie stieß ein kleines, trauriges Schnauben aus, als wäre das komisch. „Was haben wir früher Krisen gehabt! Es war ein einziges Drama. Wie oft hatte ich meine Sachen gepackt, um ihn zu verlassen? Es war echt schlimm.“
    Einen winzigen Augenblick lang hatte eine gewisse Erleichterung sich in Matthias breitmachen wollen. Weil sie so offen zugegeben hatte, dass auch ihre Beziehung mit Iven schwierig gewesen war.
    „Aber wir haben uns miteinander da durchgebissen, verstehst du? Haben nicht aufgegeben. Sodass wir mittlerweile eine Basis haben, die eigentlich durch nichts mehr erschüttert werden kann.“
    Was diese Erleichterung sofort wieder in Nichts auflöste. Denn sie hatte doch nichts anderes gesagt als: Iven und ich haben geschafft, was du früher verbockt hast!
    „Er ist nicht stärker als

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