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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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war Mila gekommen.
    Mila! Die er nur wiedertreffen konnte, wenn er jetzt ... Die Fledermäuse! Von denen war bisher noch immer keine einzige aufgetaucht. Dabei musste es draußen längst hell sein. Alle Fledermäuse würden sich bereits zu ihren Schlafplätzen verkrochen haben. Die anscheinend nicht mehr hier waren.
    Matthias leuchtete die Decke ab, auch den Schlund.
    Grauer zerklüfteter Fels, viele Ritzen, Spalten, größere Öffnungen. Keine Fledermäuse.
    „AAAHHH.“ Er schrie trotzdem. Die Flederviecher mochten andere, geheime Zugänge haben oder in dunklen Ecken verborgen hängen. Seine Lampe erreichte schließlich nicht jeden Winkel. „AAAHHH.“ Auf alles gefasst, brüllte er, was seine Kehle hergab.
    Doch nichts.
    Natürlich nicht , sagte sein nicht allzu überraschter Kopf, von meinem Geschrei wären sie doch schon längst aufgeschreckt worden .
    Aber das kann doch nicht sein – japste dagegen sein enttäuschtes Herz. Wochenlang hatte er darum gerungen, sich zu überzeugen, dass Mila und Ilya alleinig seiner Phantasie entsprungen wären. Nun, da er Beweise für eine Zeitreise gefunden hatte, verweigerte sich die Vergangenheit. Das war Hohn! Resigniert senkte er die Lampe. Was jetzt?
    Aufgeben – kam nicht infrage. Also suchen.
     
    Die nächsten Stunden verbrachte Matthias damit, die Höhle möglichst lautstark zu erforschen. Er entdeckte weitere Durchgänge zu ihm unbekannten Höhlen und durchforstete sie, fand aber nichts als ein paar Tierskelette. Viele kleine, einige hundegroß und -ähnlich, vielleicht von Wölfen. Was an sich schon beunruhigend war. Als er eine neue, diesmal kleinere Höhle fand, entdeckte er darin ein noch viel größeres Skelett. Es hatte die Größe eines Bären, mit irritierend großen Reißzähnen. Schaudernd wandte er sich ab. Im Verlaufe der Jahre schienen außer den Zeitreisenden noch jede Menge anderer Lebewesen diese Höhle aufgesucht zu haben.
    Wieder einmal dankbar dafür, sich in einer Gegenwart zu befinden, die sicherlich eine Menge Probleme hatte, nicht jedoch das großer Raubtiere in Alpenhöhlen, suchte er weiter nach den Fledermäusen.
    Schließlich stieß er auf einen kleinen Wasserfall, der Quelle des allgegenwärtigen Wasserrauschens. Das Wasser strömte aus einer dunklen Spalte, quoll über ein paar rundgeschliffene Felsen, stürzte etwa zwei Meter in ein Becken – nur um von dort erneut im Berg zu verschwinden.
    Hier war es nicht nur feucht, sondern klatschnass. Matthias entdeckte überall Tropfsteine, die die Bezeichnung bezaubernd verdient hätten – hätte er auch nur im Entferntesten Sinn dafür gehabt. Doch seinem ungeduldigen Empfinden nach fand er alles, nur das nicht, wonach er suchte.
    Aber gerade diese starken Taschenlampen verbrauchten Energie. Das bekam er zu spüren, als sein Licht schwächer wurde. Stundenlang musste er herumgesucht haben. Ein Blick auf die Uhr, es war bereits später Nachmittag. Sollte er weitermachen? Er fühlte sich zerschlagen, müde. Besser, er würde jetzt in die Hütte zurückkehren, würde essen, schlafen und morgen wiederkommen.
    Denn wiederkommen würde er. Und dann würde er sie finden, die vermaledeiten Fledermäuse!
     

Schneeanzug und Pfefferspray
     
    Vergangenheit – Heuert, Anno 1293
     
    E rst war Mila einfach gerannt, sich immer wieder umblickend, ob Meinhard schon an der Hüttentür erschien und ihr nachsetzte.
    Dann hatte sie das Gebüsch erreicht, in dem sie sich damals mit Mattis versteckt hatte. So schnell sie konnte, kämpfte sie sich zwischen den beruhigend eng stehenden Sträuchern hindurch, entfernte sich vom gangbaren Pfad, den ihr Verfolger, den sie mittlerweile weit genug abgehängt hatte, mit seinem Pferd zu nehmen gezwungen sein würde.
    Hier entlang würde sie am Steilhang herauskommen, wo sie klettern musste, um dann auf den verborgenen Weg zu stoßen, den sie damals mit Mattis in die umgekehrte Richtung genommen hatte.
    Unwillkürlich sah sie sich noch einmal um. Damals hatte sie sich bemüht, Mattis davon zu überzeugen, dass diese Welt Wirklichkeit war. Und er hatte ihr gerade geglaubt – als er Johann gesehen hatte und in ihm diesen Iven ...
    Nun traute sie sich, langsamer zu werden. Brauchte eine ganze Weile, bis sie wieder zu Atem gekommen war. Und schließlich in normaler Geschwindigkeit weiter ging.
    Ja, dort vorn war die Stelle, wo Mattis und sie gesessen hatten. Und über Lida gesprochen.
    Der Arme! Dass die ihn für diesen Iven verlassen hatte – und dass genau dieser Mann

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