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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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erstellen. Im Licht seiner Taschenlampe kritzelte er seine Erkenntnisse in ein kleines Buch, das er eigentlich mitgenommen hatte, um eventuelle Schreibideen sofort fixieren zu können.
    Interessanterweise hatte er den Weg zum Hinterausgang, den er in der Vergangenheit mit Mila genommen hatte, bisher nicht entdecken können. Dort, wo er seiner Erinnerung nach hätte sein müssen, war die Höhle scheinbar zu Ende. Es wirkte, als gäbe es ihn nicht mehr.
    Matthias, der seine tägliche Fledermaus-Suchrunde bereits hinter sich hatte, setzte sich auf den Stumpf eines Stalagmits, den er wegen seiner bequemen Form zu seinem Stammplatz auserkoren hatte, nahm sein Buch in die Hand und studierte den Plan. Die Höhle schien sich nicht nur in der Horizontalen auszubreiten, sondern auch vertikal. An verschiedenen Stellen hatte er bereits Öffnungen nach oben entdeckt, durch die Luft hereinzog. Immer in der Hoffnung, auf einen Fledermauseingang getroffen zu sein, hatte er jeden einzelnen erkundet. Soweit ihm das mit seiner bescheidenen Ausrüstung möglich war. Danach hatte er ihn in den Plan eingezeichnet.
    Schon ein paarmal hatte er bereits darüber nachgedacht, ob er diese Öffnungen auch in der Höhle selbst kennzeichnen sollte. Was sollte er auch anderes tun?
    Kurzentschlossen packte er Ilyas Straßenkreide aus. Dann machte er sich, mit seinem Buch und der weißen Kreide ausgerüstet, auf den Weg zum Eingang. Er würde, wie im Plan, alles hübsch chronologisch nummerieren.
    Als er am Abend die Höhle verließ, um in seine Hütte zu gehen, hatte er das zufriedenstellende Gefühl, etwas geleistet zu haben.
     

     
    Vergangenheit – Heuert, Anno 1293
     
    Oh nein. Zum Glück war Mila vorsichtig um die Felsnase gebogen und so rechtzeitig in der Lage, sich ungesehen wieder zurückzuziehen.
    Sie war einfach davon ausgegangen, dass der große Eingang der Höhle nach wie vor versperrt war, und sofort zum kleinen gewandert. Hatte sie wirklich angenommen, dort ungehindert hineinspazieren zu können?
    Wenn, dann war sie echt unbedarft gewesen. Denn war es nicht absolut logisch, dass Johann alles tun würde, um zu vereiteln, dass Mila und Mattis sich trafen? Er hatte Männer genug, um hier Wachen zu postieren, für unbegrenzte Zeit, wenn es nötig war. Sodass er Mattis abfangen konnte und sonst was mit ihm anstellen. Damit Mila ihn nie mehr ... In ihrer Brust hatte sich ein drückender Knoten gebildet. Was konnte sie tun?
    Konnte sie überhaupt etwas tun? Gegen zwei starke Männer? Obwohl es noch lange nicht Nacht wurde, war die Sonne bereits vom Roten Stein verschluckt, und so wirkten die beiden Schwerter, die neben ihnen im Boden steckten, im ersten Moment wie dunkle Kreuze.
    Ein richtiges Lager hatten sie sich errichtet, mit großer Feuerstelle, einem ganzen Stapel Kisten und Säcken, offensichtlich mit Vorräten gefüllt, und zwei von Steinen eingefriedeten Strohsäcken unter dem Felsvorsprung unweit des Eingangs. In der kleinen grünen Senke daneben grasten zwei abgezäumte Pferde mit gebundenen Vorderläufen. Zu allem Überfluss war die Weide mit mehreren Speeren abgesteckt, an denen sich jeweils ein Wappen von Ernberg im leichten Wind bauschte.
    Mila spürte ihre Augen heiß werden. Warum war alles immer so schwer? Was war das für ein Fluch, der auf ihr lastete? Der ihr sogar den bescheidenen Wunsch verwehrte, diese Höhle zu betreten, um sich Mattis lediglich ein kleines bisschen näher zu fühlen?
    Die Lider zusammenkneifend, rief sie sich zur Ordnung. Der wahre Fluch war dieses verdammte Selbstmitleid. Das sie schwach und mutlos machte und davon abhielt nachzudenken. Schließlich war es ein Segen, dass sie hierher gekommen war und so erfahren hatte, was Johann trieb. Dadurch hatte sie die Möglichkeit, Abhilfe zu schaffen. Nur wie?
    Ihre gewohnte Vorgehensweise würde wohl nichts nützen, denn Johann würde zu dem Zweck, einen Zeitreisenden in Empfang zu nehmen, kaum Männer hier abgestellt haben, die Dämonen fürchteten. Zumal ihr Korb mit der Lupe und gegebenenfalls wirksamen Kräutern sowieso verloren war. Ebenso wie das Seil – aber Mattis würde ja wohl nicht ein zweites Mal in diesem Loch landen? Sie verzog das Gesicht. Nahm dann die beiden Männer näher in Augenschein. Na gut, einer von ihnen war noch fast ein Junge, wirkte aber sehr stark und kühn mit seinem breiten Körperbau und seinen langen blonden Haaren. Der andere war älter, grauhaarig schon. Aber schlank und kräftig. Im Augenblick saßen die zwei

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