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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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werden Sie mich doch wohl kaum in meinem Haus bedrohen!« rief sie, um die Männer im Salon zu alarmieren.
    »Warum sollte ich Ihnen drohen?« Sein Lächeln bildete einen krassen Gegensatz zu seinem eisigen Blick. »Sicher werden Sie so freundlich sein und meine Geduld belohnen.«
    »Nun, vielleicht später – wenn ich Sie besser kenne, Brusisson. Sie sind viel zu stürmisch. Würden Sie jetzt bitte gehen?« Endlich gelang es ihr, sich zu befreien, doch er riß sie sofort wieder an seine Brust.
    »Nicht so schnell, mein Kätzchen …«
    »Hören Sie lieber auf die Lady«, empfahl eine Männerstimme, und er fuhr herum. Die beiden Gäste schliefen nicht mehr. Nun standen sie auf der Schwelle des Salons.
    »Wünschen Sie der Gräfin eine gute Nacht!« befahl er. »Und dann verschwinden Sie!«
    »Diese Engländer haben einfach keine Manieren«, seufzte der dunkelhaarige Mann, eine Hand am Schwertgriff.
    »Lassen Sie die Lady los, Brusisson!« stieß der andere hervor.
    In diesem ungünstigen Augenblick tauchte Robbie aus dem Schatten des Korridors auf, der zum Dienstbotenflügel führte.
    Als Roxane ihn entdeckte, fürchtete sie einen erbitterten, blutigen Kampf und drängte Godfrey zur Treppe. »Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen, Harold? Kommen Sie ein andermal wieder, wenn wir eine bessere Gelegenheit finden, einander kennenzulemen. Vielleicht morgen … Dann werden Sie diese jungen Burschen nicht mehr antreffen. Die sind viel zu betrunken, und man kann nicht vernünftig mit ihnen reden. Bitte …«
    Forschend betrachtete er ihr Gesicht und fragte sich, ob sie es ehrlich mit ihm meinte. Wie auch immer, er wollte sich nicht mit zwei starken jungen Schotten messen, mochten sie auch vom Cognac benebelt sein.
    »Morgen um fünf werden Sie mich allein antreffen«, versprach Roxane.
    Nur zögernd ließ er sie los. »Ihr Diener, Madam. Bis morgen.«
    Noch ehe Godfrey den Fuß der Treppe erreicht hatte, rannte Robbie zu Roxane und wollte ihm folgen. Mit aller Kraft hielt sie ihn zurück und wisperte: »Mach keine Dummheiten! Er geht doch ohnehin! Denk an Johnnie!«
    Ihre logischen Argumente ließen seinen Widerstand erlahmen, aber er runzelte immer noch rebellisch die Stirn. Als sie ihn in den dunklen Korridor zurückschob, fauchte er: »Dieser Schurke hat dich angefaßt! Den bringe ich um!«
    »Unsinn! Jetzt ist er weg. Bitte …«
    Allmählich verrauchte sein Zorn, und er konnte wieder klar denken. »Vielen Dank, daß du Godfrey lange genug aufgehalten hast«, sagte er leise und küßte ihre Hand. »Es war verdammt gefährlich. Aber Johnnie ist gerettet. Wir müssen ihn nur noch vom Stall ins Haus bringen. Kümmert euch darum!« wies er seine Clansmänner an.
    Eine Stunde später schlief Johnnie friedlich in einem sauberen, weichen Bett. Seine Wunden waren gereinigt worden, ein starkes Medikament linderte die Schmerzen.
    Aber Roxanes Haushälterin schüttelte besorgt den Kopf. »Er leidet an Wundfäulnis, Mylady, und ich weiß nicht, ob die Umschläge ihn retten können.«
    Ein Bote wurde an Bord der Trondheim geschickt, um Elizabeth über Johnnies Befreiung zu informieren. Während der Nacht hielten Roxane und die Carres an Johnnies Bett Wache.
    »Wird Elizabeth hierherkommen, Robbie?« fragte Adam.
    »Glaubst du, Redmond kann sie zurückhalten? Natürlich wird er sein Bestes tun. Mittlerweile muß es in ganz Edinburgh von Patrouillen wimmeln.«
    »Ich würde jedenfalls nicht auf diesem Schiff bleiben, wenn ich wüßte, in welchem Zustand sich mein Mann befindet«, verkündete Roxane.
    »Du warst bei Jamie in Namur, nicht wahr?« fragte Robbie.
    »Ja«, flüsterte sie. Der Anblick des schwerverletzten Patienten hatte schmerzliche Erinnerungen geweckt.
    Um sie zu trösten, setzte sich Robbie zu ihr auf das Sofa und legte einen Arm um ihre Schultern. »Ich wünschte, ich hätte dir damals helfen können«, beteuerte er so leise, daß die anderen nichts hörten, und sie lehnte sich an ihn.
    Diplomatisch wechselte Munro das Thema, sprach von Holland, vom Apotheker, der jeden Augenblick erscheinen mußte, um Arzneien und Salben zu bringen. Wenig später traf der Mann ein.
    Während er erklärte, welche Wirkung die einzelnen Medikamente ausübten, erklangen Schritte im Flur. Roxane und die Carres erhoben sich erschrocken.
    Aber ehe sie die Tür erreichten, flog sie auf, und Elizabeth stand auf der Schwelle, leichenblaß vor Angst. Sie stellte keine Fragen, starrte den Mann an, der im Bett lag, beobachtete die schwachen

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