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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Warum genießen wir nicht einfach …«
    »Die Sinnenlust«, unterbrach er sie kühl. Abrupt ließ er sie los, drehte sich auf den Rücken und starrte zum gerüschten Baldachin empor. »Hast du all den Männern erklärt, du würdest sie lieben?«
    »Was soll das heißen? All die Männer?«
    »Willst du etwa behaupten, nach Kilmarnock habe es nur Johnnie gegeben?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Wie viele waren es denn?«
    »Darauf gebe ich dir keine Antwort.«
    »Dann verrat mir wenigstens, ob du jedem einzelnen deine Liebe gestanden hast?«
    »Nein!« fauchte sie. »Bist du jetzt zufrieden? Verdammt noch mal, ich liebe dich! Und du wirst mich ins Unglück stürzen, das Leben meiner Kinder zerstören! Ganz Edinburgh wird mich verhöhnen! Hoffentlich weißt du, was du angerichtet hast, als du letzte Nacht in mein Zimmer gekommen bist. Obwohl ich dich abwehrte – obwohl ich mein Bestes tat, um dir zu widerstehen … Oh, ich hoffe, du bist glücklich über deinen Erfolg!«
    »Schreist du oft so laut?« fragte er grinsend.
    »O ja!« bestätigte sie, die Wangen zornrot. »Verschwinde lieber, solange du noch die Chance hast!«
    »Oh, ich bin ein sehr toleranter Mann.«
    »Ein alberner Junge bist du!«
    »Schon lange nicht mehr«, widersprach er gelassen und selbstsicher. Schon mit dreizehn Jahren hatte er die Universität besucht – zunächst in Edinburgh, später in Utrecht und Paris. Schon damals war er ein exzellenter Schwertfechter und Pistolenschütze gewesen. Und er hatte schon in jungen Jahren seine ersten Erfahrungen mit Frauen gesammelt. »Glaub mir, dein Alter interessiert mich nicht. Deine dumme Eitelkeit ist ausschließlich dein Problem.«
    »Oh, du hast leicht reden! Aber ich weiß nicht, ob ich tapfer genug bin, all die ironischen Kommentare zu ertragen.«
    »Versuch doch mal, die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Deine Kinder mögen Johnnie. Sie haben ihn immer wie einen Onkel betrachtet. Und genau das soll er nun werden.«
    »Was? Ich kann dich doch nicht heiraten !« Roxane hatte bestenfalls eine Liaison erwogen. Aber eine Ehe … »Unmöglich! Alle Welt würde sich den Mund über uns zerreißen!«
    »Nimmst du das wirklich so wichtig, Roxane?«
    »Oh, du hast ja keine Ahnung!«
    »Offensichtlich nicht. Erklär mir’s doch.«
    »Weißt du noch, wie Lady Keir ihren jungen Vikar geheiratet hat?«
    »Nein.«
    »Nun, jedenfalls hat sie’s getan, und die Leute haben mindestens ein Jahr lang boshafte Witze über ihr Alter, seine Jugend und seine göttlichen Talente gemacht.«
    »Wirklich, Liebling, das Thema beginnt mich zu langweilen. Ob du zehn Jahre oder hundert Jahre alt bist, interessiert mich überhaupt nicht, und ich wünschte, du würdest auch so denken. Bis zum Sommer werde ich ohnehin verreisen. Also hast du genug Zeit, dich an dein neues Leben an meiner Seite zu gewöhnen.«
    »Und wenn du in der Zwischenzeit herausfindest, daß du mich gar nicht liebst?«
    Zärtlich zog er sie an sich, seine Hand glitt zwischen ihre Schenkel. »Wie oft soll ich dir meine unsterbliche Liebe denn noch beweisen?«
    Da kapitulierte sie lachend. »Ach, Robbie, ich geb’s auf …«
    »Wird auch langsam Zeit.«

28
    »Ich kann dich riechen.« Welch ein vertrautes Flüstern … Elizabeth hatte sich auf Johnnies breitem Bett ausgestreckt. Nun blinzelte sie verwirrt, spähte zu ihm hinüber. Aber seine Augen waren geschlossen, die Atemzüge tief und gleichmäßig. Sie schlief wieder ein, erschöpft nach der langen Nachtwache.
    Nach einer Weile hob er die Lider und schaute sich um. Wo mochte sie sein? Ihr süßer Duft stieg ihm in die Nase – unverkennbar. Da …
    »Liebste!« Jetzt klang seine Stimme etwas kräftiger. Heiße Freude erfüllt ihn.
    Sofort war sie hellwach. Als sie seinem Blick begegnete, stieß sie einen Jubelschrei aus, rückte näher zu ihm und umfaßte seine Hand. Er lag auf dem Rücken. Lächelnd küßte sie ihn, dann schmiegte sie ihre Wange neben seiner ins Kissen. »Du siehst großartig aus.« In ihrer innigen Liebe ignorierte sie seinen elenden Zustand, nahm nur die neuen Lebensgeister wahr, die sich in ihm regten.
    »Ich habe dich so vermißt …«
    Wieviel hatte er ihretwegen erlitten … Bei diesem Gedanken mußte sie mit den Tränen kämpfen. »Von jetzt an lasse ich dich nie wieder aus den Augen.«
    »Sind wir in Sicherheit?«
    »In Roxanes Haus.«
    »Gut«, seufzte er lächelnd. »Küß mich wieder – hundertmal …«
    Nur zu gern tat sie ihm den Gefallen, bis Munro

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