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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sie, mit Ausnahme deiner unerreichbaren Majestät, eine Menge Bewerber finden.«
    Seufzend schüttelte Johnnie den Kopf. »Reden wir von was anderem. Heiratsfähige Töchter sind so ein langweiliges Thema. Hast du von Hattons Plänen gehört? Kommt er schon frühzeitig zur Parlamentssitzung?«
    »Ebenso wie Dunston und Fenshaw – vierzehn Tage, bevor es losgeht. Will Munro auch dran teilnehmen?«
    »O ja. Aber das wird man ihm vielleicht nicht erlauben, bei dem heftigen Gerangel um die Sitze. Tweedale hat die Order aus London, nur den Mitgliedern Zugang zu gewähren.« Grinsend streckte sich Johnnie in seinem Sessel. »Ich freue mich für Hatton. Sicher wird er den Engländern Feuer unterm Hintern machen. Und Munro wird wahrscheinlich mit mir nach Goldiehouse zurückreiten. Dort muß ich die Grundmauern des neuen Westflügels besichtigen. Begleitest du mich?«
    »Vielleicht nächstes Mal.«
    »Wenn Mrs. Barrett zu ihrem Mann nach Inverness zurückgekehrt ist?«
    Robbie wurde rot, aber er grinste. »Ja, danach würde es mir besser passen.«
    »Hoffentlich muß ich dir keinen Vortrag über Diskretion halten. Barrett ist zwar alt, aber nicht senil.«
    »Ein Vortrag über Diskretion aus deinem Mund? Wie faszinierend! Meinst du etwa, es sei ungehörig, mit der Frau des Kanzlers am hellichten Tag auf der High Street zu schlafen?«
    »Eigentlich hab ich’s ernst gemeint. Sieh zu, daß du dein Schwert stets in Reichweite hast – oder zieh wenigstens den Dolch aus dem Stiefelschaft. Den kannst du unters Kissen legen. Barrett kämpft zwar nicht mehr persönlich, aber er hält sich eine tüchtige Leibgarde.«
    »Keine Bange, ich werde schon aufpassen«, erwiderte Robbie mit der Nonchalance seiner Jugend.
    »Warum nimmst du nicht ein paar Männer mit, wenn du Mrs. Barrett besuchst?«
    «Unsinn …«
    »Letztes Jahr warst du nicht hier, als sich deine Liebste mit einem der Glendale Armstrongs vergnügte. Ehe er ihr Haus verließ, wurde er übel zugerichtet.«
    »Wat Armstrong?«
    »Ja. Der kann seinen rechten Arm nie mehr benutzen. Und er rang wochenlang mit dem Tod.«
    Johnnie klappte ein Rechnungsbuch zu und beugte sich vor. »Natürlich will ich nicht behaupten, Mrs. Barrett sei gefährlich, aber ihr Gemahl besitzt ein ausgeprägtes Ehrgefühl. Und das könnte dich Kopf und Kragen kosten.«
    Das Fenster hinter Johnnie ging zum geschäftigen Hafen von Leith hinaus, denn das Lagerhaus war sehr günstig gelegen, an der Küste des Firth of Forth. Nachdenklich blickte Robbie an seinem älteren Bruder vorbei. »Glaubst du, das Risiko macht einen Teil des Reizes aus? Hast du schon einmal dieses erregende Gefühl erlebt, verbotene Liebesfreuden zu genießen, den ungeschützten Rücken zur Tür gewandt?«
    »Noch nie.«
    »Und warum mußtest du dich in den letzten paar Jahren sechsmal duellieren?«
    Unbehaglich rutschte Johnnie in seinem Sessel umher. Die Rolle des weisen Ratgebers gefiel ihm nicht sonderlich. »Wie auch immer, du solltest dich in acht nehmen. Mir zuliebe, Robbie.«
    »Also gut.«
    Johnnie atmete erleichtert auf. »Dann wirst du sicher noch lange am Leben bleiben und kannst Mrs. Barretts beträchtliche Reize noch oft genießen. Wenn ich morgen nach Goldiehouse reite, lasse ich die Hälfte meiner Männer hier.«
    »Wußtest du, daß meine teure Freundin ein Jahr in Versailles verbracht hat?«
    »Und der lasterhafte Lebenswandel, den sie dort führte, ist wohl der Grund deines brennenden Interesses. In dieser Hinsicht ist Versailles unübertroffen.«
    »Willst du heute abend nicht mit uns essen? Sie spricht ausgezeichnet Französisch, mit einem bezaubernden Lispeln.«
    »Nein, danke, ich habe schon was vor.« Nach seinem letzten Gespräch mit Mrs. Barrett sah Johnnie keine Möglichkeit, ihr auf freundschaftlicher Ebene zu begegnen.
    In der vergangenen Woche hatte er ihr vorgeworfen, sie würde Robbie viel zu teure Geschenke entlocken, und ihr gedroht, wenn sie seinen Bruder ebenso zu erpressen versuche wie den jungen Tallier, würde er ihren Machenschaften einen Riegel vorschieben. Dann könnte sie den Rest ihrer Tage in Inverness verbringen, mit ihrem alten, mürrischen Ehemann.
    »Triffst du dich heute abend mit Roxie?«
    Johnnie nickte. »Ihre geistreiche Konversation entzückt mich immer wieder.«
    »Was sicher nicht zu ihren einzigen Talenten gehört.«
    »Allerdings nicht«, bestätigte Johnnie lächelnd.
    Derzeit war Roxie die beliebteste Schönheit von Edinburgh, und er wußte nicht nur ihre äußeren Vorzüge

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