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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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bis sie antworten konnte. »Danke. In der Tat, ich durfte Tanzunterricht nehmen. Das gehörte zu meinen wenigen Abwechslungen.«
    »Und jetzt, wo du Witwe bist? Amüsierst du dich nun öfter?«
    »Nein, in den letzten Monaten habe ich nur gearbeitet.«
    »Dann solltest du dich erholen.«
    »Dafür fehlt mir die Zeit.«
    »Oh, es würde nicht lange dauern.«
    »Sprechen wir vom selben Amüsement, Johnnie?« Allmählich machte ihr das Wortgefecht Spaß.
    »Ich glaube schon.«
    »Wie selbstsicher du bist.«
    »Dieses Kompliment kann ich dir zurückgeben.«
    »Nun, daran solltest du auch in Zukunft denken.«
    »Ich habe eine großartige Idee, Elizabeth. Willst du dein Bauprojekt für ein paar Tage vergessen und mich nach Edinburgh begleiten? Dort könntest du dich – amüsieren.«
    »Zweifellos«, gab sie zu. Am liebsten hätte sie die Arme um seinen Hals geschlungen und ihn leidenschaftlich geküßt, trotz des interessierten Publikums. »Aber wenn du abreist, geht mein Leben weiter. Und in meiner Selbstsucht will ich deine flatterhafte Lebensweise nicht akzeptieren. Trotzdem vielen Dank für die Einladung.«
    »Seltsam – du bist kein bißchen kokett … Könnte ich dich vielleicht doch noch umstimmen?«
    »Mein Leben lang habe ich weibliche Gesellschaft vermißt und deshalb die Kunst der Koketterie nie gelernt. Nein, du kannst mich nicht umstimmen, da du im Ruf stehst, du würdest nur mit den Frauen spielen.«
    »Also läßt du dich nicht verführen. Munro hat wohl recht, du würdest dich niemals mit einem Leibwächter im Heu wälzen.«
    »Nein«, bestätigte sie lächelnd, »ich lebe völlig enthaltsam.«
    »Das würde mir schwerfallen.«
    »Gewiß. Aber in dieser Welt werden Frauen und Männer nach ganz verschiedenen Maßstäben beurteilt.«
    »Immerhin gesteht man Witwen einige Freiheiten zu«, betonte Johnnie.
    »Keine unbegrenzten.«
    »Seit deinem Aufenthalt in Goldiehouse bist du ziemlich prüde geworden …«
    »Vernünftiger.«
    »Ich kann sehr beharrlich sein.«
    »Und ich sehr standhaft.«
    »Nun, wir werden sehen.« Er zog sie etwas enger an sich, ihre Schenkel streiften einander.
    »Soll das eine Warnung sein?«
    »Was sonst?«
    »Du nimmst kein Blatt vor den Mund …«
    »Darüber staune ich selbst. Sicher liegt’s an den drei Flaschen Wein, die ich heute nachmittag getrunken habe.«
    »Drei Flaschen? Dafür tanzt du wirklich sehr gut.«
    »Irgendwie mußte ich mir die Zeit vertreiben, weil Munros Pferd lahmte. Trinkst du Alkohol?«
    »Manchmal.«
    »Schmecken dir die Weine, die Mrs. Reid dir aus Goldiehouse geschickt hat?«
    »O ja, danke.« Wie konnte sie ihm erzählen, sie wage seinen Wein nicht mehr zu trinken? Die erste Flasche hatte eine so heiße Sehnsucht geweckt, daß Elizabeth nahe daran gewesen war, ein Pferd zu satteln und nach Ravensby zu reiten.
    »Trink doch ein Glas mit mir und erzähl mir von deinem Haus«, schlug er vor und blieb stehen.
    »Lieber nicht.«
    »Warum nicht?«
    Eine ehrliche Antwort wäre wenig sinnvoll, denn er würde ihre Schwäche ausnutzen. »Also gut, aber nur ein Glas.«
    Diese Worte hatte Johnnie Carre schon oft gehört. Das erste Zeichen der Kapitulation … Lächelnd schaute er in Elizabeths Augen, sehr zufrieden mit dem ersten Erfolg seiner Kampagne. »Nur ein einziges Glas. Rheinwein oder ein französischer Tropfen?«
    Munro schien zu beobachten, wieviel Elizabeth trank. Entschlossen näherte er sich, als Johnnie einem Lakaien bedeutete, noch einmal einzuschenken.
    Von jetzt an sprach man nur mehr über ernsthafte Dinge, zum Beispiel die Bauarbeiten, und Munro ließ sich nicht mehr abschütteln. Offensichtlich nahm er seine Rolle als Anstandsdame sehr ernst.
    Johnnie gab seine Bemühungen auf, bestellte noch eine Flasche Wein und hörte den beiden anderen duldsam zu.
    Kurz nach Mitternacht suchte Elizabeth ihr Zimmer auf, und er wandte sich grinsend zu seinem Vetter. »Mein Kompliment! Deine Ausdauer ist bewundernswert.«
    »Ich sagte doch bereits, ich würde dich unter Kontrolle halten.«
    »Wirklich, Elizabeth ist bezaubernd …«
    »Auch außerhalb deines Betts?«
    Johnnie nickte. »Und sehr gebildet.«
    »Hättest du mehr Zeit mit ihr verbracht, wäre dir das schon früher aufgefallen.«
    »Ich ging ihr ja nur aus dem Weg, um Robbie nicht zu gefährden. Natürlich hattest du reichlich Gelegenheit, sie besser kennenzulemen.«
    »Oh, du meinst, weil es nicht zu meinen Gepflogenheiten zählt, jede schöne Frau zu verführen?«
    »Dachtest du, ich wollte

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