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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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verlangen.«
    »Ich verstehe, Mylady. Offenbar haben Sie schon an alles gedacht. Nun muß ich nur noch Soldaten zusammentrommeln, die bereit sind, die Grahams zu töten.«
    »Ist das mit Schwierigkeiten verbunden?« Elizabeths Augen funkelten mutwillig, denn sie wußte ebensogut wie Redmond, wie oft die Grahams über die Viehherden Northumbria herfielen und sich an fremdem Eigentum vergriffen.
    Lachend schüttelte er den Kopf. »Oh, ich werde mich des Ansturms kaum erwehren können.«
    Elizabeth verschob das Gespräch mit George Baldwin um zwei Wochen. Ehe sie einen Teil ihrer Freiheit einem Mann verkaufte, dem sie keine tiefen Gefühle entgegenbrachte, wollte sie ihrer Schwangerschaft sicher sein.
    Während dieser Zeit lebte sie in ständiger Angst, hielt Ausschau nach unwillkommenen Reitern, lauschte den Schritten der nächtlichen Patrouillen und ließ sich von Redmond zeigen, wie man mit einer Muskete umging. Was mochte Matthew planen?
    Bald hatte Redmond sein Heer um hundert gut ausgebildete Männer verstärkt, und Three Kings glich einer belagerten Festung.
    Das fiel George Baldwin sofort auf. An einem milden Herbsttag Mitte September betrat er Elizabeths Salon, trotz seines Reichtums schlicht gekleidet, in brauner Wolle und einem einfachen Leinenhemd. »Offensichtlich wollen Sie sich ohne Englands Hilfe verteidigen, wenn Schottland uns den Krieg erklärt«, scherzte er und zog seine Reithandschuhe aus. »Eine hartgesottene Schar, die Sie da um sich versammelt haben …«
    »Nur eine Vorsichtsmaßnahme«, erwiderte sie zweideutig. Noch war sie nicht bereit, die beklemmende Wahrheit zu verraten.
    »Eine Maßnahme gegen den Krieg?«
    »Gegen die Zukunft.« Wieder gab sie ihm eine ausweichende Antwort, und ehe er das Verhör fortsetzen konnte, fragte sie: »Tee oder Cognac?«
    Nachdem er sich für Cognac entschieden hatte, schenkte sie ihm ein großzügig bemessenes Quantum ein. Sie dachte, vielleicht sollte er sich stärken, bevor sie ihm ihren Entschluß mitteilte. Zunächst sprachen sie über das idyllische Herbstwetter, die Ernte, das Befinden der Königin, die an schwerer Gicht litt.
    Schließlich bemerkte George: »Diese sonnigen Tage müssen Ihnen guttun, Elizabeth, denn Sie strahlen geradezu. Wie Sie wissen, macht sich Anne ständig Sorgen um Ihre gertenschlanke Figur und Ihren mangelnden Appetit, meine Liebe. Nicht, daß ich ihr zustimmen würde. In meinen Augen sind Sie immer wunderschön. Aber jetzt blühen Sie richtig auf. Und das steht Ihnen sehr gut.«
    Sie errötete schuldbewußt, da sie ihm noch immer nicht gestanden hatte, was die Veränderung bewirkte. »Danke, George. Ja, ich fühle mich großartig.« Während sie ihn betrachtete, überlegte sie, daß er viel zu klein war und die falsche Haarfarbe hatte. Ein hochgewachsener Mann mit ebenholzschwarzem Haar müßte ihr gegenübersitzen … »Übrigens, meine körperliche Verfassung ist einer der Gründe, warum ich Sie eingeladen habe«, fügte sie rasch hinzu, ehe sie in irrationalen Träumen versinken konnte.
    »Großer Gott, Sie sind doch gesund?« fragte er erschrocken.
    »O ja. Aber ich muß ein heikles Problem mit Ihnen besprechen.«
    »Natürlich stehe ich Ihnen zur Verfügung. Und zwischen Freunden gibt es keine heiklen Dinge. Wenn ich mir auch wünsche, wir wären mehr als nur Freunde.«
    »Nun, es geht um unsere Beziehung …«, begann sie zögernd. »Und ich möchte Ihnen einen ungewöhnlichen Vorschlag machen …«
    »Ja?« Gespannt beugte er sich vor und stellte das Cognacglas ab.
    »Also, ich wäre bereit, Sie zu heiraten, George …«
    »O Elizabeth, Sie wissen, wie sehnlich ich auf Ihr Jawort warte!« unterbrach er sie eifrig.
    »Aber da ist noch etwas zu klären.«
    »Das dachte ich mir – nachdem Ravensby hier war.«
    Bestürzt hob sie die Brauen. »Offenbar gibt es keine Geheimnisse.«
    »Sorgen Sie sich nicht, Elizabeth, ich habe keinerlei Klatschgeschichten gehört. Also brauchen Sie einen Ehemann.«
    »Dies ist nicht der Grund, warum ich Sie heiraten möchte«, erwiderte sie und schlang nervös die Finger eineinander. Wie sollte sie einem ungeliebten Mann erklären, sie würde seinen Antrag niemals annehmen, wenn sie ihr ungeborenes Kind nicht schützen müßte?
    So diplomatisch wie möglich berichtete sie von Matthew Grahams Drohungen, und er hörte höflich zu, obwohl es ihm völlig gleichgültig war, warum er sie heiraten sollte.
    »Seien Sie versichert, es wäre mir eine Ehre, Ihre Interessen am Hof zu vertreten. Allein

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