Flehende Leidenschaft
Gesellschaft ihrer Zofe. Sie sehnte sich nur nach Johnnie. Plötzlich begann sie zu lächeln, denn soeben war ihr eingefallen, wie sie ihrem Mann – und sich selbst eine Freude bereiten konnte. Sie sprang aus dem Bett, zündete die Kerzen an und warf einige Kohlen ins Kaminfeuer. Um ihr Vorhaben zu verwirklichen, brauchte sie ein warmes Zimmer.
Sie trat vor den venezianischen Spiegel und betrachtete ihren Körper, die zarte Haut, noch rosig vom Schlaf. Dann öffnete sie die Tür zum Ankleidezimmer, damit sie hörte, wann ihr Mann zurückkam, und stellte einen silbernen Kandelaber auf den Toilettentisch. In einer Schublade häuften sich die Juwelen, die Johnnie ihr geschenkt hatte. Sie legte die Perlenohrringe an. Aber die sah man nicht, wenn ihr Haar auf die Schultern fiel. Also steckte sie ihre Locken mit den neuen Jadespangen hoch. Dieser schöne Schmuck mit den eingravierten Blumen hatte einmal einer chinesischen Prinzessin gehört.
Zufrieden musterte sie ihr Spiegelbild, die tropfenförmigen Perlen, die an Diamanten hingen. Als sie den Kopf bewegte, glitzerten sie im Kerzenlicht. Nun legte sie die Goldkette mit einem emaillierten Medaillon um den Hals, das Geschenk vom Heiligen Abend, und strich über die eingravierte Inschrift – ›Fidel Iusq A La Mort‹, Treu bis zum Tod. Gerührt über das liebevolle Versprechen, ließ sie das Medaillon zwischen ihre nackten Brüste fallen.
Sie steckte zwei Ringe an ihre Finger, einen seltenen gelben Diamanten und einen siamesischen Rubin in dunklem Rot. Wie Johnnie erklärt hatte, war es im Herkunftsland dieses Steins nur Königen gestattet worden, solche Juwelen zu tragen.
Dann schlang sie einen antiken Gürtel aus gelbem Bernstein um ihre Hüften und schloß die Schnalle aus Gold und Türkisen, die ein ägyptisches Muster zeigte. Jedes Handgelenk wurde mit einem Armband geschmückt. Eines bestand aus Gold und Emaille, das andere aus violetten Saphiren.
Ein drittes Armband aus schweren Goldgliedern mit herzförmiger Schließe legte sie um einen Fußknöchel. Zuletzt wand sie die Perlenschnüre um den Hals, die Johnnie ihr am achten Tag nach dem Heiligen Abend verehrt hatte, und drapierte sie über ihre Brüste.
Während sie in den Spiegel blickte, fühlte sie sich wie ein kostbar verpacktes Weihnachtsgeschenk, und dieser Gedanke erregte sie.
Wenig später hörte sie Johnnies Schritte im Nebenraum. Als er auf die Schwelle des Ankleidezimmers trat, wandte sie sich zu ihm. »Frohe Weihnachten, mein Herr.«
Grinsend zog er seine schwarzen Lederhandschuhe aus und ließ seinen Blick über ihren nackten, reichgeschmückten Körper wandern. »Wäre ich über deine Pläne informiert gewesen, hätte ich meine Rennpferde im Stich gelassen.«
»Oh, du bist gerade rechtzeitig heimgekommen«, erwiderte sie und posierte dramatisch, wie eine junge Kleopatra. »Noch hast du nichts versäumt.«
»Welch ein Glück! Also hast du auf mich gewartet?«
»Voller Sehnsucht …« Anmutig ging sie zu ihm, mit wiegenden Hüften.
»Gleich stehe ich dir zu Diensten«, versprach er, öffnete die Knöpfe seines Mantels und zog ihn aus. Achtlos ließ er ihn fallen. »Gib mir nur ein bißchen Zeit, damit ich mir die Hände wärmen kann. Sonst wären dir meine Liebkosungen unangenehm.«
»Nein«, flüsterte sie, »faß mich mit deinen kalten Händen an.«
Ihre atemlosen Worte, die halb geschlossen, von Leidenschaft verschleierten Augen weckten ein ungestümes Verlangen, und er schob seine Finger zwischen ihre warmen Schenkel.
Zunächst zuckte sie zusammen, als sie die winterliche Kälte seiner Haut spürte, dann richteten sich ihre Brustwarzen auf, wie unter einem Eisregen. In ihrem Bauch breiteten sich heiße Wellen aus.
Langsam drangen Johnnies Finger in sie ein, und Elizabeths Lustschrei schürte seine Begierde. Ihr Körper stützte sich auf seine Hand, ihre Knie gaben nach, und er hob sie ein wenig hoch, während er seine Fingerspitzen aufreizend bewegte.
»Schling deine Arme um mich«, bat er. Sofort gehorchte sie und klammerte sich an ihn. Er trug sie zu einem Sofa, bettete sie in die weiche Polsterung, kostete ihre süßen Lippen. Dann zog er seine Hand zurück und umfaßte ihr Kinn. »So ein schönes Weihnachtsgeschenk habe ich noch nie bekommen.«
Ihr eigener Duft, der seinen Fingern anhaftete, stieg ihr in die Nase und entfachte animalische Gelüste. »Küß mich!« hauchte sie, und er erfüllte ihren Wunsch, sanft und ohne Hast. Er war immer viel geduldiger als sie, hielt sich
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