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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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helfen. Weder ihr noch Jerry oder sonst einem der bekannten Gesichter, die sich um ihn herum aufbauten.
    Jamie Roth, Harold Gomez, Lizzie Jennings...
    Und wie sie alle hießen...
    Nein, dachte Andy, das Einzige, was er noch tun konnte, war, seinen eigenen Arsch in Sicherheit zu bringen.
    Er trat noch einen weiteren Schritt zurück, als es passierte:
    Kräftige Pranken umschlangen seine Knöchel. Es war ein fester Griff, der Andy schlagartig aus dem Gleichgewicht brachte. Als er an sich hinabsah, konnte er einen weiteren Vampir erkennen, der aus dem wogenden Meer der Schatten emporgestiegen war. Er hielt seine Knöchel fest umklammert und zerrte mit einer Kraft daran, der Andy nichts entgegnen konnte. Stattdessen wedelte er aufgebracht mit den Armen und versuchte, sich auf den Beinen zu halten.
    Doch es war bereits zu spät. Er war nicht darauf gefasst gewesen und die Kreatur hatte ihn komplett übe rrumpelt. Er hatte keine Chance zu entkommen.
    Noch im Fallen konnte Andy sehen, wie die Kette aus seiner geöffneten Hand glitt. Er versuchte noch einmal , danach zu greifen, doch das heiße Metall schlüpfte ihm durch die Finger, segelte durch die Luft und fiel schließlich zu Boden.
    Verdammt...
    Keine Sekunde darauf geschah mit Andy dasselbe.
    Noch während er ausgestreckt auf dem Rücken lag, konnte er sehen, wie die Schatten um ihn herum allmählich dichter wurden. Die Vampire umzingelten ihn von allen Seiten und machten eine Flucht unmöglich.
    Andy sah sich sofort um und suchte nach der Kette . Immerhin, dachte er, war sie die einzige Lebensversicherung, die er in diesem Augenblick überhaupt noch hatte.
    Doch es war aussichtslos:
    Völlig aussichtslos sogar...
    Die Kette lag gute drei Meter von ihm entfernt im Sand. Ihr goldener Schein war der einzige Keil, der das Meer von Vampiren teilte, das unentwegt auf ihn zuschoss. Es war zugleich ein Meer von Gesichtern, die Andy sein ganzes Leben lang gekannt hatte. Freunde, Nachbarn, Lehrer und Bekannte – allesamt gefangen in der Agonie ihres Wahnsinns und ihrer unerschöpflichen Gier nach Blut.
    In diesem Augenblick wusste Andy, dass er sterben würde. An dieser Gewissheit war nicht mehr zu rütteln. Doch angesichts der Alternativen, dachte er kurz, war der Tod durchaus vertretbar. Auch wenn er mit seinen elf Jahren vielleicht noch nicht allzu viele Gedanken daran verschwendet hatte, so glaubte er nicht, dass es allzu schlimm sein würde.
    Ein kurzer Schmerz, Dunkelheit, Tod.
    Das war alles.
    Damit, dachte Andy, konnte er durchaus...
    ... sterben!
    Schließlich schloss er die Augen und wartete darauf, dass sein Leben in Sekundenbruchteilen an ihm vorbeizog. Denn genau das war es schlie ßlich, dachte er, was in Filmen geschah, kurz bevor der Held endgültig den Löffel abgab.
    Er wartete, doch nichts geschah:
    Keine rasche Abfolge von Bildern, keine Zusammenfassung der Höhepunkte – nichts.
    Stattdessen sah er lediglich das Gesicht seiner Mutter. Sie lächelte ihm zu und der Anblick sorgte schlagartig dafür, dass all seine Ängste schwanden.
    Auch gut...

103.
     
    Die Kreaturen hatten Andy umzingelt.
    Es war ein brodelndes Durcheinan der von Leibern, das sich um den Jungen drängte und kurz davor war, sich auf ihn zu stürzen.
    Claire wusste, dass sie handeln musste.
    Sie musste etwas unternehmen, um ihn zu retten.
    Schnell...
    Klar, dachte sie, Andy hatte dieses Unheil selbst heraufbeschworen: Er hatte sich mit George eingelassen und ihre Kette geraubt. Erst dadurch war er in die missliche Lage geraten, in der er sich in diesem Augenblick befand.
    Ohne Zweifel...
    Doch Claire wusste, dass das nicht der richtige Zeitpunkt war, um Andy Vorhaltungen zu machen.
    U nd sei es auch nur in Gedanken...
    Was er auch getan hatte, dachte sie, es war nicht seine Schuld. Immerhin war er nur ein Kind, das mit allen Mitteln versuch t hatte, am Leben zu bleiben. George hingegen war ein übermächtiges Monster, das Jahrzehnte damit zugebracht hatte, Menschen zu jagen und sie zu manipulieren. Seine Kräfte waren im Laufe der Zeit gewachsen und nicht zuletzt deswegen glaubte Claire, dass Andy wahrscheinlich eine leichte Beute für ihn gewesen war.
    George hatte ihm einfach seinen Willen aufgezwungen und ihn zu einem Werkzeug gemacht, dessen er sich nach Belieben bedienen konnte.
    Und jetzt, da er seinen Auftrag erfüllt hatte, schien es so, als hätte er keine Verwendung mehr für ihn.
    Außer als Appetithappen für Zwischendurch...
    „Was zur Hölle geht da drin vor?“, fragte

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