Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)
Peter und riss Claire aus ihren Gedanken. Er duckte sich neben ihr an die Felswand und ließ das Spektakel für keine Sekunde aus den Augen. Währenddessen war sein Gesicht in einem Ausdruck blanken Entsetzens erstarrt.
„ Hölle - das trifft es eigentlich ganz gut“, sagte Claire schließlich und brachte das Gewehr in Anschlag.
Peter folgte sofort ihrem Beispiel.
Anschließend wechselten sie einen kurzen letzten Blick. Worte schienen in diesem Moment absolut überflüssig – denn auch so wussten beide ganz genau, was zu tun war.
Sie hielten noch eine Sekunde lang inne.
Hoffentlich geht alles gut...
Gleich darauf stürmten sie los:
Sie verließen ihre Deckung und betraten die steinerne Kathedrale, deren Wände in den goldenen Lichtschein getaucht waren, der noch immer von der Kette ausging.
Die Absätze ihrer Schuhe erzeugten ein dumpfes Pochen, das als Echo durch den Raum hal lte und schlagartig die Aufmerksamkeit all der Vampire auf sich zog.
Die Kreaturen wandten sich sofort um und blickten in ihre Richtung. Dutzende Augenpaare fixierten Claire und Peter und keine Sekunde darauf kamen sie auch schon auf sie zu.
Doch sie taten es langsam und vorsichtig, so als wüssten sie bereits, dass ihre neuen Opfer nicht komplett wehrlos waren. Schlagartig zerstoben sie in alle Richtungen und begannen, sie zu umzingeln.
Doch trotz des Durcheinanders konnte Claire sehen, dass ihr Plan aufgegangen war:
Gott sei Dank...
Die Vampir e ließen sofort von Andy ab. Es schien beinahe so, als wüssten sie, dass in diesem Augenblick keine unmittelbare Gefahr mehr von dem Jungen ausging.
Stattdessen galt ihr ganzes Interesse Peter und ihr.
Sie bildeten eine geschlossene Front und kamen langsam auf sie zu. Es war ein regelrechter Wall von Leichen, der sich vor ihnen aufgebaut hatte. Mit jeder Sekunde verringerten sie den Abstand und Claire wusste insgeheim, dass ein direkter Angriff unmittelbar bevorstand.
Mit Sicherheit...
Und genau das, dachte sie, galt es um jeden Preis zu verhindern.
Sie presste den Gewehrkolben fest an ihre Schulter und biss die Zähne zusammen.
Dann eröffnete sie das Feuer – mit jener Waffe, die noch vor einer Stunde Roger gehört hatte:
Das riesige Gewehr donnerte los und deckte die Vampire vor ihr mit einer vollautomatischen Salve ein. Die Kugeln zischten durch das Dämmerlicht des riesigen Raumes, während die Schüsse wie Querschläger von den Wänden hallten.
Claire konnte sehen, wie die Projektile die toten Leiber der Vampire durchsiebten. Einer nach dem anderen blieb wie erstarrt stehen, während allmählich Flammen aus den Einschusslöchern züngelten und sie von innen heraus verbrannten.
Gleich darauf bekam die geschlossene Front die ersten Risse.
Todesschreie hallten durch den Raum, während sich die getroffenen Kreaturen auf dem Boden wanden. Sie brannten inzwischen lichterloh und Claire konnte sehen, dass das Feuer auch auf die anderen Vampire übersprang. Mit einem Mal war der Kampfgeist der Monster gebrochen. Stattdessen wirbelten sie herum und versuchten, die Flammen zu löschen – unkoordiniert und jeder für sich. Sie warfen sich gegen die Wände, wälzten sich im Sand und schwebten durch die Luft.
Doch es war aussichtslos. Denn jede ihrer Regungen schien das Feuer nur noch weiter zu schüren.
So ist’s recht: Brennt , ihr Mistviecher...
Und als wäre das alles nicht schon genug, drückte Claire immer wieder den Abzug und sorgte dafür, dass keine einzige der Kreaturen entkam.
Und obwohl sich alles innerhalb von Sekundenbruchteilen abspielte, huschte Claires Blick dennoch immer wieder über das Meer entstellter Fratzen, die unentwegt schrien und sich vor Schmerzen wanden. Trotz des Lärms und der Hektik versuchte sie verzweifelt, George zu finden. Doch so sehr sie sich auch anstrengte – sie konnte ihn nirgends entdecken.
Dennoch ahnte sie, dass er in diesem Augenblick wahrscheinlich ganz in ihrer Nähe war und dieses schreckliche Schauspiel von einem sicheren Versteck aus beobachtete. Claire schien es beinahe so, als könnte sie seine Präsenz spüren:
Es war ein eisiger Anflug von Kälte, der immer mehr ihre Gedanken durchzog und dafür sorgte, dass sich ihre Nackenhaare aufrichteten. Und genau dieses Gefühl sorgte auch dafür, dass ihre Zuversicht stieg. Mit einem Mal war sie sich sicher, dass sie ihn finden würde - ganz egal, wo er sich auch versteckte. Deswegen ließ sie nicht locker und feuerte immer weiter in das brodelnde Durcheinander, das in dem Raum
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