Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)
Ort des Geschehens zu gelangen. Nach mehreren Monaten, in denen seine gesamte Arbeit im Sande verlaufen war, dachte Peter, war das ein enormer Fortschritt.
Trotzdem war er überrascht, wie schnell alles auf einmal passierte. In dem einen Augenblick hatte er noch daran gedacht, den Fall endgültig abzugeben und keine fünf Minuten später war er plötzlich wieder im Rennen.
Wir haben eine Spur zu Claire Hagen.
Viel mehr hatte Davis nicht gesagt.
Denn gleich darauf ging alles sehr schnell. Plötzlich hatte er es verdammt eilig, zum Flughafen aufzubrechen. Peter war gerade noch genügend Zeit geblieben, um sein Jackett anzuziehen und den kleinen Koffer unter dem Schreibtisch hervorzuholen. Den Koffer, der laut interner Anweisung des FBI jederzeit gepackt bereitstehen sollte, falls einer der Beamten kurzfristig verreisen musste.
Anschließend waren sie sofort aufgebrochen und aus i rgendeinem unerklärlichen Grund war es Peter gar nicht so wichtig gewesen, sofort sämtliche Einzelheiten zu erfahren.
Er wusste immerhin, dass am JFK ein Flugzeug für sie bereit stand und er ahnte, dass Davis und er sich die Flugzeit nicht damit vertreiben würden, Erdnüsse zu futtern und Tomatensaft zu trinken. Vielmehr, dachte er, würde Davis ihn während des Fluges in alles einweihen, was er wissen musste. Er würde ein kurzes Briefing abhalten und ihn auf den neuesten Stand der Ermittlungen bringen.
Obwohl ihm unzählige Fragen u nter den Fingernägeln brannten wie glühende Nadeln lehnte er sich zurück und versuchte, ein wenig zu entspannen.
Doch es wollte ihm einfach nicht gelingen.
Denn je näher sie dem Flughafen kamen, umso mehr wuchs seine Aufregung.
5 .
Sein Arm war gebrochen.
Obwohl Teddy Barnes kein Arzt war, war er sich bei der Diagnose auf Anhieb sicher. Er konnte den Arm kaum noch bewegen und trotz des Schocks spürte er klar und deutlich, wie die Knochen unter Haut knirschend aneinanderrieben.
Selbst die kleinste Berührung entfachte einen regelrechten Feuersturm des Schmerzes, der ihm den Verstand vernebelte und es ihm beinahe unmöglich machte, einen klaren Gedanken zu fassen.
Doch Teddy war von Natur aus zu zäh, um sich von ein paar gebrochenen Knochen unterkriegen zu lassen. Als wäre das allein nicht schon genug gewesen, so erfüllten ihn die Erfahrungen der letzten Wochen mit einer zusätzlichen Kraft, die dafür sorgte, dass es ihm trotz der Schmerzen gelang, sich wieder aufzurappeln.
Anschließend atmete er ein paar Mal tief durch und machte sich dann daran, das Motorrad zu suchen. Es war stockfinster und nur im Westen zeichneten sich schwach die dunklen Silhouetten der Rockys ab. Am Himmel hingegen funkelten Milliarden Sterne – so viele, wie sie Teddy seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatte. Zumindest nicht, seitdem er aus dem vietnamesischen Dschungel zurückgekehrt war.
Der grünen Hölle...
Doch in diesem Augenblick hatte er keinen Sinn für die Pracht, mit der sich der Himmel über ihm schmückte. Vielmehr wusste er, dass er um jeden Preis das Motorrad finden musste, wenn er den Schmerz besiegen wollte, der in seinem Arm brannte.
Denn im Topcase des Motorrads befand sich ein Erstehilfekoffer, der allerlei Verbandszeug enthielt, mit dem er seinen Arm zumindest vorläufig schienen konnte. Darüber hinaus enthielt er auch noch ein Päckchen Schmerztabletten. Es waren gewöhnliche Tabletten, wie man sie in jedem Drugstore ohne Rezept kaufen konnte. Vor allem deswegen glaubte Teddy nicht gerade daran, dass sie eine überragende Wirkung haben würden.
Trotzdem, dachte er, war es besser als nichts.
Und wenn sie nicht halfen, dann würde er sich schon zu helfen wissen. Denn wenn er ein bisschen Glück hatte, dann war die Flasche Whiskey, die er an einer Raststätte in Ohio gekauft hatte, heil geblieben. Wenn das der Fall war, dachte Teddy, dann wären die Schmerzen bestimmt bald Geschichte.
Eigentlich hatte er sich vorgenommen, die Flasche erst am Ende seiner Reise zu öffnen.
Wenn er den Pazifik erreicht hatte...
Gleichzeitig wusste Teddy aber auch, dass der Teufel in der Not auch Fliegen fraß. Zudem, dachte er, war es nicht der richtige Zeitpunkt, um sich einer derartigen Schwärmerei hinzugeben. Immerhin hatte er Schmerzen und der Whiskey würde diese mit Sicherheit lindern.
So einfach war das...
Er schaute sich um und wartete einige Augenblicke darauf, dass sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Er ließ sich Zeit dabei, weil er wusste, dass es manchmal bis zu vier
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