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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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in die Dunkelheit.
    Dunkelheit... oh mein Gott.
    Obwohl er inzwischen bereits das Ortszentrum erreicht hatte, war es ihm nicht früher aufgefallen. Doch dafür kam die Eingebung dann auch mit unerbittlicher Härte: In der gesamten Stadt brannte keine einzige Straßenlaterne. Die Hauptstraße und sämtliche anderen Gässchen und Wege, die von ihr abgingen, lagen in vollkommener Dunkelheit.
    Hätte er die Taschenlampe nicht dabei gehabt, dachte Teddy, wäre er vielleicht mitten durch die Stadt spaziert, ohne es überhaupt zu bemerken. Er wäre einfach weitergelaufen, bis ihn irgendwo in der Wüste endgültig die Kräfte verlassen hätten.
    Adrenalin schoss auf der Überholspur durch seinen Körper bei diesem Gedanken und lichtete den Whiskey-Nebel, der sich auf seinen Verstand gelegt hatte. Und die Angst, die er bis dahin ausgesperrt hatte wie einen lästigen Bibelverkäufer verschaffte sich umgehend Eintritt.
    Ganz ruhig Teddy, immer mit der Ruhe. Es gibt bestimmt eine plausible Erklärung für das alles.
    „Ja und welche?“ , fragte sich Teddy. Die Sekunden verstrichen, doch ihm wollte einfach nichts einfallen. Deswegen beschleunigte er einfach seinen Schritt. Die Absätze seiner Motorradstiefel hallten von den Häuserfassaden wider und erzeugten ein gespenstisches Echo. Je schneller Teddy lief, umso mehr hörte es sich an, als würde ein ganzes Gespann von Pferden durch die Straße galoppieren.
    Gäule – so schwarz, wie die Nacht selbst.
    Er passierte gerade das Rathaus von Plain Rock, als er zu seiner Linken einen hellen Schein erblickte. Er drehte sich um und sah , dass am Ende der Seitenstraße die Fenster eines Gebäudes hell erleuchtet waren.
    Doch das war nicht alles: Denn über dem Gebäude, etwa in der Höhe des dritten Stockwerks, leuchtete zudem eine grelle Neonreklame in geschwungener Schrift.
    „ PLAIN ROCK INN Motel“ stand dort geschrieben.
    Nur der Buchstabe „L“ schien einen leichten Wackelkontakt zu haben. Denn alle paar Sekunden begann er zu flackern und ging schließlich ganz aus.
    P.AIN ROCK...
    Dennoch überlegte Teddy nicht lange. Er änderte seine Richtung, verließ die Hauptstraße und ging auf das Gebäude zu. Allein die Tatsache, dass darin Licht brannte, war für ihn ein sicheres Anzeichen dafür, dass sich dort auch jemand aufhielt. Jemand , der ihn vielleicht ins Krankenhaus bringen konnte, damit wiederum ein anderer Jemand einen Blick auf seinen gebrochenen Arm werfen konnte.
    Eine hübsche Krankenschwester vielleicht.
    Bereits nach der Hälfte des Weges reichte das Licht des Motels aus, um die Straße zu beleuchten. Teddy schaltete seine Taschenlampe aus und verstaute sie in seiner Motorradjacke. Dann setzte er seinen Weg fort.
    Keine zwei Minuten spät er hatte er das Gebäude erreicht. Er blieb einige Augenblicke vor dem Eingang stehen und schaute sich um.
    Noch immer war nichts zu sehen.
    Die Straße hinter ihm lag immer noch verlassen da, wie die Straße in einer der Städte, die zu Versuchszwecken errichtet wurden, um die Wirkung von Atombomben zu testen.
    Vielleicht bist du ja in einer dieser Städte gelandet , Ted!
    Doch das schien ihm unwahrscheinlich und er verwarf den Gedanken sofort wieder. Er wusste, dass seit den 60er Jahren keine Atombomben mehr in der Atmosphäre getestet wurden.
    Zumindest behaupten das die Arschlöcher aus Washington...
    Anstatt weiterhin auf die Ausgeburten seiner verängstigten Fantasie zu achten, ging Teddy zum Eingang des Hotels, riss die Tür auf und betrat die Rezeption.
    Das g relle Licht der Halogenlampen brannte ihm in den Augen und es dauerte einige Augenblicke, bis er sich daran gewöhnte. Anschließend setzte er seinen Weg fort, bis er an der Empfangstheke angelangt war.
    Er blickte hinter die Theke, konnte aber niemanden sehen. Die Rezeption war nicht besetzt. Er überlegte, ob er nach jemandem rufen sollte, entschied sich jedoch dagegen.
    Es wird sicher bald jemand auftauchen, dachte er und lehnte sich einige Augenblicke an die Theke. Als er sich wieder umdrehte, zuckte er vor Schreck zusammen und sein Herz verkrampfte sich in seiner Brust:
    Ein Junge stand hinter ihm im Gang und starrte ihn an.
    Auf den ersten Blick war er nicht älter als zehn oder elf. Er hatte dunkle Haare und blaue Augen. Doch das alles nahm Teddy nur am Rande wahr. Denn es gab da auch etwas anderes – etwas , das seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Der Junge hielt es mit beiden Händen umklammert und zeigte damit auf ihn.
    Teddy brauchte nicht

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