Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)
lange, um zu erkennen, um was es sich bei diesem Gegenstand handelte:
Was zum Teufel geht hier vor?
Es war ein Revolver.
Ein riesiger Revolver mit einem langen Lauf.
Und was das Schlimmste war:
D er Junge zielte damit genau auf seinen Kopf.
8.
Am Flughafen in Albuquerque hatte ein Wagen des Sheriff-Departments auf sie gewartet. Am Steuer saß ein Schwarzer mit Stiernacken, der auf der gesamten Fahrt zum Krankenhaus kein einziges Wort verlor und nur auf die Straße blickte.
Währenddessen saßen Davis und Peter auf der Rückbank und schwitzten, was das Zeug hielt. Obwohl es inzwischen knapp nach Mitternacht war, war es stickig und brütend heiß. Sie hatten New York bei frühlingshaften Temperaturen verlassen und sich in einem Glutofen wiedergefunden, in dem es selbst nachts unausstehlich heiß war.
Peter suchte nach der Kurbel, um das Fenster ein Stück weit zu öffnen. Doch seine Suche blieb ohne Erfolg. Gleich darauf fiel ihm auch ein, wieso : Sie saßen auf dem Rücksitz eines Streifenwagens und das hieß: Keine Kurbeln und auch ansonsten keine Möglichkeiten, die Tür zu öffnen.
Willkommen auf der anderen Seite des Gesetztes, mein Freund...
Peter wischte sich den Schweiß aus der Stirn und lockerte seinen Krawattenknoten. Als der Wagen schließlich auf den Parkplatz des Krankenhauses einbog, war sein Hemd völlig durchgesch witzt und klebte ihm am Körper.
Empfangen wurden sie von einem Hünen, der sich als Sheriff John Mad ison vorstellte. Er schüttelte Peter so fest die Hand, als wollte er ihm gezielt jeden einzelnen Knochen darin brechen. Während Peters Schmerzen langsam abebbten, bahnten sie sich den Weg durch die endlos langen Krankenhauskorridore, in denen es nach Desinfektionsmittel und Erbrochenem roch.
Schließlich kamen sie zu einer Tür, die von mehreren Männern in Uniform belagert wurde. Peter merkte gleich, dass alles vertreten war, das im Staate New Mexiko eine Dienstmarke tragen durfte: Streifenpolizisten, Leute vom Sheriff-Department und einige State Trooper tummelten sich dort im Gang, tranken Kaffee und lasen Zeitung. Sie alle blickten nahezu zeitgleich auf und starrten sie mit finsteren Mienen an. Und Peter wusste auch, warum sie das taten:
Es war typisches R evierverhalten, wie er es in seiner Karriere schon oft erlebt hatte. Die Leute vor Ort mochten es einfach nicht, wenn Außenstehende ihre Nasen in ihre Angelegenheiten steckten. Sie wollten unter sich bleiben und ihr eigenes Süppchen kochen. Dass das FBI aufkreuzte, bedeutete für sie aber, dass es ein für allemal vorbei war mit der Heimlichtuerei. Die Bundespolizei war da – die Jungs in strahlender Rüstung, die ihre Fühler nur ausstreckten, wenn es um die richtig großen Fälle ging.
Und genau DAS ging ihnen mächtig gegen den Strich.
Peter konnte das Unbehagen der Männer irgendwie sogar verstehen. Dennoch änderte das nichts an seinem Unbehagen, mitten in der Nacht dort aufzukreuzen und ihnen womöglich unter die Nase zu reiben, wo sie versagt hatten. Während sie sich den Männern näherten, legte sein Herz einen Schlag zu und seine Hand verkrampfte sich um den Griff seines Aktenkoffers.
Sheriff Madison hingegen ließ sich davon zum Glück nicht beirren. Er bahnte sich seinen Weg direkt durch ihre Mitte und betrat das Krankenzimmer.
Davis und Peter folgten ihm.
Es war ein kleines Zimmer, in dem nur zwei Betten waren. Beide waren belegt. In dem einen lag ein Mann mit einem Kopfverband. Bei dem anderen, dachte Peter, musste es sich um den Meisterschützen handeln, der sich selbst angeschossen hatte. Denn sein Bein war dick eingegipst und mit mehreren Schlingen an einem Gestell fixiert, das am Fußende des Bettes aufragte. Beide Männer sahen sie mit großen Augen an und Peter konnte sofort die Angst in ihren Augen sehen. Es war die Angst davor, dachte Peter, gleich mit dem eigenen Versagen konfrontiert und ausgequetscht zu werden wie eine Zitrone an einem heißen Tag.
Etliche Blumenvasen standen in dem kleinen Raum und verströmten ein Durcheinander von Düften, das Peter bereits beim ersten Atemzug die Kehle zuschnürte.
„Guten Abend, Gentlemen“, sagte Sheriff Madiso n, „das hier sind Chief Supervisor Edgar Davis und Special Agent Peter Morgan vom FBI. Sie haben den weiten Weg aus New York City auf sich genommen, um das geradezubiegen, was ihr beiden Kindsköpfe verbockt habt. Obwohl ich nicht euer Vorgesetzter bin, erwarte ich von euch, dass ihr mit ihnen kooperiert und ihnen alles sagt, was
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