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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Ermittlungen einmischte. Doch dass er derart die Fassung verlieren würde, hatte Peter nicht geahnt.
    „...mischen sich in unsere Ermittlungen ein, obwohl dieser Fall augenscheinlich keine Belange der nationalen Sicherheit berührt.“
    „Reg dich nicht so auf , Eddie“, sagte Peter, „versuch lieber, etwas über diesen Walter Ginsberg herauszufinden. Irgendetwas, was mir dabei helfen könnte, herauszufinden, wie dieser Typ so tickt.“
    „ Wird sofort erledigt, Peter. In der Zwischenzeit hältst du die Flossen still und sorgst dafür, dass wir von diesem Arschloch nicht ausgebootet werden. Es passiert immer wieder, dass die Typen von Homeland Security Fälle an sich ziehen. Vor allem wenn sie so medienwirksam sind wie dieser.“
    „Ist gut“, sagte Peter, „ich versuche mein Bestes.“
    „Gut, lass dich von diesem Mistkerl nicht unterkriegen und halt mich bitte auf dem Laufenden.“
    „Wird gemacht“, sage Peter.
    Dann legte er auf.
    Insgeheim wusste er, dass es ein Fehler gewesen war, Davis über die Einmischung von Ginsberg zu informieren. Trotzdem war es eine Vorschrift, dachte er, über die er sich nicht einfach hinwegsetzen durfte. Zumindest dann nicht, wenn ihm in nächster Zeit etwas an einer Beförderung lag. Und das tat es, dachte er. Denn obwohl er erst 38 Jahre alt war, war er es inzwischen leid, ständig nur im Außendienst zu arbeiten. Schon seit einiger Zeit sehnte er sich nach einer Aufgabe, bei der er etwas mehr zur Ruhe kommen konnte.
    Irgendwas im Innendienst – vielleicht in der Abteilung für Finanz strafsachen und Steuervergehen...
    Obwohl dieser Gedanke verlockend war, ließ sich Peter dadurch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sein Wunsch nicht allzu bald in Erfüllung gehen würde. Vielmehr würde er noch einen Haufen hartnäckiger Fälle knacken müssen, dachte er, bis sich Davis dazu durchringen konnte, ihn endlich zu versetzen.
    Allein beim Gedanken daran musste er seufzen.
    Anschließend verstaute er das Mobiltelefon in seiner Westentasche, verließ die Hotellobby und trat hinaus auf die Straße, wo Ginsberg in einem Mietwagen auf ihn wartete.
    Peter ging zum Kofferraum des Wagens und versuch te, den Deckel zu öffnen. Doch so fest er auch zog, das Ding bewegte sich keinen Millimeter.
    „Können Sie bitte den Kofferraum öffnen?“, rief er nach vorne zu Ginsberg. Dieser schaute einen Augenblick lang auf und betrachtete Peter im Rückspiegel. Dann breitete sich wieder das Politikerlächeln auf seinem Gesicht aus.
    „Keine Chance“, rief Ginsberg zurück, „das verdammte Schloss ist defekt. Packen Sie Ihren Kram einfach auf den Rücksitz, Pete.“
    Peter tat, was Ginsberg ihm geraten hatte. Während er seinen Koffer auf dem Rücksitz verstaute, startete Ginsberg bereits den Motor.
    Anschließend nahm Peter auf dem Beifahrersitz Platz.
    „Bereit aufzubrechen, Cowboy ?“, fragte Ginsberg. Er hatte sein Jackett inzwischen gegen ein buntes Hawaii-Hemd eingetauscht, das seinem dunklen Teint noch den letzten Schliff verlieh. Außerdem hatte er den Laptop in der Mittelkonsole des Wagens befestigt. Der rote Punkt blinkte noch immer auf dem Bildschirm und verriet ihnen die vermeintliche Position von Claire Hagen.
    „Ja“, sagte Peter, „los geht’s .“
    Gleich darauf gab Ginsberg Gas und scherte in den Verkehr ein, der aus der Stadt herausführte. Währenddessen huschten unzählige Zahlenkolonnen über den Bildschirmrand des Laptops.
    Peter hingegen saß nur da, schaute aus dem Fenster und überlegte, was ihm an diesem Tag wohl noch bevorstand.
     

17.
     
    Als Andy mit der Geschichte schließlich fertig war, dämmerte im Osten bereits der Morgen. Obwohl der Dachboden kein einziges Fenster hatte, konnte Teddy hier und da die ersten Sonnenstrahlen erkennen, die durch winzige Ritze in der Isolierung ins Innere des Gebäudes drangen. Sie waren zwar schwach, reichten aber dennoch aus, um den Dachboden so weit zu erhellen, dass Andy die Kerzen löschen konnte.
    Andy hatte beinahe drei volle Stunden erzählt. Nun saß er zusammengekauert an einen Stapel alter Zeitschriften gelehnt und blickte ins Leere. Sein Blick war glasig und leer. Teddy kannte diesen Gesichtsausdruck. Manche der Jungs in Vietnam hatten ihn gehabt – diesen Blick. Nicht die Grünschnäbel, die erst in den Dschungel eingeflogen worden waren, sondern meist jene, die bereits die zweite oder dritte Dienstzeit abrissen. Jungs, die mehr Leid und Qualen gesehen hatten, als man dem menschlichen Verstand für

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