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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Projektil war tatsächlich aus Glas. Und als wäre das allein nicht schon ungewöhnlich genug gewesen, war es zudem mit einer blau schimmernden Flüssigkeit gefüllt. Immer wenn Peter die Patrone bewegte, konnte er erkennen, wie die Flüssigkeit im Inneren des Projektils hin und her waberte und wie kleine Bläschen darin aufstiegen wie in einer geöffneten Sektflasche.
    Peter blickte zu Ginsberg auf und sah, dass dieser seinen Teller inzwischen zur Hälfte geleert hatte. Er hielt gerade ein halb abgenagtes Rippchen in der Hand und grinste ihn mit vollem Mund an.
    „Was zum Teufel ist das?“, fragte Peter und legte die Patrone zurück auf den Tisch.
    „Das, mein Freund“, sagte Ginsberg, „ist der Schlüssel zu meiner Beförderung. Ich muss nur noch rausfinden, wozu solche Munition verwendet wird.“
    Er legte das Rippchen zurück auf den Teller, wischte sich die Finger mit einer Serviette ab und leerte anschließend sein Bierglas. All das tat er langsam und ohne jegliche Hast. Peter kam es in diesem Augenblick so vor, als ließe Ginsberg absichtlich Zeit verstreichen, um ihn auf die Folter zu spannen. Zumindest, dachte Peter, deutete sein verdammtes Dauergrinsen genau darauf hin.
    „Meine Jungs haben eine ganze Kiste mit derartige r Munition in einem heruntergekommenen Hotel in der Bronx gefunden. Ziemlich beeindruckend, was?“
    „Allerdings“, sagte Peter, ohne den Blick von der Patrone zu nehmen, „allerdings.“
    „Wir wussten natürlich nicht sofort, dass dieser Fund mit dem Verschwinden von Claire Hagen zusammenhing. Vielmehr ging es dem Heimatschutzministerium lediglich darum, herauszufinden, was es mit der Munition auf sich hat. Erst im späteren Verlauf der Ermittlungen sind uns dann die Zusammenhänge aufgefallen.“
    „Und?“, fragte Peter, „wie hängt der Fund mit Claire Hagen zusammen?“
    „Nun ja“, sagte Ginsberg, „die auf der Munition gefundene DNA stimmt mit einer der Proben überein, die wir sowohl in Claire Hagens Wohnung als auch in der Waldhütte gefunden haben. Wer auch immer der Eigentümer dieser Munition ist, hatte meiner Ansicht nach ein ordentliches Hühnchen mit Miss Hagen zu rupfen. So viel steht fest.“
    Peter sagte zunächst nicht s, sondern ließ Ginsbergs Worte auf sich wirken. Währenddessen ließ er immer wieder die Patrone durch die Finger gleiten und sah der blauen Flüssigkeit in der Spitze dabei zu, wie sie von einer Seite zur anderen schwappte.
    Er hatte von Anfang an geahnt, dass dieser Fall nicht leicht werden würde und diese Ahnung hatte sich mit jedem Tag weiter verstärkt. Jede Frage hatte zu noch mehr Fragen geführt und jede Spur zu noch mehr Kopfzerbrechen. Das, was er anfänglich für eine Entführung gehalten hatte, war inzwischen zu etwas viel Größerem ausgeartet. Etwas so Großem, dachte Peter, das sogar für das Heimatschutzministerium von Interesse war.
    „Eine Sache müssen Sie mir aber noch verraten“, sagte Peter und schaute zu Ginsberg auf.
    „Alles, was Sie wollen, Pete.“
    „Sie haben diese Munition inzwischen sicherlich auf Herz und Nieren überprüft, nehme ich an.“
    „Darauf können Sie wetten.“
    „Dann sagen Sie mir bitte, was es mit diesem komischen Projektil und der Flüssigkeit auf sich hat, mit der es gefüllt ist.“
    Zum ersten Mal, seitdem sie UNCLE DAN’S Barbecue-Restaurant betreten hatten, verschwand das Grinsen völlig aus Ginsbergs Zügen. Sogar seine Augen verfinsterten sich und er rückte näher an den Tisch heran, bevor er antwortete. Und als er es tat, war seine Stimme gedämpft und kaum mehr als ein Flüstern.
    „Freut mich, dass Sie fragen, Pete. Denn gerade dieses verdammte Projektil hat mir und meinen Kollegen das meiste Kopfzerbrechen bereitet .“
    „Was haben Sie herausgefunden?“, fragte Peter und war im selben Augenblick darüber erstaunt, dass auch er beinahe flüsterte.
    „Etwas Unglaubliches“, sagte Ginsberg, „sobald die Munition abgefeuert wird, beginnt die im Projektil enthalten Flüssigkeit zu fluoreszieren.“
    „Sie leuchtet?“
    „Nicht ganz“, sagte Ginsberg, „zunächst ist überhaupt kein Unterschied sichtbar. Vielmehr emittiert die Flüssigkeit Licht in einem Spektrum, das für das menschliche Auge nicht sichtbar ist, wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    Die Gedanken in Peters Kopf überschlugen sich. Er versuchte den Sinn der Worte zu ergründen, die Ginsberg ihm in diesem Augenblick an den Kopf warf. Versuchte sogar , sich die Physikstunden aus seiner High School

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