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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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nicht gefiel.
    „Was verstehe ich nicht?“
    „Wir beide...“
    „Ja?“
    „...wir sind die einzigen Überlebenden, die es hier noch gibt, Mann. Es gibt keine Polizei mehr, kein Krankenhaus, keine Hilfe, nichts. Nur Sie und mich und diese verdammten Monster dort in der Kirche...“
    Teddy starrte den Jungen ungläubig an – wie jemanden, der einem ernsthaft weiszumachen versuchte, der Mond bestünde aus köstlichem Schweizer Käse.
    Obwohl er selbst gerade Zeuge von etwas geradezu Unglaublichem geworden war, fiel es ihm schwer, Andys Worten zu trauen. Allein die Vorstellung davon, dass es keine Polizei gab, an die man sich wenden konnte, kam ihm vor wie ein schlechter Witz.
    Immerhin, dachte er, waren sie in Amerika, verdammt nochmal. In einem Land, wo die Polizei der Freund und Helfer eines jeden Bürgers war und in dem selbst ein Dreijähriger im Schlaf jene Nummer herunterbeten konnte, die man anrufen musste, wenn es mal wirklich Ärger gab.
    Dass es keine Polizei mehr gab, hörte sich für ihn genauso unglaublich an, als hätte jemand gesagt, es gäbe auf dem Jahrmarkt keine Zuckerwatte.
    Amerika, verdamm t noch mal...
    Noch während sich Teddy s Gedanken überschlugen, sprach Andy weiter.
    „...außer uns sind alle tot oder liegen bereits im Sterben. Noch sind sie ziemlich dumm und schwach – doch das wird sich sehr schnell ändern, wenn ihre Verwandlung abgeschlossen ist. Und dann fängt der Ärger erst richtig an, verstehen Sie?“
    Nein, dachte Teddy, er verstand nicht s.
    Er verstand rein gar nichts. Er wusste weder, wo der Junge seine Informationen her hatte, noch hatte er einen Schimmer, worauf er hinauswollte. Gleichzeitig spürte er, wie sich wieder der Zorn in ihm von Neuem regte. Es war die gleiche Art Zorn, die er bereits mehrmals darüber verspürt hatte, dass er dem Jungen jede noch so kleine Information förmlich aus der Nase ziehen musste.
    „Woher nimmst du verdammt noch mal dein Wissen, Andy?“, fragte Teddy streng, „aus all den Comicheften etwa, mit denen du dir die Samstagvormittage vertrieben hast, bis deine Mutter mit dem Mittagessen fertig war?“
    Als das Wort „Mutter“ erklang, zuckte Andy sichtlich zusammen und Tränen stiegen ihm in die Aug en. Er ballte die Hände zu Fäusten und zog die Augenbrauen zusammen.
    „ Ganz egal, wo mein Wissen herkommt, TED... “, sagte Andy und als er Teds Namen aussprach, tat er es beinahe so verächtlich, als würde er ausspucken,
    „...es hat Ihnen verdammt noch mal den Arsch gerettet , oder etwa nicht? Wenn ich nicht gewusst hätte, was zu tun ist, würden Sie jetzt ebenfalls dort in dieser stinkenden Kirche liegen und mit den anderen darauf warten, dass die Sonne untergeht und Sie wieder auf die Jagd gehen können. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass Sie die letzte Nacht ohne meine Hilfe nicht überlebt hätten.“
    Flammender Zorn sprach aus Andys Worten u nd trotz seines eigenen Zornes erkannte Teddy dennoch die unleugbare Wahrheit, die darin mitschwang.
    Er wusste, dass der Junge vollkommen recht hatte. Ohne ihn, dachte er, wäre er auf dem schnellsten Weg direkt mitten in die blutgierige Höllenbrut spaziert, die sich dort in der Kirche eingenistet hatte. Und dann...
    ...denk nicht mal dran!
    „Also gut, Junge“, sagte Teddy schließlich, „was schlägst du vor?“
    Andy zögerte eine Weile lang, bevor er schließlich weitersprach. Und als er es tat, sprach er leise und die Worte kamen ihm langsam über die Lippen.
    Doch auch das änderte nichts an dem grenzenlosen Schrecken, der sich in Teddy regte, während er ihm zuhörte.
    Klar, dachte Teddy, der Junge hatte eindeutig einen Plan.
    Doch es war ein schrecklicher...
    ...VOLLKOMMEN WAHNSINNIGER Plan.
     

29.
     
    PLAIN ROCK 4 Mi
    Pop. 274
     
    Als Claire das Ortsschild sah, nahm sie den Fuß vom Gaspedal und ließ den Wagen ausrollen. Schließlich kam sie auf dem Bankett neben der Fahrbahn zum Stehen. Sie stieg aus, lehnte sich gegen die Fahrertür und atmete tief durch.
    Währenddessen brandete ein Durcheinander von Gefühlen durch ihren Verstand. Es waren Gefühle, die nicht unterschiedlicher hätten sein können und Claire fiel es schwer, eine klare Grenze zu ziehen – zwischen der Zuversicht und all den Zweifeln.
    Natürlich war sie erleichtert , dachte sie. Sie war ihrem Ziel zum Greifen nahe und allein die Gewissheit darüber, sorgte dafür, dass sie sich entspannte. Immerhin, dachte sie, war das Ortschild der Beweis dafür, dass ihre Instinkte sie nicht getäuscht

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