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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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gehört , Ted“, sagte Andy, „wir müssen die Kirche niederbrennen, so schnell es geht. Das ist unsere einzige Chance.“
    „Unsere einzige Chance? Wofür? Um auf dem schnellsten Weg ins Kittchen zu wandern? Ist es etwa das, was du willst?“
    Ein Grinsen umspielte daraufhin Andys Mundwinkel, doch sein Blick blieb ernst. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und seine Augen funkelten. Teddy konnte endgültig sehen, dass er Junge keine Witze machte. Er hatte wirklich vor, die Kirche niederzubrennen.
    „Nein“, sagte Andy, „es ist unsere einzige Chance, um dem Spuk hier ein Ende zu machen. Außer uns ist niemand übrig, der uns diese Arbeit abnehmen könnte, Mann. Wenn wir diese Monster nicht töten, dann werden sie sich vermehren und irgendwann werden sie die Stadt verlassen und über noch mehr unschuldige Menschen herfallen. Sie werden sich ausbreiten wie eine Krankheit. Es ist unsere Aufgabe und auch unsere Pflicht, dieses Problem ein für allemal aus der Welt zu schaffen.“
    Teddy mochte den Ton nicht, in dem Andy mit ihm spra ch. Es war der gleiche Ton, in dem Generäle zu jungen Männern sprachen, bevor sie sie, ohne mit der Wimper zu zucken, auf dem schnellsten Weg in den Tod schickten.
    Aufgabe...Pflicht...fehlte nur noch „Vaterland“.
    In genau diesem gleichgültigen Ton waren in Vietnam hunderte Todesurteile junger Männern abgesegnet worden – von Männern, die selbst so weit von der Front entfernt waren, dass sie nicht einmal das Artilleriefeuer hören konnten.
    Teddy kannte diesen Ton aus seiner Zeit bei den Marines nur zu gut. Und nicht nur, dass er ihn kannte – er hasste ihn auch über alles.
    „Hör zu“, sagte er schließlich, „ich will damit nichts zu tun haben. Ich werde jetzt den Notruf wählen und sehen, wer sich meldet. Und dem werde ich dann erzählen, was hier vor sich geht.“
    „Viel Glück dabei“, sagte Andy, „seit drei Tagen sind sämtliche Leitungen tot. Die Mobiltelefone funktionieren auch nicht – genauso wenig das Internet. Hier, überzeugen Sie sich doch selbst.“
    Andy griff in seine Hosentasche, holte ein Mobiltelefon heraus und reichte es Teddy.
    „Los“, sagte er dann, „versuchen Sie doch, jemanden zu erreichen.“
    Teddy blickte auf das Display des Mobiltelefons. Er kannte das Modell und wusste daher, wo auf dem Display die Stärke der Netzverbindung angezeigt wurde. Und eben dort, wo für gewöhnlich mehrere Balken signalisieren sollten, dass das Gerät Netz hatte, war nichts zu sehen.
    Absolut nichts.
    Teddy überlegte kurz, ob er dennoch versuchen sollte, die Polizei anzurufen. Doch er ließ es sein, da er ohnehin wusste, dass es keinen Sinn machte. Stattdessen fraßen sich seine Gedanken weiter und suchten nach einem Ausweg. Und es dauerte nicht lange, bis ihm einer einfiel.
    Sogar ein richtig guter.
    Warum zum Teufel bin ich nicht früher darauf gekommen...?
    „Dann lass uns abhauen, Junge“, sagte er, „wir steigen einfach in den nächstbesten Wagen und verschwinden aus diesem gottverdammten Nest. Was hältst du davon?“
    „Keine Chance“, sagte Andy, „keine einzige der Karren funktioniert mehr. Wer oder was auch immer die Kommunikation gekappt hat, hat auch sämtliche Autos im Ort kaputtgemacht. Schläuche, Kabel, Zündkerzen, Batterien – alles ist herausgerissen und zerfetzt. Sie können sich selbst davon überzeugen, wenn Sie wollen. Aber wenn Sie nicht gerade zufällig der weltbeste Automechaniker sind, dann stehen die Chancen ziemlich beschissen, dass sie einen der Wagen zum Laufen bringen.“
    Teddy konnte es einfach nicht glauben. Ganz egal, was er auch dachte oder sagte – der Junge wusste immer alles besser. Für einen Sekundenbruchteil schien es ihm beinahe so, als wollte er die gottverdammte Stadt überhaupt nicht verlassen. Es schien so, dachte Teddy, als wollte der Junge sogar um jeden Preis dort bleiben.
    Doch Teddy wusste, dass dieser Gedanken absurd war. Denn dafür, dachte er, waren der Kummer und die Angst in Andys Blick einfach zu echt. Und auch wenn Teddy noch immer keinen Schimmer hatte, was in Plain Rock wirklich gespielt wurde, so wusste er Eins ganz bestimmt: Der Junge hatte bis zu diesem Zeitpunkt immer die Wahrheit gesagt. Und außerdem hatte er...
    ... ihm das Leben gerettet.
    Noch während Teddy darüber nachdachte, vernahm er ein gleichmäßiges Brummen, das sich von Norden her näherte. Es war das Brummen eines Motors, bei dem ein Ölwechsel längst überfällig war, dachte Teddy und war sich sicher,

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