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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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hatten. Sie hatte Plain Rock tatsächlich gefunden – eine Stadt, von der sie bis vor wenigen Wochen nicht einmal gewusst hatte, dass sie überhaupt existierte. Eine Stadt, die sie nur aus ihren schrecklichen Träumen kannte.
    Gleichzeitig wusste Claire, dass es nicht genug war, die Stadt nur zu finden. Vielmehr musste sie auch George finden. Ihn finden und ein für allemal unschädlich machen. Wie sie das anstellen sollte, wusste sie noch nicht genau. Eigentlich, dachte Claire, würden die Dinge, die sie mit Sicherheit wusste, locker auf einen Bierdeckel passen...
    ...und selbst dann wäre noch immer genug Platz übrig für ein Vaterunser.
    Dieser Gedanke sorgte letztlich dafür, dass ihre Zuversicht schwand. Mit einem Mal fühlte sie sich wieder leer und verlassen – vollkommen auf sich allein gestellt.
    Klar, dachte sie, gut möglich, dass ihr Plan aufging und es ihr gelang, George zu überlisten. Genauso gut konnte es sich bei all den Träumen und Visionen jedoch um eine Falle handeln. Es konnte ein simpler Trick sein, mit dem George versuchte, sie in die Stadt zu locken. Ein Trick, dachte sie, der ihm dabei helfen sollte, seine letzte Drohung wahrzumachen.
    Dieser Gedanke kam Claire zum ersten Mal, seitdem sie aufgebrochen war. Und mit ihm kehrten auch Georges letzte Worte in ihren Verstand zurück. Einen Augenblick lang konnte sie wieder das kehlige Knurren hören, mit dem er sich in der Hütte von ihr verabschiedet hatte:
    Wir sehen uns wieder und dann werde ich dir bei lebendigem Leibe das Herz aus der Brust reißen, Claire.
    Für Claire bestand inzwischen kein Zweifel mehr daran, dass George seine Drohung wahrmachen würde, falls er die Gelegenheit dazu bekam. Sie hatte seine Reise Nacht für Nacht in ihren Träumen mitverfolgt und wusste daher, wozu er in der Lage war. Sie hatte gesehen, welches Ausmaß seine unendliche Gier nach Blut inzwischen erreicht hatte. Sie wusste daher in diesem Augenblick, vielleicht sogar besser als je zuvor, dass es ein gefährliches Spiel war, auf das sie sich eingelassen hatte.
    Vielleicht das gefährlichste überhaupt...
    Doch trotz all dies er Zweifel und trotz der Ängste wich Claire nicht von ihrem Plan ab. George war ein Raubtier und sie hatte ihn dazu gemacht. Sie hatte es getan, um sich und Amanda zu retten – ohne jedoch zu wissen, wie viel Leid sie dadurch in die Welt gesetzt und wie viel Schuld sie dadurch auf sich geladen hatte.
    Unzählige ahnungslose Menschen hatten diese Schuld inzwischen mit ihrem Leben bezahlt und vielen weiteren stand das gleiche Schicksal bevor, wenn sie nichts unternahm. George würde weiter durchs Land ziehen und morden – daran bestand kein Zweifel. Immerhin, dachte sie, hatte er genau das bereits einmal getan. Er hatte ihr selbst davon erzählt und so wie die Dinge standen, hatte Claire keinen Grund, um an seiner Geschichte zu zweifeln. Immerhin, dachte sie, entsprach das genau seiner Natur.
    Umso mehr musste ihre Schuld getilgt werden, dachte Claire.
    „U nd selbst wenn es mich mein Leben kostet.“
    Mit diesem Gedanken stieg sie wieder in den Wagen und gab Gas. Eine Meile später nahm sie die Abzweigung, die direkt in das Herz von Plain Rock führte.
    Plain Rock – den Ort, der inzwischen zum pulsierenden Herz der Finsternis geworden war.
     

30.
     
    Teddy stand reglos da, während Andys Worte auf ihn einprasselten. Er hatte die Augen aufgerissen und sein Mund stand offen. So sehr er es auch versuchte – er konnte einfach nicht glauben, was der Junge vorhatte.
    Unmöglich...
    Insgeheim hoffte er, dass es nur ein dummer Scherz war, den er sich ausgedacht hatte. Der Scherz eines Jungen, der in den vergangenen Tagen einfach zu viel durchgemacht hatte und dessen Nerven deswegen blank lagen. Doch eine Stimme, tief in seinem Kopf, sagte ihm, dass es kein Scherz war. Ganz und gar nicht.
    Der Junge meinte alles ernst.
    Todernst.
    „Du willst was?“, fragte Teddy mit zittriger Stimme, so als hätte er Andys Plan nicht verstanden. Während er auf eine Antwort wartete, verfluchte er sich selbst ein weiteres Mal dafür, dass er noch nicht den Mumm dazu aufgebracht hatte, Andy den Revolver wegzunehmen.
    Denn wenn er es bereits getan hätte, dachte Teddy, dann müsste er sich nicht mehr den ganzen Schwachsinn anhören, der Andy beinahe unentwegt über die Lippen kam. Dann wäre er Herr der Lage gewesen und hätte tun und lassen können, was immer er wollte. Aber so...
    ... musste er verdammt vorsichtig sein.
    „Sie haben schon richtig

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