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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Abstand, der zwischen ihnen war, und sorgte dafür, dass Claires Anspannung unerträglich wurde.
    Das E rste, was Claire sah, waren staubige Motorradstiefel, die hinaus auf den Bordstein traten. In diesem Augenblick wusste sie nicht, ob es Teddys Stiefel waren und insgeheim war es ihr auch egal. Denn auch wenn es tatsächlich seine waren, dachte Claire, hieß das noch lange nicht, dass auch er immer noch der Gleiche war wie zuvor.
    Sie wusste auch, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, um sich Spekulationen hinzugeben. Vielmehr, dachte sie, konnte sie jede noch so kleine Unsicherheit das Leben kosten. Und wenn das passierte, dann war alles umsonst gewesen. Wenn sie starb, würde es niemanden mehr geben, der George aufhalten könnte.
    Er würde einfach weiter durchs Land ziehen und morden. Würde nichts und niemanden mehr fürchten müssen, denn die Ignoranz der Menschen würde ihn schützen, während seine Macht immer weiter wuchs. Seine Macht – wie auch seine Armee der Untoten.
    Nein , so weit darf es nicht kommen, dachte Claire, und fasste im gleichen Augenblick einen Entschluss:
    „Los“, schrie sie in die Richtung der Gestalt, „zeigen Sie sich!“
    Ihre Stimme klang müde und schwach – selbst in ihren eigenen Ohren. Doch sie ließ sich davon nicht beirren. Stattdessen hob sie den Lauf der Waffe ein Stück weit an und zielte dorthin, wo sie den Kopf der dunklen Gestalt vermutete.
    Währenddessen kam diese immer weiter auf sie zu. Langsamen Schrittes trat sie aus der Dunkelheit der Kneipe, hinaus in das fahle Licht der einsetzenden Dämmerung.
    Als N ächstes konnte Claire einen verdrehten Arm erkennen, der in einer provisorischen Schlinge fixiert war. Ab diesem Zeitpunkt bestand für sie kein Zweifel mehr daran, dass es sich bei der Gestalt wirklich um Teddy handelte.
    Vielleicht, vielleicht aber auch nicht …sei auf der Hut!
    Doch solange sie keine absolute Sicherheit hatte, wollte sie kein Risiko eingehen. Ihre Anspannung stieg mit jedem Atemzug, während sich ihr Finger immer stärker um den Abzug der Waffe verkrampfte.
    „Nicht schießen“, erklang Teddys Stimme aus der Dunkelheit, „ich bin’s, Ted.“
    Gleich darauf tat er einen letzten Schritt und stand Claire direkt gegenüber. Er starrte gebannt auf die Waffe in Claires Händen, während sich das fahle Sonnenlicht auf seiner Glatze spiegelte und Claire verriet, dass er noch immer ein Mensch war.
    Gott sei Dank …
    Die Anspannung verließ Claires Körper mit einem langen Seufzer und sie senkte die Waffe. Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, dass Andy das Gleiche tat.
    Die Erleichterung darüber, dass mit Teddy alles in Ordnung war, fegte für einen kurzen Augenblick sämtliche Sorgen aus ihrem Verstand.
    A uch wenn sie den alten Mann erst seit wenigen Stunden kannte, dachte sie, so war sie dennoch heilfroh, dass ihm nichts passiert war.
    Sie konnte sich diese übertriebene Art der Fürsorge eigentlich selbst nicht erklären. Sie schätzte aber, dass das Kind in ihrem Bauch für dieses wirre Durcheinander in ihrer Gefühlswelt verantwortlich war. All die Schwangerschaftshormone in ihrem Körper, dachte sie, sorgten wahrscheinlich dafür, dass sie alles und jeden um sich herum beschützen wollte. Ganz egal, ob es sich nun um ihre eigene Schwester Amanda handelte oder aber um einen alten Mann, den sie noch nie zuvor im Leben getroffen hatte.
    Ihr Mutterinstinkt war bereits zum Leben erwacht, dachte sie, und er hatte sie regelrecht in eine überfürsorgliche Glucke verwandelt. Die gleiche Art von Glucke, die auch ihre eigene Mutter gewesen war.
    Der Gedanke allein reichte schon aus, um Claire ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
    D ieser Augenblick der Freude währte jedoch nur kurz.
    Denn gleich darauf kehrte ihre Angst wieder zurück – völlig unerwartet und mit voller Wucht. Das Lächeln auf ihren Lippen erstarb augenblicklich, während sich ihr Herz förmlich überschlug.
    Oh mein Gott …
    Denn erst als sie Teddy ein weiteres Mal ansah, konnte sie es erkennen:
    Blut…
    Teddys gesamter Oberkörper war mit Blut verschmiert.
    Es tropfte von seinem Kinn und benetzte seinen Hals. Und selbst auf seiner schwarzen Lederjacke konnte Claire einen rötlichen Schimmer erkennen.
    Ohne zu überlegen, hob Claire erneut die Waffe und setzte auf ihn an.
    Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, dass Andy das Gleiche tat.
    „Sofort stehen bleiben“, schrie sie, „keinen Schritt weiter.“
     
     

48.
     
    „Und?“, fragte Peter,

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